100 Jahre Jugendherbergen – ein Jubiläum im August 2009

Schulklasse meiner Großtante Ottilie Gumtau 1920
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  • Schulklasse meiner Großtante Ottilie Gumtau 1920
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Am 26. August 1909 war der Lehrer Richard Schirrmacher mit seinen Schülerinnen und Schülern auf einer Wanderung im Sauerland, als er von einem Gewitter überrascht wurde und eine Notunterkunft in einer Schule bekam. In der Nacht notierte er in sein Tagebuch, dass es eigentlich „an jedem wanderwichtigen Ort“ eine Unterkunft für die Jugend bestehen müsste. Er setzte die Idee in die Tat um und schon 1912 gab es auf der Burg ALTENA eine erste ständige Jugendherberge mit zwei Schlafsälen und Tagesraum sowie Küche. Unglaublich schnell entstand ein Netz von Jugendherbergen, 1914 waren es bereits 535. 1932 wurde dann der internationale Dachverband unter dem Vorsitz von Richard Schirrmacher gegründet.
Die DJH in Altena ist noch in Betrieb,
Heute sind die meisten der 560 Jugendherbergen in Deutschland moderne Gästehäuser mit Zwei– oder Vierbettzimmern und stehen inzwischen nicht nur den Familien sondern auch den Seniorenreisenden offen. Man muss aber immer noch wie die 2 Millionen anderen Deutschen für einen Jahresbeitrag Mitglied im Verein werden. 2008 gab es über 10 Millionen Übernachtungen.
Für viele Schulklassen ist die Fahrt in die Jugendherberge noch wichtig, auch wenn die Bedeutung nachgelassen hat. 1920 wurde in Preußen die monatliche Wanderung für alle Schüler verpflichtend eingeführt. Ein kleiner Abglanz davon existiert heute noch mit dem obligatorischen Wandertag ein mal im Jahr an den bayerischen Gymnasien. Dort findet dann meist ein Zoobesuch oder Grillen am See statt. Wanderfahrten, wie ich sie in meiner eigenen Schulzeit noch (zweimal) mit Dr. Joachim Barth machen durfte ( Harz, Neckar) sind heute im Ajhreslauf der Schule kaum unterzubringen. Wenn es gut geht, dann gibt es des „Landschulheim“ in der 5. Klasse, das „Skilager“ in der 7. Klasse den „Schüleraustauch“ in der 9. Klasse und die „Abschlußfahrt“ in der 12. Klasse. Es gibt inzwischen für Schulklassen auch auf dem „freien“ Markt viele interessante Angebote mit und ohne Selbstverpflegung und mit und ohne sozialpädagogischer Betreuung.

In bayerischen Jugendherbergen werden Einzelgäste ab dem 27. Lebensjahr nachrangig aufgenommen. Diese Altersbeschränkung gilt selbstverständlich nicht für Gruppenleiter sowie für Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind. Die Familien/27plus - Karte für 21 Euro im Jahr kann in Deutschland auch vom Partner oder von alleinreisenden minderjährigen Kindern benutzt werden. Senioren zahlen in Begleitung minderjähriger Kinder den günstigen Übernachtungspreis für Junioren.
Die Preise schwanken von Haus zu Haus je nach Ausstattung. Die Häuser gehören meist den Landesverbänden, aber auch „kommunale“ Häuser, die sich an die Verbandsregeln halten, werden aufgenommen. Ein Beispiel einer modernen Jugendherberge sei BAD TÖLZ, das im Herbst 2009 nach Renovierung wieder öffnet:
Raumangebot Beispiel Bad Tölz
• 186 Betten • Alle Zimmer mit eigener Dusche/WC
• Bistro/Cafeteria • 6 Seminar- und Kleingruppenräume
• Modernste Medien- und Tagungsausstattung
• Mehrzweck- und Partyraum

Diese Punkte gehen an den Sportsgeist!
• DAV Kletterzentrum
Preise 2009 (inkl. Bettwäsche)
Ü/F ab 23,00 €
HP ab 28,00 €
VP ab 30,50 €

Im August gibt es am 22. und 23. ein großes Fest auf der Burg Altena. Am 14. August wird die Sonderbriefmarke sowie eine neue 10 Euro Gedenkmünze vorgestellt werden.
Auf der Webseite des DJH Verbandes findet sich auch viel zur Geschichte der Jugendherbergen: http://www.jugendherberge.de/de/ueberuns/1909bishe...
Hier ist die Burg ALTENA http://wikimapia.org/#lat=51.299617&lon=7.675077&z...

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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