Der Landschaftspark Nord in Duisburg, auch unter dem Begriff "LapaDu" bekannt.

Die Kulisse des Landschaftspark Nord in Duisburg.
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Ein ganz großer Anziehungsmagnet in Duisburg ist in der Zwischenzeit der weltweit bekannte "Lapadu". Das ehemalige Hüttenwerk Meiderich, das mit fünf Hochöfen bestes Roheisen herstellte, ist jetzt fast 30 Jahre außer Betrieb. Inzwischen stehen auch nur noch drei der Hochöfen. Davon ist der Ofen "Nummer 5" ein reiner Besucherofen, der bis zur obersten Bühne freigegeben ist. Viele Menschen begeben sich auf die über 60 Meter hohe Plattform, um von dort aus die herrlichen Panoramen der umliegenden Stahlwerke und Hochöfen, wie auch der Halden, Fördertürme und Chemie-Anlagen anzuschauen oder per Kamera "auf die Platte zu bannen".

Da aber fast das komplette Hüttenwerk für die Touristen erhalten und zum Besuch frei gegeben sind, hat der Lapadu mehr als die drei Hochöfen zu bieten. So wurde ein großer Teil der Industriebrache renaturisiert und der alte Emscherverlauf der Natur zurück gegeben. Dort haben sich inzwischen seltene Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum zurück erobert. Viele Menschen genießen die herrlichen Spaziergänge dort oder fotografieren ausgiebig und reichlich die Fauna und Flora.

Für Freunde der Detailfotografie, insbesondere im Bereich der Industriefotografie, gibt es massig Motive und Momente. Viele Fotoprofis haben inzwischen den Lapadu, bzw. Teile davon, als Kulisse und Backround für sich gefunden. So sind es die Brautmodengeschäfte, die regelmäßig ihre Kreationen dort fotografieren lassen. Aber auch die Industrie hat die Kulisse für ihre Produkte entdeckt. So wurde z.B. ein neues Modell eines berühmten Autowerkes in Niedersachsen dort der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gleichzeitig finden inzwischen aber auch Messen und Ausstellungen aller Richtungen dort statt.

Aber auch die Kultur benutzt die Anlage inzwischen als Bühne. Große Musikveranstaltungen und Konzerte werden gegeben. Der WDR veranstaltete dort Musik-Events und Konzertveranstalter nutzen das Areal ebenfalls.
Inzwischen hat auch der Film das Gelände für sich entdeckt. So findet jedes Jahr eine große Freilicht-Kinoveranstaltung statt. RTL hat sogar schon Filmszenen zu eigenen Produktionen dort gedreht.

Rundherum hat sich der "Lapadu" in Duisburg etabliert und wird von den Einheimischen, wie auch auswertigen Besuchern sehr gerne angenommen.
Was allerdings viele nicht wissen, den "Lapadu" können wir einer Bürgerinitiative verdanken, die verhindert hat, daß dieses herrliche Industrie-Denkmal heute noch besteht. Geplant war nämlich, der Abriss der kompletten Anlage. Dieses ist nun aber auch schon über 20 Jahre her.
Dank also an dieser Stelle den Bürgern, die sich für den Erhalt der herrlichen Kulisse eingesetzt haben.
Übrigens, direkt beim Lapadu gibt es einen Bauernhof, der früher auch zum Hüttenwerk gehörte und heute als Lehrbauernhof dient. Der Zugang zu dem Bauernhof, wie auch zum "Lapadu", ist gratis, es sei denn, es findet eine Veranstaltung statt.
Besonders interessant ist der Besuch der ehemaligen Industrie-Anlage an den Wochenenden, wenn die Beleuchtungskunst des Künstlers Park die Hochöfen und Schornsteine in verschieden farbigen Lichtern erstrahlen läßt. Dann lohnt es sich echt, dort zu Nachtaufnahmen einzufinden.

Meine Empfehlung gilt daher denen, die einen Besuch des Ruhrgebiets einplanen und noch auf der Suche nach interessanten Sehenswürdigkeiten und Kultur-locations sind.
Ich möchte meinen Kurzbericht mit einem fröhlichen "Glück auf" beenden, dem alten Bergmannsgruß, der auch immer leiser wird.

Bürgerreporter:in:

Hans-Jörg Wiezorek aus Duisburg

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