Vier Lebensretter mit Belobigungsurkunden ausgezeichnet

DLRG-Bezirkstagung in Lich – Rund 12.000 Wachstunden und 400 Einsätze in 2011 zu verzeichnen

Ein tragischer Bootsunfall ereignete sich letzten Oktober auf dem Inheidener See. Zwei Jugendliche waren mit ihrem Segelboot gekentert. Nur dank des schnellen Handelns vor vier Mitgliedern der DLRG-Wachmannschaft vor Ort konnte Schlimmeres verhindert und das Leben der beiden 13 und 14 Jahre alten Kinder gerettet werden (myHeimat berichtete unter http://www.myheimat.de/hungen/blaulicht/rettungssc...). Für ihren vorbildlichen Einsatz wurden die vier Lebensretter von der DLRG-Ortsgruppe Butzbach nun auf der diesjährigen Bezirkstagung des DLRG-Bezirk Gießen-Wetterau-Vogelsberg ausgezeichnet. Aus den Händen von DLRG-Landesverbandspräsident Harald Blum und DLRG-Bezirksleiter Dieter Olthoff bekamen Saskia Göckel, Lars Axmann, Michael Weide und Robert Seipp eine Belobigungsurkunde und ein Präsent überreicht.

Zu Beginn der DLRG-Bezirkstagung im Licher Bürgerhaus begrüßte der Bezirksvorsitzende Dieter Olthoff (Dorheim) die Delegierten der Gliederungen im heimischen DLRG-Bezirk und einige Gäste. In seinem kurzen Jahresbericht an die Versammlung listete er die von ihm im vergangenen Jahr geleisteten Tätigkeiten auf und Berichtete über die Ü50-Fahrt des DLRG-Bezirks. Diese führte 2011 nach Miltenberg am Main, wo es eine Stadtführung und eine Bootsfahrt auf dem Main gab. Erfreut zeigte sich Olthoff zudem darüber, dass der Bezirk erneut eine größere Summe für Zuschüsse zu Anschaffungen von Einsatzmaterial und für die Teilnahme an nationalen und internationalen Meisterschaften im Rettungsschwimmen an die einzelnen Ortsgruppen im DLRG-Bezirk vergeben konnte. Einen besonderen Dank richtete er an Werner Gilbert (Heuchelheim) und Helge Weber (Wölfersheim), die nach mehr als zwei Jahrzehnten ihre Arbeit als Beauftragte im DLRG-Bezirk beendeten. Beide bekamen zum Abschied vom DLRG-Bezirksleiter einem Restaurantgutschein überreicht. Werner Gilbert war zunächst Tauchwart und dann seit 1990 Beauftragter Katastrophenschutz, Helge Weber seit 1990 stellvertretendes Ehrenratsmitglied und seit 1992 Tauchwart im größten hessischen DLRG-Bezirk.

Ebenfalls verabschiedet wurde der scheidende Präsident des DLRG-Landesverbandes Hessen Harald Blum, der nach eigener Aussage auf der DLRG-Landestagung im Mai dieses Jahres nach 15 Amtsjahren nicht mehr für den Landesvorsitz kandieren werde. Auch er bekam von DLRG-Bezirksleiter Dieter Olthoff ein kleines Abschiedspräsent überreicht.
Zuvor hatte Harald Blum noch ein Grußwort an die DLRG-Bezirkstagung gerichtet. In diesem ging er unter anderen auf die immer wichtiger werdende räumliche Mobilität der jüngeren Generation ein. So müssten immer mehr Menschen aus beruflichen Gründen in eine andere Region oder gar ein anderes Land umziehen. Dadurch gingen den DLRG-Gliederungen vor Ort Ausbilder und Einsatzkräfte verloren, was sich auch an den Mitgliederzahlen der Altersgruppe 27 bis 40 Jahre zeige. Zudem warb Blum in seiner Rede für das Hessische Wassersportzentrum in der ehemaligen Jugendherberge in Laubach, welches der DLRG-Landesverband Hessen vor einigen Jahren zusammen mit anderen hessischen Wassersportverbänden gegründet habe und stellte die seit letztem Jahr bestehende Regionalausgabe Hessen des DLRG-Verbandsmagazin „Lebensretter“ vor. Abschließend merkte er an, dass dies seine letzte DLRG-Bezirkstagung als Landesvorsitzender sei, er aber immer gerne an den Versammlungen des DLRG-Bezirks Gießen-Wetterau-Vogelsberg teilgenommen habe.

