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Hunger: In Holland essen sie aus Übermut Bisams, Krähen und Füchse, in der Sahel-Zone gar nix

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    Dicke Bäuche, Waschbrettbäuche, leere Bäuche. Die Sorgen und Probleme der Menschen sind, je nachdem wo sie leben, doch ziemlich unterschiedlich. Und Gedanken um die schlanke Linie macht man sich in Nigeria, Somalia, im Jemen und im Südsudan eher selten.
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Bei unseren holländischen Nachbarn haben zwei Experimentalköche eine neue Marktlücke entdeckt. Sie bieten in ihrem Restaurant sowie an Probierständen auf Volksfesten und Messen Fuchs-Keule, Bisam-Lende und Krähen-Brust an. Fleisch von Tieren, die auch bei den Goudas nicht sonderlich beliebt sind und dort zu Hundertausenden erlegt werden. Das ist jetzt aber auch kein Ansatz, den Hunger in der Welt zu besiegen. Zumal es in der Sahel-Zone keine Bisams gibt. Und bezahlen könnten die Reduktions-Appetitler vor Ort den luxuriösen Schlemmer-Spaß sowieso nicht. Ein Kilo aus dieser dämmerungs- und nachtaktiven Spezies generiertes Filet-Fleisch kostet nämlich 25 Euro. Den Gegenwert in Reis investiert, und eine siebenköpfige Familie in Äthiopien könnte locker einen Monat über die Runden kommen.
Viele von ihnen werden das aber nicht schaffen. Aktuell bedroht wieder eine Hungersnot Nigeria, Somalia sowie weite Teile des Südsudans und des Jemen. Auch rund 1,4 Millionen Kinder dort haben laut UNICEF nix zu beißen. Ihre Zeit läuft ab. Dabei ist eigentlich genug Suppe da, nur halt nicht dort, wo sie gebraucht wird. Die Gründe, warum Schmalhans bei weltweit 795 Millionen Menschen Küchenmeister ist, sind vielschichtig. Neben kriegerischen Konflikten, Missernten und Naturkatastrophen tragen auch die ungerechten Welthandelsstrukturen, die die Industrienationen bevor- und die Drittwelt-Länder benachteiligen, einen Teil der Schuld daran, dass täglich 24.000 Menschen an Unterernährung krepieren. Nebenbei helfen auch honorige deutsche Banken und Versicherungskonzerne, die durch Finanzwetten auf Agrarrohstoffe und Spekulationsgeschäfte mit Ackerland in Afrika und Asien Millionen scheffeln, eifrig dabei, dass alle sechs Sekunden irgendwo auf der Welt ein Kind stirbt.
Und was tun wir? Können uns zunächst mal nicht entscheiden, ob wir nun Jekyll oder Hyde sein wollen. Die Bundesbürger stopfen einerseits Jahr für Jahr zu Weihnachten Millionen ihrer hart verdienten und vom Munde abgesparten Groschen in die Klingelbeutel von "Brot für die Welt", "Misereor" und jene der Welthungerhilfe. Investieren andererseits aber noch mehr in Diäten und den Kauf von Appetitzüglern. Um dann wiederum pro Nase und Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel, wovon der überwiegende Teil noch genießbar ist, in die Tonne zu kloppen. Der Berg an Nahrungsmitteln, der auf dem Müll landet, soll, je nach Schätzung und Studie, zwischen 6,7 und 18 Millionen Tonnen betragen. Was in etwa einem Drittel des germanischen Essensverbrauchs entspricht.
Da kommt Freude auch bei den Hungerhaken im eigenen Land auf. In einem der reichsten Länder der Erde sind allein 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen, mehr als 500.000 würden sich über eine regelmäßige Mahlzeit freuen – es muss ja nicht immer ein Big-Mac sein. Für die Kohldampfschieber kommt ein Besuch im unlängst erst mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Gourmet-Tempel “The Table” in Hamburgs Hafencity oder ein solcher im Nobel-Restaurant des Vier-Jahreszeiten-Hotels auch nur gelegentlich in Frage. Eine Situationsanalyse: http://www.rotorman.de/bodymass-index-und-hungerle...

  • Waage-3:
    Dicke Bäuche, Waschbrettbäuche, leere Bäuche. Die Sorgen und Probleme der Menschen sind, je nachdem wo sie leben, doch ziemlich unterschiedlich. Und Gedanken um die schlanke Linie macht man sich in Nigeria, Somalia, im Jemen und im Südsudan eher selten.
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  • Küchenmeister Schmalhans hat weite Teile unseres blauen Planeten fest im Griff. Dass der Mensch den Hunger nicht in selbigen bekommt, ist ein Armutszeugnis.Das kostet jeden Tag 24.000 Betroffene das Leben Die Ursachen sind vielschichtig und liegen auch in den ungerechten Welthandelsstrukturenbegründet.
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1 Kommentar

Wenn man in Europa weniger isst, hat dadurch keiner in Afrika & Co mehr zu futtern.

Ausserdem beuten dort meist die eigenen Landsleute die Menschen aus...

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