Chinas Sieg über die Buchmesse

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Sieg für China, K.O. für die Menschenrechte und die Freiheit

Das Gastland China, auf der Frankfurter Buchmesse 2009, konnte ein positives Fazit für seinen Auftritt verbuchen. Der Presse wurde mitgeteilt, dass etwa 2200 Lizenzen vergeben wurden und entsprechende Verträge abgeschlossen sein. Es ist klar, dass die chinesischen Verlage sehr zufrieden sind, mit der hohen Zahl der Abschlüsse. In Zukunft wird die chinesische Literatur im Ausland bekannter sein. Aber zu welchem Preis?
Die kritische Berichterstattung über den Auftritt Chinas im Vorfeld der Buchmesse wurde sehr schnell zu einer wohlwollenden Berichterstattung. Plötzlich standen die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund. Also Wirtschaft über Meinungsfreiheit? Kapital vor Menschenrecht?
Heutzutage werden in China mehr Bücher denn je veröffentlicht. Die Verlage wagen mit ihren verlegten Manuskripten einiges, aber nicht viel. Sie sind als Monopolisten der ISBN-Nummer in der Lage, jedes Buch zu veröffentlichen, aber auch jedes Buch abzulehnen. Bevor ein Manuskript überhaupt veröffentlicht wird, unterliegt es einer Vorzensur, die scheinbar keinerlei Regeln unterliegen. Willkür nennen dies die chinesischen Autoren, die sich immer mehr dazu entschliessen, dem Schriftstellerverband des Landes den Rücken zu zeigen. Dieser Schritt verlangt den Autoren einiges ab, denn sie verlieren damit ihren Lebensunterhalt und werden nicht mehr bezahlt. Damit stehen die Autoren bald allein da. Keine Verlage, keine Veröffentlichung. Andererseits stehen die Verlage der politischen Führung im Wort. Wenn die chinesische Regierung durch ihre Organe ein Buch verbietet ist dieses Buch sehr schnell vergriffen. Damit verdienen die Verlage Geld. Daher reicht den Verlagen bereits der Hinweis, das Buch könnte verboten werden, um schnell viel Geld zu verdienen. Nicht nur durch die Verkäufe im eigenen Land, sondern auch, weil plötzlich das Ausland kommt und sagt. Das Buch wird verboten, da muss etwas dran sein. Inzwischen ist dieses Mittel in China bereits zu einem Wirtschaftsfaktor geworden.
Wen wundert es also, wenn die restlichen Länder nach solchen Texten gieren und den chinesischen Verlagen Lizenzgebühren in die Kassen spülen.
Mit Menschenrechten Geld verdienen ist demnach nicht schwer und kapitalistisch gesehen nicht verwerflich. Wird die chinesische Literatur nur interessant, weil sie im eigenen Land verboten wird?

Denken Sie nicht nach, denken Sie vorher.

Bürgerreporter:in:

erik schreiber aus Bickenbach (HE)

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