Die Anti-Atom-Bewegung ist quicklebendig

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Vor einem Jahr wollten wir helfen die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke bei einer Großdemonstration im Wendland zu verhindern, leider ohne Erfolg. Dann kam die Katastrophe von Fukushima und der Ausstieg, vom Ausstieg, vom Ausstieg.
Nun sollen die letzten AKW in 2022 abgeschaltet werden, doch für den
Atommüll gibt es weltweit immer noch kein sicheres Endlager für eine
Million Jahre. Wohin also mit dem Müll?

Im Zwischenlager Gorleben werden die Grenzwerte der Strahlenbelastung bis
Jahresende überschritten und trotzdem sollen elf weitere Castorbehälter, mit denen
44 mal Fukushima durchs Land transportiert wird, dort auch noch eingelagert
werden. Kein Mensch im Wendland glaubt Norbert Röttgen, wenn er von weißer Landkarte und neuer Standortsuche für ein Endlager spricht.
Deshalb rief auch in diesem Jahr wieder ein Aktionsbündnis in Dannenberg zum
Widerstand auf und organisierte eine Großkundgebung unter dem Motto,
"Gorleben soll leben - STOPP CASTOR".

In diesem Jahr fuhren wir mit dem Anti-Atom-Plenum Marburg am Samstag um 4.00 Uhr früh, ab Cölbe, Richtung Wendland.
Schon im Bus waren Teilnehmer aller Altersklassen und Schichten der Bevölkerung vertreten und dasselbe Bild bot sich auch in Dannenberg.
Zwei Demonstrationszüge mit ca. 25000 Teilnehmern und 452 Treckern kamen aus verschiedenen Richtungen und trafen sich dann auf der Esso-Wiese
in Dannenberg. Unser Demo-Zug lief direkt am Verladebahnhof vorbei, wo die
Castorbehälter für die letzten 20 Kilometer noch einmal auf LKW verladen werden.

Kerstin Rudek von der BI Lüchow-Dannenberg sagte: "Es geht in diesem Jahr auch um die Strahlenwerte im Castorlager. So lange die Politik nicht Schluss macht mit den Lügen und bekennt, das Endlagerprojekt im maroden Salzstock
Gorleben ist gescheitert, so lange streiten wir weiter, so lange kämpfen wir
entschlossen, mutig wie eine Löwenmutter. Wo Recht zu Unrecht wird, ist
Widerstand Pflicht!"

BUND Vorsitzender Hubert Weiger dankte den Atomkraftgegnern für ihr
bisheriges Engagement: "Ohne euren Einsatz wäre die Bundesregierung
nicht gezwungen gewesen, die Laufzeitverlängerung zurückzunehmen
und acht alte, störanfällige Atommeiler stillzulegen. Gorleben ist als Standort für ein Endlager geologisch nicht geeignet und muß endlich aufgegeben werden."

Jochen Stay von der Anti-Atom-Initiative "ausgestrahlt" sagte: "Viele Kommentatoren dachten, dass es nach der Stilllegung von acht AKW in diesem
Sommer vorbei sei mit dem Anti-Atom-Protest. Aber wir haben etwas gelernt in diesem Frühjahr: Wenn wir beharrlich und massenhaft für unsere Ziele eintreten, dann können wir sehr erfolgreich sein.
Und warum sollten wir damit aufhören, jetzt, da wir wissen, wie es geht?
Deshalb lasst es Euch gesagt sein, ihr Brokdorf- und Grohnde-Betreiber, ihr
Uran-Anreicherer in Gronau, ihr Exportförderer für deutsche Atomtechnik. Lasst es Euch gesagt sein, Ihr Asse- und Gorleben-Gesundbeter: Ihr werdet uns nicht mehr los, bis dieser ganze Wahnsinn ein Ende hat.

Bürgerreporter:in:

Hella Meise aus Edertal

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