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„Tierfreundlich, nachhaltig und mit Liebe erlegt“: Unere Jäger drängen in die pelzige Modebranche

  • Reineke-Chic als Ladenhüter: Das entsprechende Angebot an pelzigen Textilien ist zwar groß, doch so richtig laufen tun die Kollektionen nicht. Trotzdem wollen die deutschen Jäger jetzt in den Markt einsteigen, mit hochwertigen Produkten, hergestellt aus den Fellen von tierschutzgerecht und mit Liebe erlegten Kreaturen.
  • hochgeladen von Jürgen Heimann

Die deutschen Jäger steigen in die kommerzielle Fellverwertung ein. Dafür, dass sie in der Saison 2016/2016 466.186 Füchse, 128.103 Waschbären 5.487 Baummarder, 43.137 Steinmarder, 9.063 Iltisse, 27.842 Marderhunde und weitere zigtausend Nutrias, Minks und Bisams erledigt haben, muss es eine Rechtfertigung geben, die zu liefern bis dato kaum gelingt. Es ist auf Dauer zu wenig, dafür immer nur die Seuchenprävention und den Schutz des Niederwildes anzuführen, das angeblich von „Prädatoren“ in seiner Existenz bedroht ist.
Zumal das Tierschutzgesetz ja ausdrücklich besagt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Die neu gegründete Fellwechsel GmbH soll dabei helfen, aus dieser Nummer wieder herauszukommen.

Bislang war es üblich, die Komplettkadaver erschossener Raubtiere irgendwo zu verbuddeln oder in einer Tierabfallbeseitigungsanlage zu entsorgen. Was dann stets die Frage aufwarf, warum man diese Kreaturen denn überhaupt erst in solchen Massen tötet, wenn man das, was von ihnen übrig bleibt, sowieso nicht gebrauchen kann.
Aufgabe der Gesellschaft („ein junges Unternehmen im Bereich nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen") ist es nun, den Markt für textile Pelzmode aus freilaufender Bodenhaltung und kontrolliertem biologischen Anbau zu beflügeln. Sie soll die Felle der
erlegten Tiere zentral sammeln, aufbereiten, vermarkten und verkaufen. Für die Produkte gibt es dann auch ein „Qualitätssiegel“: „Aus tierfreundlicher, nachhaltiger Jagd – mit Liebe erlegt“. In der Außendarstellung hört sich das dann so an: "Ziel ist es, einen natürlichen Rohstoff, der im Rahmen der Jagdausübung und aus Gründen des Artenschutzes gewonnen wird, einer Verwertung im Sinne einer transparenten Wertschöpfungskette zuzuführen"! Ob damit der Vorgabe des Tierschutzgesetzes Genüge getan ist?
Mit ihren „hochwertigen Erzeugnissen aus deutschem Wald“ möchten sich die Heger von der Konkurrenz der meist ausländischen Pelztierfarmen abheben, die den ziemlich überschaubaren Markt beherrschen. Überschaubar auch deshalb, weil es immer schwieriger wird, den modebewussten Verbraucher davon zu überzeugen, dass es im wahrsten Sinne des Wortes „todschick“ sei, sich mit den Resten getöteter Wildtiere zu schmücken.
In Baden-Württemberg geht man noch einen Schritt weiter. Dort gibt es im Rahmen des „Auerhahn-Projektes“ seit 2014 ein „Gütesiegel“. Das bescheinigt den Käufern, die „Schwarzwald-Pelze aus nachhaltiger Jagd“ erwerben, einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz geleistet zu haben. Weitere Informationen und Hintergründe: http://www.rotorman.de/schiessende-schafe-im-wolfs...

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3 Kommentare

Gute Idee, nichts zu verschwenden...

> "Zumal das Tierschutzgesetz ja ausdrücklich besagt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf."

Millionen Hunde-, Katzen- und andere Nutztierhalter dürfen das ja auch z.B. durch Rumschnippeln am Tier... dagegen ist das Erschießen per Jäger harmlos...

> "Wie kann man "mit Liebe" Tiere abschießen?"

Warum nicht? Alle Hunde- und Katzenhalter killen aus Tierliebe massenweise Tiere für ihre Lieblinge...

> "Aber wehe, freilebende Wölfe reißen ein Wildtier."

Man kann einen Wolf schießen, um hunderte Schafe zu bewahren, von ihn zerfleischt zu werden...

> "Dann müsste man alle fleischfressenden Menschen auch "aus Liebe" abschießen."

Manche Zeitgenossen, die Menschen gegenüber den Tieren abwerten, würden das sicher machen... bzw. gehen ja auch mit Gewalt gegen Mitmenschen vor (Anschläge auf Bauern, Walschutzpiraten versenken Fischer usw)

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