Dominik Krause-Paulus, ein Duisburger Künstler

"Wahrscheinlich Würmer" heißt ein Kunstwerk, das derzeit in der Ausstellung der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler im Lehmbruck zu sehen ist. Das dreiteilige Werk stammt von Dominik Krause-Paulus. "Ich bin aber nicht nur Künstler, sondern auch Kurator," berichtet der Wedauer.

Krause-Paulus wurde 1970 in Duisburg geboren. 1988 bis 1993 war er Privatschüler von Clemens Ebert (Malerei, Malmaterial und Farbherstellung). 1992 bis 1994 gehörte er der Duisburger Ateliergemeinsichaft Decembinat an, die am Philosophenweg angesiedelt war, bevor der Innenhafen umgebaut wurde. Seit 1993 geht er einer regelmäßigen Ausstellungstätigkeit in Duisburg, Düsseldorf, Köln und Essen nach. 2000 bis 2005 folgt eine freiberufliche Tätigkeit als Lehrer für Malerei und Zeichnung in Köln. 2006 kehrt Krause-Paulus wieder nach Duisburg zurück; er arbeite nun als freischaffender Maler und Illustrator. "Ich stelle beispielsweise Plakate und CD-Cover her. Die Aufträge kommen aber leider nur stoßweise und unregelmäßig."

Doch wie ist es so, freiberuflich als Künstler zu arbeiten? "Eine freie Arbeit ist schwierig, weil kaum Käufer vorhanden sind. Selbst wenn man fleißig ist und täglich Bilder herstellt, ist der Verkauf nicht gesichert. Die freie Marktwirtschaft funktioniert hier nicht."

Krause-Paulus kennt nun auch (vermeintliche?) kulturelle Zentren wie Köln und Düsseldorf. Wieso kam er dann zurück nach Duisburg? "Hier in Duisburg bin ich ein ungeschriebenes Blatt. Köln ist zwar teuer, hat aber auch ein ganz anderes Klientel. Ich verkaufe meine Kunst oft nach auswärts. Duisburg ist ein schwieriger Markt. Hinzu kommt: Wer - wie ich - im Süden Duisburgs wohnt, ist schnell im großen Angebot von Düsseldorf. Dort gibt es die renommierte Kunstakademie, viele Galerien und viele Ausstellungsmöglichkeiten. Duisburg wirkt sehr provinziell. Trotzdem ist Duisburg sehr inspirierend. Vor allem aber: Es ist meine Heimat."
Nach Krause-PaulusŽ Beobachtung passiert in Duisburg sehr viel Kunst außerhalb der Künstlergruppen. "In den Künstlergruppen bleibt man gerne unter sich. Die jungen, begabten Künstler gehen auch wegen der Ausbildungs- und Ausstellungsmöglichkeiten lieber nach Düsseldorf. Duisburg ist sehr kunstinteressiert. Die hiesigen Ausstellungen sind gut besucht. Die Duisburger sind aber leider nicht sehr kaufkräftig. Und die offizielle Kulturförderung kann leider auch nicht viel Geld bereitstellen." Aber was soll alles Klagen: Vielleicht ist ja der Mief das Besondere.

Ihm selbst sei die Undergroundszene lieber gewesen, erzählt Krause-Paulus. "Damit meine ich nicht die eingesessene Szene, sondern die Subkultur, die Idealisten, die für ihre Kunst leben. Eine ausgeprägte Underground-Szene, die sich beispielsweise in Kneipen trifft, konnte ich in Duisburg allerdings noch nicht ausmachen. Duisburg hat diverse traumhafte Ecken, die für Kunst und Kultur super geeignet sind." Und warum gefällt ihm die Subkultur? "Dort geht es lebendiger zu. Es hat was mit Atmosphäre zu tun."

In Verbindung mit der Kulturzentrale Hundertmeister ist Krause-Paulus Kurator in der Factory an der Steinschen Gasse. Vom 15. bis 23. August zeigt dort seine Schwester Esther M. Krause-Paulus zusammen mit Chari M. Bautistaa y Mateo die Ausstellung "Collagen und Gemaltes". Die Vernissage beginnt am 15. August um 19 Uhr. Die Ausstellung ist am 16./22./23. von 16 - 20 geöffnet.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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