Den Bericht als Vorsitzender der Ausbildungsregion VII gab der stellvertretende Bezirksleiter Claus Protzer (Butzbach). Diese, so Protzer, sei aufgrund ihrer Größe und der Tatsache, dass sie räumlich mit dem DLRG-Bezirk identisch sei, die einzige Ausbildungsregion im DLRG-Landesverband Hessen, die alle Ausbildungen anbieten könne. Wie er berichtete, werde aktuell die Ausbildung im Bereich Katastrophenschutz neu gestaltet. So finde diese nicht mehr zentral durch den DLRG-Landesverband statt, sondern sei jetzt eine Aufgabe der Ausbildungsregionen. Erfreut zeigte Protzer sich über den im letzten Jahr mit acht Personen durchgeführten Ausbildungslehrgang für den Ausbilder/Prüfer Schwimmen und Rettungsschwimmen, den sogenannten Lehrschein, den alle Teilnehmer erfolgreich beenden konnten. Gemeinsam mit den technischen Leiter Ausbildung (TL-A) im DLRG-Bezirk Thorsten Schnitker (Heuchelheim) überreichte er den sechs neuen Lehrscheininhabern - Dr. Stefan Brückmann, Peter Szewczyk (beide DLRG-Ortsgruppe Nidda), Sebastian Even, Stefan Meß (beide DLRG-Kreisgruppe Gießen), Norbert Przybilla (DLRG-Ortsgruppe Lollar) und Johannes Reuß (DLRG-Ortsgruppe Dorheim) - ihre Ausbildungsurkunden. Zwei weitere Ausbilder konnten mittels dieses Kurses ihren „abgelaufenen“ Lehrschein wieder reaktivieren. Einen Dank richteten Protzer und der TL-A Thorsten Schnitker an das „Helferteam“ im Bereich der Ausbildung, bestehend aus Claudia Einhoff (Butzbach), Ferdinand Even (Gießen), Johannes Just (Lollar), Holger Schwarzer, Nils Stöckmann (beide Pohlheim) und Katrina Zäpernick (Ehringshausen) sowie an den Vorsitzenden der DLRG-Ortsgruppe Pohlheim Andreas Jung für die Möglichkeit der Nutzung des Pohlheimer Hallenbades für die Bezirksausbildungen. Neben den bereits Genannten wurden im Bezirk auch einige weitere Lehrgänge, so z.B. zwei Wettkampfrichterlehrgänge und Lehrgänge zum Ausbildungsassistenten durchgeführt.
In Vertretung für den an der Bezirkstagung verhinderten technischen Leiter Einsatz (TL-E) Christian Dickel (Gießen) berichtete sein Vorstandskollege Thorsten Schnitker auch über die aktuellen Entwicklungen im Einsatzbereich. So wurden im letzten Jahr im heimischen DLRG-Bezirk fast 12.000 Wachstunden geleistet und waren über 400 Einsätze und Hilfeleistungen zu verzeichnen gewesen. Seit September 2011 gebe es mit der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung auch im Landkreis Gießen eine im Katastrophenschutz anerkannte Einheit mit DLRG-Beteiligung. Während der Landkreis Gießen für die Sicherheit der Bevölkerung am und im Wasser Geld in die Hand nehme, habe der Wetteraukreis jedoch die finanzielle Unterstützung für den dortigen Wasserrettungszug komplett gestrichen. Daher seien die an dieser Einheit beteiligten DLRG-Gruppen jetzt mit den einzelnen Kommunen im Wetteraukreis bezüglich einer Sicherstellungsvereinbarung in Verhandlungen getreten.

