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Eine Passionskrippe in St. Ulrich

Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Seit Palmsonntag steht in der Ellgauer Pfarrkirche St. Ulrich eine Passionskrippe. Sie ist eine „Leihgabe“ der Krippenbaumeisterin Johanna Reiter aus Pfaffenhofen/Zusam, die vor zwei Jahren eine neue Weihnachtskrippe auf Wunsch eines Spenderehepaares für Ellgau gebaut hatte. Die Weihnachtskrippe erzählt von der Verkündigung der Geburt Jesu, dem Kind im Stall, Engeln und Heiligen. Die Szenen zeigen Armut und Gefahr, die Fröhlichkeit überwiegt aber. Eine Passionskrippe zeigt das traurige Ende der Lebensgeschichte Jesu, die erst mit der Auferstehung eine freudige Wendung erfährt. In aller Regel stellt die Passionskrippe die Zeit zwischen dem Palmsonntag und dem Ostermontag dar. Die Passionskrippe wird auch als „ernste Krippe“ bezeichnet. Ihre Tradition reicht weit zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Passionskrippe weit verbreitet, bevor sie in Mittel- und Westeuropa fast völlig in Vergessenheit geriet. Erst langsam widmeten sich Holzbildhauer wieder diesem schwierigen Thema und schufen Passionskrippen. Diese bringen vorwiegend in Kirchen dem interessierten Betrachter das Leiden Jesu näher. Die Darstellung der verschiedenen Stationen der Passionsgeschichte erfordert vom Künstler neben seinem künstlerischen Geschick auch die Bereitschaft, sich intensiv mit den traurigen und grausamen Szenen auseinanderzusetzen. Johanna Reiter, die an der Landeskrippenbauschule Wörgl in Tirol ihr Handwerk von der Pike auf lernte, hat diese Passionskrippe gebaut und alle Figuren selbst hergestellt und bemalt. „Ich habe viel Herzblut in diese Krippe gelegt, meine Figuren bringen dies zum Ausdruck“, so Johanna Reiter, die ihr handwerkliches Können auch in vielen Krippenbaukursen weitergibt. Passionskrippen beginnen mit dem Einzug Jesu auf einem Esel nach Jerusalem am Palmsonntag. Es folgt der Gründonnerstag mit dem „Letzten Abendmahl“. Anschließend betet Jesus im Garten Gethsemane, Judas taucht mit den römischen Soldaten auf und verrät ihn. Die Kreuzigung am Karfreitag nimmt in der Passionskrippe einen großen Raum ein. Meist ist auch das verschlossene Grab am Karsamstag zu sehen, bevor am Ostersonntag die Frauen vor dem geöffneten Grab Zeuginnen des Wunders der Auferstehung werden. Neben Jesus auf den verschiedenen Stationen seines Leidensweges gehören bei vielen Passionskrippen die Jünger Jesu zu den wichtigsten Figuren. Auch Judas, der Verräter und Johannes, der Lieblingsjünger Jesu werden fast immer dargestellt. Nicht fehlen dürfen meist auch römische Soldaten, Maria Magdalena und die anderen Frauen am Grab, Pontius Pilatus und das einfache Volk. Die Passionskrippe bleibt in St. Ulrich bis zum Pfingstmontag stehen, denn mit diesem Tag endet die österliche Zeit. Das Ellgauer Gotteshaus ist täglich bis um 18:00 Uhr geöffnet.

  • Das "Letzte Abendmahl" feierte Jesus am Gründonnerstag. Vorne ist sein Verräter Judas zu sehen.
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  • Szene aus der Passionskrippe: Der tote Jesus wird in das Grab gelegt und von Soldaten bewacht.
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  • Jesus schleppt sein Kreuz zur Hinrichtungsstätte Golgotha.
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  • Die Kreuzigungsszene - dahinter groß und bunt: Die Auferstehung von den Toten.
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