Workaholics und Bikinis: 500.000 Turbo-Malocher gelten in Deutschland als therapiebedürftig

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Etwa 500.00 Deutsche leiden unter krankhafter Arbeitssucht und gehören in eine Therapie. Behaupten zumindest Fachleute.  Viele verwechseln einen ausgefüllten Terminkalender mit einem ausgefüllten Leben. | Foto: Pixabay
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    Etwa 500.00 Deutsche leiden unter krankhafter Arbeitssucht und gehören in eine Therapie. Behaupten zumindest Fachleute. Viele verwechseln einen ausgefüllten Terminkalender mit einem ausgefüllten Leben.
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  • hochgeladen von Jürgen Heimann

Belastbare Zahlen gibt es zwar nicht, doch Arbeitsmediziner schätzen, dass bundesweit 500.000 Menschen unter Arbeitssucht leiden. Sie müssten eigentlich therapiert werden, doch taucht dieses Krankheitsbild offiziell im ärztlichen Katalog nicht auf. In Japan hingegen nimmt man die Sache ernster. Im Lande Nippon gibt es bereits 350 Behandlungszentren, in denen Betroffene, die sich den "Karōshi" genannten Malocher-Virus eingefangen haben, kuriert werden. Bei uns gibt es immerhin hier und da schon die "Anonymen Workaholics", nach dem Vorbild der anonymen Schluckspechte organisierte Selbsthilfegruppen.
Am 5. Juli haben sich die die beruflichen High-Performer, die Überstunden sammeln wie andere Leute Briefmarken oder Schuldscheine, doppelt ins Zeug gelegt. Das war ihr Tag, der "Tag der Workaholics". Nicht zu verwechseln mit dem "Tag der Arbeit" am 1. Mai. Zeitgleich am 5.7. wurde der "Tag des Bikinis" begangen, von der Thematik her ein wesentlich erfreulicherer Anlass. Persönliches Wohlbefinden und Selbstwertgefühl von Arbeits-Junkies ist an die Länge der im Job verbrachten Zeit gekoppelt, behaupten Psychologen. Die Betroffenen erreichen den beruflichen Aufstieg auch meist nur in gebückter Haltung, brennen dann aber schnell aus.
Jeder dürfte solche Turbo-Malocher aus seinem eigenen Umfeld kennen. Triebtäter, die bei genauer Betrachtung nix gebacken bekommen, aber ständig darüber reden, was sie leisten. Weil Gotthold Ephraim Lessing ja mal rausgehauen hat, dass schließlich jeder sich seines Fleißes auch rühmen dürfe und solle. Doch der ist oft nur vordergründig. Schon Robert Lembke hatte erkannt, dass "kein Mensch so beschäftigt ist, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist", während es der 1975 verstorbene Journalist und Schriftsteller Peter Bamm so formulierte: "Tätig ist man immer mit einem gewissen Lärm, Wirken geht in der Stille vor sich": http://www.rotorman.de/von-workaholics-im-bikini-h...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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