Wie der Vorsitzende der DLRG-Bezirksjugend Daniel Weide (Butzbach) feststellte, stelle die DLRG-Jugend die größte Gruppe der Mitglieder in der DLRG. Ihr gehören alle DLRG-Mitglieder bis einschließlich 26 Jahre an. Im heimischen DLRG-Bezirk Gießen-Wetterau-Vogelsberg sind dies gut 60 Prozent der über 7.600 Mitglieder. Und für diese habe der Bezirksjugendvorstand im letzten Jahr viel unternommen und angeboten. Neben den Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen, an denen sich 147 Einzelteilnehmer und 48 Mannschaften beteiligten, gab es Ende August eine Lahn-Beach-Party in Gießen, die Bezirksminimeisterschaften mit 79 Teilnehmern in Lich, eine Fahrt ins Dialogmuseum nach Frankfurt und eine Fahrt in das Freizeitbad Monte Mare in Obertshausen. Auf dem Bezirksjugendtag Anfang November in Gießen wurde eine neue Bezirksjugendordnung verabschiedet. Seit Sommer verfüge die DLRG-Bezirksjugend auch über eine eigene Facebookseite und aktuell seit die Homepage in Überarbeitung. Zum Abschluss seines Berichts stellte Weide ein Plakat mit dem Titel „DLRG-Bezirksjugend – Gehörst Du dazu?“ vor, mit Hilfe dessen in Zukunft in den zwanzig lokalen DLRG-Gliederungen im heimischen Bezirk über die oftmals wenig bekannte Arbeit der Bezirksjugend aufgeklärt und für die von ihr durchgeführten Aktionen geworben werden soll.

Eine Beteiligung von nur sehr wenigen Ortsgruppen beklagte auch der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit Dieter Schulz (Butzbach). An den regelmäßig durchgeführten Treffen des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit nähmen immer nur einige Wenige teil. Dabei sei eine gute und intensive Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um neue Mitglieder und Aktive zu gewinnen. Der Versammlung präsentierte er den von einem Redaktionsteam zusammengestellten Pressespiegel für das Jahr 2011. In ihm ist auf 190 Seiten die ganze Bandbreite der vielfältigen und umfangreichen Arbeit der DLRG im Bezirk Gießen-Wetterau-Vogelsberg dokumentiert. Gemeinsam mit Christian Momberger, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der DLRG-Kreisgruppe Gießen, präsentierte Dieter Schulz die Siegerbilder im aktuellen Fotowettbewerb des DLRG-Bezirks. Die ersten drei Plätze mit den meisten Stimmen belegte die DLRG-Ortsgruppe Friedberg-Bad Nauheim. Bewertet worden waren die Bilder Anfang März von Passanten in der Butzbacher Fußgängerzone. Fünf DLRG-Gliederungen hatten insgesamt 24 Bilder für den Wettbewerb eingereicht. Aus den Händen von DLRG-Bezirksleiter Dieter Olthoff konnten die Fotografen der ersten zehn Plätze jeweils ein Geld- (Plätze eins bis drei) bzw. Sachpräsent entgegennehmen.

Auf Antrag der Kassenprüfer Gaby Grieger, Heide Skrock-Lux (beide Friedberg-Bad Nauheim), Gerhard Schneider (Lollar) und Dieter Schulz (Butzbach), die dem Schatzmeister Wolfgang Launspach (Heuchelheim) eine einwandfreie Kassenführung attestierten, wurde dem Bezirksvorstand einstimmig die Entlastung erteilt. Ebenso einstimmig wurde ein Antrag des Bezirksvorstandes für eine Neuregelung der Bezuschussung von Teilnahmen an Meisterschaften und Freundschaftswettkämpfen im Rettungsschwimmen verabschiedet.

Zum Abschluss der diesjährigen Bezirkstagung wurden noch die Tagungsorte für die Jahre bis 2014 festgelegt. So wird der Bezirksrat 2012 im November in Butzbach und die Bezirkstagung 2013 im kommenden Frühjahr in Gießen stattfinden.

Der Bezirksvorstand im Jahre 2012:
Bezirksleiter: Dieter Olthoff
Stellv. Bezirksleiter: Willi Schmutzer und Claus Protzer
Schatzmeister: Wolfgang Launspach
Technischer Leiter-Ausbildung: Thorsten Schnitker
Technischer Leiter-Einsatz: Christian Dickel
Bezirksjugendvorsitzender: Daniel Weide