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Fachveranstaltung im Nürnberger Uhrenhaus: Gemeinsam für eine dezentrale Energiewende

19.Juli 2017:
Fast schon als historisch könnte man die Veranstaltung, zu der die N-ERGIE in Nürnberg eingeladen hatte bezeichnen, denn es war eine Gemeinschaftsveranstaltung des Stromversorgers, des BUND, der Kommunen NürnbergerLand und des Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost Trasse.

Rainer Kleedörfer von der N-ERGIE begrüßte trotz des Traumwetters die vielen Gäste, die sogar bis aus Schwaben extra angereist waren. Stolz berichtete er über den größten Wärmespeicher Deutschlands, den man auf dem Weg zum Uhrenhaus nicht übersehen konnte. Auch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge und das Installieren von Ladesäulen geht bei der N-ERGIE gut voran. Er erläuterte in seinem Vortrag die Kostenexplosion durch den Bau der Gleichstromtrassen. Steigende Systemkosten hätten vor Allem die privaten Haushalte und mittelständischen Unternehmen zu Tragen, die nicht wie viele Großverbraucher von vielen Umlagen befreit sind. Auch dass die Übertragungsnetzbetreiber in Zukunft Gaskraftwerke bauen dürfen und Stadtwerke nicht, konnte er im Zuge von gleichen Wettbewebsbedingungen nicht nachvollziehen. Er forderte, daß die wichtigste Infrastruktur-das Übertragungsnetz, wieder in deutsche Hände kommen sollte, damit Gewinne und Investitionen nicht größtenteils ins Ausland fließen.

Beispielhaft war auch Landrat Armin Kroder in seinen Ausführungen zur Energiewende. Er sprach sich ganz klar gegen die Monstertrassen aus, die mit sicherer, sauberer und bezahlbarer Energiewende nichts zu tun haben. Für ihn stand die dezentrale und regionale Energieerzeugung im Vordergrund-gerade auch aus wirtschaftlicher Sicht, was er auch mit Beispielen aus seiner Region belegte.

Prof. Dr. Lorenz Jarass wies in seinem Eingangsplädoyer darauf hin, dass noch 2011 von der Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung der AKW´s gestimmt wurde. Erst durch Fukushima hatte es ein Umdenken und den gesetzlichen Ausstieg aus der Atomkraft gegeben. Er stellte die Frage, ob wir für eine weitere gesicherte Stromversorgung Kohlekraftwerke und HGÜ-Trassen bräuchten. Nur wenn man weiterhin die Erneuerbaren Energien ausbaut und gleichzeitig
konventionelle Kraftwerke ungehindert einspeissen lassen möchte, ist ein massiver Netzausbau notwendig. Auch wies er darauf hin, dass in der Öffentlichkeit der Eindruckt erweckt würde, dass man insbesondere für die süddeutsche Stromversorgung in Dunkelflauten, den Bau der Trassen und Reservekraftwerke benötigen würde. Dies widerlegte er ganz klar mit den Daten der Bundesnetzagentur.
Diese belegen, dass die geplanten HGÜ-Trassen überwiegend für den deutschen Kohlestromexport, nicht aber für die Erneuerbaren Energien benötigt werden.
Dass ein geringerer Netzausbau sicher nicht im Sinne der 4 großen Übertragungsnetzbetreiber sei, zeige auch eine Klage gegen die verringerte Rendite von "nur" noch ca. 7 Prozent. Aus wissenschaftlicher Sicht kann Herr Prof. Dr. Jarass auch nicht nachvollziehen, warum die Kosten des Netzausbaus immer noch nicht im Netzentwicklungsplan berücksichtigt wurden. Auch sollte dringend gesetzlich dafür gesorgt werden, dass Kohlekraftwerke kein ungehindertes Einspeisserecht haben, wie es momentan der Fall sei. Durch Leiterseilmonitoring, wie es in Österreich oder der Schweiz praktiziert würde, könnte viel Netzausbau eingespart werden.

Herr Dr. Barthel vom BUND kritisierte, dass es keine strategische Umweltprüfung (SUP) gegeben hat. Auch seien keine ausreichenden Alternativ-Prüfungen gemacht worden und auch die Transparenz der Daten ließe zu Wünschen übrig.

Moderator Stefan Lochmüller faßte den Abend in aller Kürze zusammen: Es ist wichtig auf das Kleingedruckte in Gesetztestexten zu achten. Netzentgelte sollten in der Region verbleiben. Um die Klimaziele zu erreichen, muß dringend eine höhere Dynamik an den Tag gelegt werden.

Ergänzend bleibt von mir noch hinzuzufügen:
Es ist schön und wichtig, dass sich immer mehr Akteure zusammenfinden, um gemeinsam gegen eine starke Lobby, echte dezentrale Energiewende voranzutreiben!

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3 Kommentare

Viele Bürger wollen eine „Energiewende“ um die Umwelt zu schonen – aber was ist denn damit?

Es ist traurig, dass die Menschen zu wenig Rücksicht auf ihre Umwelt nehmen. Ob es die Luft-und Wasserverschmutzung ist, die Abfallentsorgung in Wälder und auf Parkplätzen, oder das Töten von Vögeln durch die Rotoren von Windkraftanlagen.
Hier einmal einige Beispiele:

Es sind die Bürger die dafür verantwortlich sind- die Politik kann da nur wenig ändern!

Gruß, Joachim

Politik kann sehr wohl eingreifen, indem sie Gesetze erläßt und dafür sorgt dass diese eingehalten werden. Es ist wie bei Kindern, diese versuchen auch immer wieder Grenzen auszuloten-die Einen mehr die Anderen weniger. Elektromobilität statt Dieselskandal, Power to Gas statt Stromtrassen, sozialvertäglicher Kohleausstieg statt Gesundheitskosten in Millonenhöhe, Rentenniveau wie in Österreich, höhere Recyclingquoten, CO2 Zertifikate, kein Glyphosat, kein TTIPP usw.. da gäbe es sehr, sehr viel zu tun.

Natürlich kann die Politik Gesetze erlassen, aber genauso wichtig ist die Überwachung über die Einhaltung dieser Gesetze. Das ist unser Problem.

Aber sollte nicht der gesunde Menschenverstand aller Bürger auch beim Umweltschutz eine Rolle spielen ( siehe Fotos von meinem letzten Kommentar)?

Muss immer der Staat für alles schuldig sein?

Gruß, Joachim

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