Landratswahl und Landkreisfusion

GK vom 26.08.2013: „Reuter lässt die Maske fallen“ - Dröge setzt das Wahlthema.

Endlich kommt Leben in die Landratswahl. Dröge gibt das aus: Landkreisfusion. Klar, die SPD ist an allem schuld, klar, der Göttinger Landrat Reuter (SPD) vertritt die Interessen seines Landkreises auf Kosten von, na auch klar, Northeim. Aber: „Reute lässt die Maske fallen“? Keineswegs! Er tut nur seine Pflicht, nimmt, wo immer es geht, die Vorteile für seinen Landkreis wahr, dafür ist er schließlich in seinem Landkreis gewählt und dafür wird er von seinem Landkreis bezahlt, und würde er sich anders verhalten, würde er sich sogar strafbar machen.
Die CDU war keineswegs gegen jede Landkreisfusion. Wir erinnern uns: Landrat Wickmann schlug die Fusion mit Holzminden vor – und die CDU war dafür. Die CDU war auch für eine Fusion mit Osterode. Allerdings, sowohl Holzminden als auch Osterode haben jeweils nur halb so viele Einwohner wie Northeim – wer hätte da wohl wen gefressen?
Die Angriffe gegen Wickmann sind ebenfalls unberechtigt, denn auch ein Landrat ist nur ein gewöhnlicher Arbeitnehmer, der seine Interessen für den Erhalt seines Arbeitsplatzes durchsetzen darf, und in seinem Fall ist das eben, er muss dafür sorgen ab und zu gewählt zu werden. Die Behauptung, er müsse, wiedergewählt, dann auch für acht Jahre bezahlt werden, ist falsch. Wickmann ist Berufsbeamter und bekäme ab sofort eine lebenslängliche Pension etwa in Höhe von siebzig Prozent seiner aktiven Bezüge. Solange er aber als wiedergewählter Landrat weiter arbeitet, wird diese Pension gespart. Der wiedergewählte Landrat Wickmann ist der, rein nach den Haushaltsausgaben, billigste Landrat, den wir bekommen können. Wickmann ist, gerade wegen seines Alters, der richtige Übergangslandrat, um den Landkreis in ein paar Jahren in die unvermeidliche Fusion zu führen.
Die Macht der SPD ist in Südniedersachsen seit Jahren im Schwinden. Aber, lieber Herr Dröge, denken Sie strategisch! Wenn in zwei Jahren die Fusion Osterode-Göttingen realisiert wird, muss dort ein neuer Landrat gewählt werden – eine Change für einen CDU-Kandidaten? Sollte in weiteren zwei bis drei Jahren die Fusion Northeim-Göttingen folgen, ist wieder eine Landratswahl fällig – und wen will die CDU dann ins Ziel bringen? Manchmal muss man eben eine Wahl verlieren, um eine wichtigere zu gewinnen – strategisch denken!

29.08.2013
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Ein Beitrag für das Gandersheimer Kreisblatt; Abdruck: 29.08.2013