Buchbesprechung
Roy, die Dschihadisten und die Wurzeln des Terrors

Olivier Roy: "Ihr liebt das Leben. wir lieben den Tod" Die Dschihadisten und die Wurzeln des Terrors; Siedler Verlag München 2017 / Bundeszentrale für politische Bildung BOnn 2018; 173 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0189-9

Wys bringt Selbstmordattentäer dazu, sich selbst zu töten und andere mit in den Tod zu reißen? Was macht Terrororganisationen wie den "Islamischen Staat" und Al-Quaidq für junge Rekruten attraktiv?

So fragt es die Inhalstangabe auf dem hinteren Buchdeckel und versucht auch gleich eine Antwort: "Der religiöse ANtrieb werde überschätzt, sagt Olivier Roy und stellt die kontroverse These auf, die Attentäter seien in erster Lienie von einer ausgeprägten Todessehsucht getrieben. Für sie sei Gewalt nicht ein Mittel, sondern zum Ziel selbst geworden. Viele von ihnen seien in ihrer Vergangenheit Kleinkriminelle gewesen, die sich selten an islamische Regeln gehalten hätten. Vor allem ihr fehlender Halt im Leben habe sie zu radikalen, höchst gewaltbereiten Nihilisten gemacht. Durch den Rahmen des Islamismus erhalte Gewalt einen scheinbar höheren Sinn. Als dedienaffine Narzisten  inszenierten sie ihren Tod und versuchten, sich für einen kurzen Moment als Superhalten und Rächer aufzuspielen. Damit gründe der um sich greifende islamistische Terror nicht in der Radikalisierung des Islam, sondern in der Islamisierung der Radikalität."

Dies ist Band 10189 der Schriftenreihe, die von der oberen Bundesbehörde herausgegeben wird.

Roy ist Jahrgang 1949. Der französische Politikwissenschaftler, Politikberater, Diplomat und UN-Gesandte lehrt heute als lProfessor am Europäischen Hochschulinstitut im italienischen Florenz. Daneben ist er auch publizistisch aktiv.

Ich bin mir nicht sicher, worüber Roy hier schreibt. Vielke Erklärungsansätze, wie etwa der, daß Islamiten und Jihadisten Kleinkriminelle gewesen sein sollen, sind ja schon aus andere Literatur bekannt. Schreibt Roy über die spezifischen französischen Verhältnisse? Oder über den Dschihadismus in Deutschland, Großbritannien, SPanien ... - also ein europäisches Phänomen? Es fehlen auch Bezüge zu außereuropäuischen Ländern wie Australien und / oder die USA:

Frankreich ist ein laizistisches Land (und stolz darauf). Es gibt Länder, in denen die Verbindung von Thron und Kanzel auch heute noch direkter ist. Es ist nicht klar, ob wir die ffranzösischen Verhältnisse auf nicht-laizistische Länder übetragen können. Für deutsche Leser ist das Buch also mit einer gewissen Vorsicht zu genießbar.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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