Lecksuche im dörflichen Abwasserkanal

Springe-Holtensen, 22.01.2011: Am gestrigen Freitagmorgen begannen Mitarbeiter der Fa. Veolia-Umweltservice mit der Kontrolle der dörflichen Abwasserkanäle.
Vorgeschichte: Vor zwei Wochen, bei der großen/schnellen Schneeschmelze, liefen einige Keller im Bereich der unteren Dorfstraße voll. Wie sich herausstellte, wurde das eindringende Nass aus dem Abwasserkanal in die Häuser gedrückt. In den beiden Lokalzeitungen stand zu lesen, dass die Stadtverantwortlichen hierfür hauptsächlich Fremdwassereinleitungen seitens der Dorfbewohner als Grund ansehen, sodass das Kanalsystem die Wassermenge nicht mehr aufnehmen kann. Seitens der Stadt Springe wäre alles in Ordnung.
Nun – wie dem auch sei – ab 8 Uhr befuhr zunächst ein Spülwagen der Fa. Veolia die Straßen und durchspülte die Abwasserkanäle. Nach genau festgelegtem Plan folgte ein VW-Crafter, der Kamerawagen. Dieses Fahrzeug war mit zwei Mann besetzt; ein Kontrolleur an den Monitoren, sowie ein Mitarbeiter zum Einsetzen des Kameraschlittens. Bereitwillig erklärten beide den interessierten Dorfbewohnern den Ablauf und das jeweilige bisherige Ergebnis der Kontrolltätigkeit.
So hatten sie, als der Kontrollschacht in der Dorfstraße gegenüber der Hausnummer 17 erreicht wurde, bereits Fremdwassereinleitungen durch Hausanschlüsse in den Straßen „Am Wischkamp“ sowie der oberen „Dorfstraße“ entdeckt. Im Bereich dieses Kontrollschachts quert der neue Regenwasserkanal, dieser wurde im Rahmen der Dorfstraßenerneuerung im Jahre 2005 angelegt, den älteren, tiefer gelegenen Abwasserkanal. Nachdem die Kamera in diesen Kontrollschacht eingesetzt wurde, zeigten die von ihr gelieferten Bilder Undichtigkeiten im öffentlichen Kanalsystem. Direkt im unmittelbaren Anschluss an diesen Kontrollschacht strömte regelrecht Fremdwasser in den Abwasserkanal unterhalb der Dorfstraße.
Stellt sich mir die Frage: Woher kommen die einströmenden Wassermassen? Wurde beim Bau des Regenwasserkanals die Bausubstanz der darunter liegenden Abwasserleitung beschädigt; oder wurde im Jahr 2005, beim Zusammenbau der Regenwasserleitung, geschlampt? Ist vielleicht gar eine „Wasserblase“ unterhalb der Dorfstraße entstanden, die eventuelle Folgekosten für die Anwohner in der Dorfstraße nach sich ziehen könnte?