Mitglieder der Hessischen Volkskunstgilde zu Gast bei den Projekttagen der Grundschule Dreihausen

Die Schüler beim Wolle zupfen
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Vom 12. bis zum 15. Juni fanden an der Grundschule Dreihausen wieder einmal Projekttage statt. Die Schüler hatten die Wahl zwischen unterschiedlichen Themenbereichen. Angeboten wurden unter anderem künstlerische, naturwissenschaftliche und sportliche Projekte. Außerdem gab es Projekte zu dem Thema Medien.
Einem ganz anderen Themenbereich widmete sich das Projekt „So war es früher“. Angeboten wurde es von Schulleiterin Hanna Homberger. Sieben Kinder wählten sich dafür ein.

Am ersten Tag lernten die Kinder den Schulalltag von einst kennen, wie man z. B. mit Feder und Tinte oder Griffel und Schiefertafel schrieb. Auch im Schreiben der Sütterlinschrift konnten sich die Kinder üben und letztlich hatten sie erlernt, ihren Namen in der alten deutschen Schrift zu schreiben. Die Mutter von Frau Homberger, Frau Baum aus Marburg, erzählte den Kindern von ihrer Schulzeit in den 1940er Jahren in der Schwalm.
Auch wie man aus einfachen Mitteln früher Spielzeuge herstellte, wurde anhand von Scheibenschnurren und Wollpüppchen deutlich, die die Kinder selber nachbasteln konnten.

Am zweiten Tag besuchten die Kinder das Heimatmuseum in Hachborn. Durch die Ausstellung führten sie Elisabeth und Kurt Lemmer vom dortigen Heimat- und Verschönerungsverein. Dort entdeckten sie viele der Gegenstände wieder, welche sie bereits mit in die Schule gebracht hatten, um das Klassenzimmermuseum für die Projektzeit einzurichten. Darunter waren Kaffeemühlen, ein Teppichklopfer, ein Waschbrett und Bügeleisen.
Zurück in der Schule, probierten die Kinder die Gegenstände aus und stellten fest, dass die Hausarbeit früher viel anstrengender war, wie in der heutigen Zeit.

Am dritten Tag übernahmen Eckhard und Birgit Hofmann sowie Katja Bender von der Hessischen Volkskunstgilde, alle drei in Marburger evangelischer Tracht gekleidet, die Aufgabe, den Kindern etwas über Brauchtum, alte Handwerkstechniken und die heimische Tracht zu erzählen.
Zuerst stand die Wollverarbeitung auf dem Stundenplan. Die Kinder lernten welche Arbeitsschritte notwendig waren, um aus der Rohwolle des Schafes einen Strumpf zu stricken. Mit Eifer waren die Kinder bei der Sache, wenn es darum ging die Wolle zu zupfen, zu kämmen und anschließend zu verspinnen. Interessiert hörten sie den Ausführungen der Mitglieder zu und amüsierten sich über die mit dem Spinnen verbundenen Sprichwörter und Redewendungen, wie z.B. „Ich dreh‘ am Rad!“ oder „Spinnen am Morgen bringt Kummer und Sorgen.“
Danach gab es für die Kinder eine Bildpräsentation. Aus der umfangreichen Fotosammlung von Eckhard Hofmann und Jürgen Homberger, zeigte Eckhard Hofmann speziell Kinderbilder und erläuterte die Kleidungsgepflogenheiten im Kindesalter.
Ganz erstaunt waren die Schüler zu hören, das Babys und Kleinkinder egal ob Junge oder Mädchen Kleidchen, trugen. Auf den Fotos war nur anhand von Details, wie Spielzeugsoldaten oder Puppen, der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen zu erkennen.
Auch die Aufnahmen der Schulklassen bzw. der gesamten Dorfschule, erstaunte die Kinder. Früher war es üblich, dass je nach Größe des Ortes, die Kinder manchmal in einem Schulraum unterrichtet wurden.
So neugierig gemacht, konnten die Kinder es kaum abwarten selbst einmal Tracht anzuprobieren. Aus einem großen Fundus Trachtenkleidung wurde für jedes Kind etwas Passendes herausgesucht.
Die Jungen bekamen einen blauen „Hessenkittel“ oder eine Weste mit Halstuch und die entsprechende Kopfbedeckung. Die Mädchen bekamen alle einen „Schnatz“, die typische Haartracht der evangelischen Trachtenfrauen, frisiert und wurden ebenfalls in eine komplette Tracht gekleidet.
Die Generalprobe hatte bestens funktioniert und sie freuten sich nun auf die Präsentation der erfolgreichen Projektarbeit am letzten Tag.

Am Freitag, den 15. Juni konnten die Schüler der einzelnen Gruppen dann das Ergebnis der Öffentlichkeit vorstellen. Viele Eltern und Großeltern kamen der Einladung nach und waren überrascht von der Kreativität der Kinder.

Bürgerreporter:in:

Katja Bender aus Ebsdorfergrund

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