City-Kirche Wuppertal

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Die Alte reformierte Kirche ist die älteste Kirche im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld. Bis zur eformation hieß die Kirche Laurentiuskirche. Seit dem Jahre 2002 ist sie die evangelische Kirche in der City.

Es sei zunächst ein Blick in die Geschichte des Gotteshauses erlaubt. Bereits kurz nach der Ansiedlung westfälischer Bauern um den Fronhof Elberfeld in der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde der erste Vorgängerbau, eine steinerne Saalkirche mit quadratischer Apsis errichtet. Sie war dem heiligen Laurentius geweiht.

Aus dieser Zeit haben sich Baumsarggräber erhalten. Diese Kirche brannte um 1050 ab.

Es folgten mehrere Nachfolgerbauten, die jeweils durch Brand erhebliche Zerstörungen erfuhren und einen Neubau erforderten. Von der dritten Kirche blieb die romanische Apsis erhalten.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hielt die Reformation in Elberfeld Einzug, und der Name Laurentiuskirche wurde allmählich aufgegeben. Nach der Verleihung der Stadtrechte an Elberfeld wurde in der Kirche ab 1610 hier alljährlich der Bürgermeister gewählt. Beim großen Stadtbrand von 1687 wurde die Basilika weitgehend ein Raub der Flammen.

1689 wurde das der heutigen Gestalt zugrundeliegende Gebäude errichtet. Der südlich und westlich an das Gotteshaus grenzende Friedhof wurde 1785 aufgegeben und in eine öffentliche Anlage umgestaltet. Zu den amtierenden Pfarrern der Kirche gehörten bedeutende Erweckungsprediger des 18. und 19. Jahrhunderts wie Gottfried Daniel, Friedrich Wilhelm und Karl Emil Krummacher oder Paul Geyser. Die Kirche wurde bei den Luftangriffen auf Wuppertal im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den fünfziger Jahren wiederaufgebaut. 1953 wurde durch das Einziehen einer Zwischendecke ein Obergeschoss für den CVJM geschaffen, 2002 wurde der Kirchenraum halbiert und im vorderen Teil ein Café als Begegnungsort eingerichtet. Seither trägt die Kirche den Namen Kirche in der City.
Heutige Nutzung

Neben ihrer Bestimmung zum Gottesdienst wird die Kirche als „offene Begegnungsstätte“ und für künstlerische Darbietungen benutzt. Die Wuppertaler Bühnen produzierten 2002–2009 regelmäßig kleine Schauspielaufführungen in der Kirche.

Im Sommer 1953 führte Dr. Hinz vom Rheinischen Landesmuseum Bonn anlässlich des Wiederaufbaus erste Ausgrabungen innerhalb des Kirchengebäudes durch. Es gelang ihm die Grundrisse der drei Vorgängerbauten der heutigen Kirche zu erfassen.

Im Frühjahr 2003 wurde der Kirchenvorplatz saniert. Bei dieser Gelegenheit konnte das Umfeld des Kirchengebäudes archäologisch untersucht werden. Hierbei wurden Befunde aufgedeckt, welche im Zusammenhang mit der mittelalterlichen Basilika standen. Der Fund eines Kruges aus deren Baugrube ist ein wichtiges Indiz auf das Entstehungsdatum der romanischen Kirche im 13. Jahrhundert. Weiterhin wurden Erkenntnisse über auf die Platzgestaltung des 17. bis 19. Jahrhunderts gewonnen. Der westliche Bereich um die Kirche war von einer kreisbogenförmigen Umfassungsmauer aus Kalksteinquadern umgeben. Hinter dieser Mauer war im späten 17. Jahrhundert der 1785 wieder geschlossene Friedhof angelegt worden. Es konnte auch der Sockel des bis dato verschollenen Elberfelder Armenpflegedenkmals geborgen werden.

Ein entsprechender Text in der Internetenzyklopädie Wikipedia ist die Grundlage für diese Ausführungen.

Der eigentliche Gottesdienstsaal ist schlicht, ganz in weiß und somit im guten Sinne reformiert gehalten. Stuhlreihen bieten Sitzgelegenheiten. Ein Lesepult sowie ein Altartisch mit aufgeschlagener Bibel und brennender Kerze sind außerdem als Einrichtungsgegenstäde vorhanden.

Durch diverse großformatige Fenster und Türen ist das Kirchen-Café davon abgetrennt. Zumindest an Samstagen ist dieses Kirchen-Café ein beliebter Treffpunkt. Dort gibt es schließlich schmackhaftes Essen und warme Getränke für wenig Geld.

Die Kirche liegt in fußläufiger Entfernung zum Wupptertaler Hauptbahnhof und zum von-der-Heydt-Museum in der örtlichen Fußgängerzone. Die örtliche Kirchengemeinde hat also die ideale Möglichkeit, die Kirche in ein angenehmes Ambiente umzuwandeln.

In Wuppertal hat die örtliche Kirchengemeinde damit offensichtlich eine Marktlücke auf attraktive Art und Weise geschlossen. Gibt es Vergleichbares auch in anderen Städten? In Düsseldorf ist diese Art Raumgestaltung aus der Johanneskirche am Rande der Altstadt bekannt; in der Salvatorkirche in Duisburg gibt es leider keinerlei Gastronomie.

Was macht den Charme des Wuppertaler Kirchen-Cafés aus? Sicherlich nicht der laute Geräuschpegel, der zu Stoßzeiten zu hören ist. Getränke und Gerichte sind durchaus gut und preiswert. Der Gottesdienstsaal wird außerhalb von Veranstaltungen kaum von Besuchern aufgesucht. Vielleicht liegt der Charme auch einfach nur darin, daß in der umliegenden Fußgängerzone kaum vergleichbare hochwertige Gastronomie zum Verweilen einlädt. Das Kirchen-Café ist vorrangig für Erwachsene geeignet; eine Spielecke für Kinder ist nicht vorgesehen.

Wer als Besucher nach Elberfeld kommt, sollte sich schon die Zeit nehmen, diese Kirche einmal zu besuchen und hier einen Kaffee zu trinken.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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