Das Blaue Wunder vom Lindener Berg - Die Scilla-Blüte

27. März 2011
16:00 Uhr
Amateurfunkstelle auf dem Lindener Berg, Hannover
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  • hochgeladen von Kurt Wolter

Endlich wird es Frühling. Tief atmet man die frische, würzige Luft ein. Nach grauen Wintertagen weiß man sie zu schätzen. Und was ist das für ein Wohlklang in unseren Ohren, wenn das Zwitschern der Vögel zaghaft einsetzt. Die Drossel auf dem Dachgiebel, die Meisen in den Hecken, die Stare, die wieder zurück sind, auf den Wiesen. Auch optisch lässt das lange Wintergrau nach. Die ersten Farbtupfer sind die gelben Winterlinge. Danach kommen die Schneeglöckchen, die Märzenbecher, und schließlich schickt die Natur die Krokusse und Osterglocken ins Feld. Sie bieten in Parks und in Vorgärten, besonders im Gegenlicht der Sonne, einen zauberhaften Anblick und bringen so richtig Farbe in die Welt. Jedes Jahr wieder freut man sich darüber, und man merkt daran, dass es auf Ostern zugeht.

Und dann gibt es da noch ein kleines Pflänzchen mit blauen Blüten, das eher unscheinbar ist und das in überschaubaren Gruppen an Waldrändern, in Parks und in unseren Gärten wächst. Das ist die sibirische Scilla, die zur Gruppe der Hyazinthen gehört, und die auch Blaustern genannt wird. Drei Wochen dauert die kurze Blütezeit. Doch mancherorts breitet sich die Scilla großflächig aus. Dann wissen viele Hannoveraner, wohin sie einen Frühlingsspaziergang machen. Natürlich führt er sie zum Lindener Berg, wo sie tatsächlich ihr Blaues Wunder erleben können.

Man spaziert durch das altehrwürdige Eingangstor des von-Alten-Gartens, bewundert zur Rechten die mächtige von-Alten-Buche, die vor 200 Jahren aus drei jungen Bäumen zusammengeflochten wurde, und schon geht es durch die Grünanlagen leicht bergauf. Das will für das sonst so platte Hannover schon etwas heißen. Vorbei am Jazzclub und dem Wasserbehälter, steht man schließlich an der Eingangspforte des Lindener Bergfriedhofes. Zunächst fällt der Blick auf den schmucken, barocken Pavillon, der in der Hauptachse des ehemaligen Küchengartens liegt. Doch dann zieht einen die Natur sogleich in ihren Bann. Blaue Scillateppiche breiten sich überall aus. Jede Pflanze ist nur winzig. Doch unzählige davon bilden ein großes blaues Blütenmeer. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Dazwischen alte Grabsteine, zum Teil mit Efeu berankt und alte Bäume, in denen Vögel nisten und Fledermäuse ihre Unterkünfte haben. Jeden Weg schreitet man ab, bleibt immer wieder stehen, schaut sich diese Pracht aus jedem Winkel, aus jeder Perspektive an und staunt darüber. Man geht in die Hocke, um den Blausternen ganz nahe zu sein, den malerischen Pavillon im Hintergrund und macht wohl das Foto, was wohl jeder Besucher macht. Man steigt die Treppe im Inneren des Pavillons hinauf, um von der Terrasse einen Teil der Anlage von oben überblicken zu können. Man ist fasziniert und freut sich über so viel Schönheit der Natur. Das ist das Blaue Wunder vom Lindener Berg, und als solches kann man es wirklich bezeichnen. Und jedes Jahr wieder im März kann man es erleben.

Anschließend kann man vielleicht, wenn die Sonne mitspielt und falls er schon geöffnet hat, im Biergarten unter dem alten Stadtturm, der in späteren Jahrhunderten auch als Windmühle diente, eine Apfelschorle trinken und sich damit auf eine wärmere Jahreszeit einstimmen. Auch das ist eine schöne Perspektive.

Siehe auch: <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.myheimat.de/hannover-bemerode-kirchrode-wuelferode/kultur/parkanlagen-und-gruengebiete-in-und-um-hannover-d3268429.html">Parkanlagen und Grüngebiete in und um Hannover</a>

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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