Kolumne Demosteros

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband wurde 1996 gegründet. Ihm gehören über 100 Industrie- und Forschungseinrichtungen sowie über 200 private Mitglieder an. Der Verband leistet Lobbyarbeit. Der Sitz befindet sich in Berlin.

Demosteros - so heißt der neuentdeckte Planet unseres Sonnensystems. "Er war für lange Zeit für uns unsichtbar," berichten den forschenden Astronomen. "Er besteht aus Gasen, von denen viele bei uns auf der Erde so in dieser Form nicht vorkommen. Demosteros ist zwar sehr weit von der Sonne entfernt; trotzdem ist es dort sehr heiß. Was offenbar an den Molekülstrukturen und chemischen Reaktionen liegt," berichtet Wendelin Schaferschleim - von Scheim, der Leiter der zuständigen Forschergruppe.

Was natürlich auch Begehrlichkeiten weckt. Angesichts des exorbitant hohen Energiebedarfs bei uns auf dem Planeten Erde sind solche unbegrenzten Energiequellen natürlich ein Grund zur Freude.

Doch wie den Planeten erreichen, wenn man ihn in der Praxis nicht sieht? "Oh, dafür gibt es spezielle Fachtechnologien," hält Dankwart Bummelschurtz, seines Zeichens Maschinenbau-Professor dagegen. "Wir kennen die Wellenlänge des planetaren Lichts, das uns erreicht. Wir wissen grob, wann wir wo suchen müssen im Sternenhimmel. Das hilft doch sehr."

Dauert es aber nicht sehr lange, bis wir Erdenbewohner Demosteros erreichen? Und dann noch einmal den ganzen weiten Weg zurück? "Das stimmt bedingt. Natürlich ist Demosteros sehr, sehr weit weg. Die entsprechenden Raumschiffe, die uns dort hinbringen können, gibt es schon, jetzt nicht als materiell fühlbare Exemplare, sondern als Konstruktionspläne.

(Pressemitteilung, kurze Zeit später)

Der Start der Erkundungssonde ist geglückt. Sie wird Demosteros erkunden und für uns herausfinden, wie wir den Gasplaneten für irdische Zwecke nutzen können. Erste Daten werden in einem halben Jahr erwartet; sie werden dann ein Jahr später soweit ausgewertet sein, daß die Geldgeber entscheiden können, wie es weitergeht.

Wir erinnern uns: Federführendes Unternehmen für die Demosteros-Erkundung ist die Deutsche Agentur für Weltraumerkundung. Sie gleicht einem Hedgefond. Die DAWE sammelt bei Privatfirmen, Lobbyorganisationen und ausländischen Geldgebern Kapital ein, um die Unternehmungen zu finanzieren. Der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband finanziert beispielsweise den Antrieb.

(Fernsehbericht, 3 Wochen später)

Olaf Möbb wollte eigentlich zum neuentdeckten Demosteros-Planeten "Ich bin astronomiebegeistert und astrologiegläubig," beschreibt er sich selbst.

Möbb ist aber nicht nur sehr reich, sondern auch extrem übergewichtig. "Ich bringe 250 Kilo zu viel auf die Waage," schildert der Multi-Billionär die Ausgangslage. "Noch ist jede Waage, auf die ich wollte, bei der Erstbesteigung zerbrochen."

Mit den zu erwartenden Konsequenzen. Möbb quetschte sich zwar ein seine Spezielrakete; diese startete anfangs noch ganz normal, kam dann aber nicht über eine Höhe von 105 m hinaus. Sie stürzte ab!

"Möbb ist einfach zu schwer für Raumflüge," so die einhellige Expertenmeinung.

(einige Jahre später)

Der Planet Demosteros ist Geschichte. "Er bestand bekanntlich aus gasförmigen Stoffen, Wasserdampf, Sauerstoff, Wasserstoff, Deutrium, Neontium und Chlor, also alles Stoffe hin hoher Konzentration, die wir allesamt gut auf der Erde gebrauchen können," ist von der Deutschen Agentur für Weltraumeroberung zu hören.

Weltraumraketentechniker entwickelten ein einzigartiges System, eine Art Staubsauger, mit dem die Gase aufgezogen und zur Erde transportiert werden konnten. "Die Materialien wurden an die verschiedenen Länder je nach Einlagenhöhe aufgeteilt."

Daß inzwischen Erkundungstouren zu anderen Planeten unterwegs sind, sei hier nur am Rande erwähnt. Vielleicht gibt es ja noch weitere Himmelskörper wie Demosteros?

"Wir sind mit dem bisherigen Ergebnis sehr zuifrieden,"" betont der Wasserstoff-Verband. "Unsere Mitgliedsfirmen sind technisch auf dem neuesten Stand und haben volle Auftragsbücher."

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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