Trachten vorm Altkleidersack bewahrt.

17. Oktober 2009
buseck, Gießen
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Zum großen Trachtenmarkt der Hessischen Volkskunstgilde kamen am Wochenende rund 1500 Besucher in die Hobby- und Sammlerwelt nach Altenbuseck.
„Es war ein Experiment, doch es hat sich gelohnt“ sagte die Vorsitzende der Hessischen Volkskunstgilde Annelise Schömann aus Halsdorf zum Ende des großen Trachtenmarktes, der anlässlich des „Tag der Tracht“ einmal außerhalb des Kreises Marburg-Biedenkopf durchgeführt wurde. „Wir haben viele neue Trachteninteressierte für unsere Arbeit begeistern können.“ Der Samstag stand ganz im Zeichen alter Handwerkskunst. Hier konnte man Ostereiermalern, Stuhlflechtern, Korbmachern und Brandmalern bei ihrer Arbeit zuschauen. Hessensticker- und Trachtennäherinnen stellten ihre kunstvoll gearbeiteten Werke aus. Am Spinnrad wurden die Fäden gezogen, die anschließend am Webstuhl der Brauchtumsgruppe aus Laisa ihre Weiterverarbeitung fanden. Die Marktstände boten ein reichhaltiges Angebot zum Thema Trachtenzubehör und Hessenstickerei. Angeboten wurden alte Trachten aus verschiedenen hessischen Regionen, Trachtenstoffe und –zubehör, Spitzen und Weißwäsche, Kunstgestecke, Teddybären, Trachtenpuppen, Antiquitäten, Flitterkränze und Töpfereiartikel.
Zeitweise gab es am Sonntag kein Durchkommen mehr. An den Verkaufsständen wurde die Gelegenheit genutzt die eigene Tracht zu vervollständigen. Unter der fachkundigen Beratung der Organisatoren Eckhard Hofmann, Jürgen Homberger und Angela Paulus konnten ganze Trachten oder Einzelstücke erworben werden. Sie beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit der Hessischen Trachtenkunde und wissen welches Stück zu welcher Tracht passt und wie die Tracht richtig getragen wird. Anneliese Schömann, Vorsitzende der Hessischen Volkskunstgilde und Siggi Fink, Vorsitzende des Bezirk West in der HVT, zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der, zum ersten Mal in dieser Form, durchgeführten Veranstaltung.
Unterschiedlich waren die Kommentare der Aussteller zu hören. Von „gut verkauft“ bis „gar nichts verkauft“ waren die Meinungen gestreut. Gut gemischt und gut bei den Besuchern angekommen war das Programm der Volkstanz- Brauchtums- und Musikgruppen
aus verschiedenen hessischen Regionen und dem Kreis Marburg-Biedenkopf, die unter der Moderation von Evelin Leukel (Großseelheim) und „uns Anna“ alias Klaus-Peter Fett (Wollmar) einen bunten Reigen von Trachtenvorstellungen und Volkstänzen präsentierten.
Besonderer Blickfang war hier der Brautschmuck der Hüttenberger Hochzeitstracht. An der Programmgestaltung beteiligt waren die Gruppen Wollmar, Kröffelbach, Watzenborn-Steinberg, Rüddingshausen, Kirchgöns, Oberaula, Burkhardsfelden und Niederklein. Eine besondere Wertschätzung ihrer Bemühungen erhielten die Veranstalter durch den Besuch von HR 4- Moderatorin Constanze Schleenbecker und dem Stadtallendorfer Hessentagspaar Mona Lorena Monzien und Fabian Gies. Die Tracht des Hessentagspaares wurde von Mitgliedern der Volkskunstgilde angefertigt. Frauen die noch täglich ihre Marburger evangelische oder katholische Tracht tragen waren unter den Besuchern und konnten sich davon überzeugen, dass durch den Trachtenmarkt so manches gute Stück vor dem Altkleidersack gerettet wurde.

Foto:
Angela Paulus, 2.v.li. im Beratungsgespräch. „Der Motze diet gout bei die Trocht basse“

Text und Foto: Bernhard Hermann

Bürgerreporter:in:

Bernhard Hermann aus Marburg

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