Frühlingserlebnisse

Sonntags im Park

Wer kennt nicht den wunderschönen Walzer von Schostakowitsch.-
Ich liebe dieses Musikstück, das immer meine romantischen Vorstellungen von einem Spaziergang durch einen Park weckt:
Man bummelt entspannt den Wege entlang und erfreut sich an Blüten und dem Gesang der Vögel.
Verliebte bleiben stehen für einen Kuss, man plaudert und tänzelt.
Doch der gestrige Sonntagsbummel holte mich ganz schnell in die Realität zurück:
Auf dem Weg durch den Park, entlang des Flutgrabens, wo ich wieder meinen Freund den Graureiher entdeckte und so manche Frühlingsblüte mich am Wegesrand erfreute, der Weg, der Spaziergänger zum Schlendern lockt, dort wurde ich von zahlreichen Radfahrern überholt und einige fuhren sogar frontal auf mich zu.
Besonders ältere Radler hatten mitunter Schwierigkeiten mit dem Umgang ihres Drahtesels, „Huch“ war dann der Gruß.
Familien mit Kindern schossen an mir vorbei und manche schienen für die Tour des France zu trainieren.
Mit Rucksack und Helm waren die meisten unterwegs, was schon vorbildlich ist und ich überlege nun, ob ich mir nicht auch beim nächsten Parkbummel einen Helm aufsetzen sollte.
Für meine Sicherheit wär das sicher gut, allerdings die Romantik wär dann natürlich völlig dahin und die Erholung sowieso.
Ich fragte mich auch, was sehen die vielen Radler eigentlich von der Natur, wenn sie so den Parkweg entlang sausen?
Geschick mussten sie allerdings beweisen, wenn sie um die älteren Spaziergänger, Schwangeren und Familien mit Kinderwagen herumradeln mussten. Für viele mitunter aufregend und unangenehm. 
Entspannt und ruhig war es dagegen auf den Nebenstraßen, da hörte ich sogar den ersten Gesang der Vögel und Radler war dort nicht zu sehen.