Ein Quadrat in Bottrop

Das "Quadrat" ist ein Museumskomplex in Bottrop. In seiner jetzigen Form wurde es am 25. Juni 1983 eröffnet.

Der Bottroper Stadtbaumeister und ehemalige leitende Baudirektor Bernhard Küppers ist der Architekt des Quadrat. Von Anfang an war das Museum als Quadrat konzipiert. Es war somit als Hommage an den Bauhauslehrer und bildenden Künstler Josef Albers gedacht, der sich u. a. intensiv mit der Wahrnehmung von Farben auf der Grundlage von Quadraten beschäftigte. Als das Museum eröffent wrude, enthielt es auch einige Bilder und Grafiken von Josef Albers, der 1970 Ehrenbürger der Stadt geworden war.

Josef Albers verstarb im März 1976 in AmerikaNoch vor der Eröffnung des Museums. Seine Ehefrau Anni schenkte 1979 dem Museum über 300 Werke (85 Gemälde, 250 Grafiken). Die Erweiterung des Museums konnte so beschlossen werden. Es entstand die heutige Form der quadratisch streng gegliederten Kunsträume aus Glas und Stahl.

Der Name Quadrat lässt sich erstens auf Albers’ berühmteste Bilderserie „Hommage to the Square“ beziehen, aber zweitens auf den Grundriss der Gebäude und drittens auf die vier Einzelmuseen, aus denen das Gesamtmuseum besteht: Neben dem Josef-Albers-Museum sind dies das Museum für Ur-und Ortsgeschichte, in dem prähistorische Funde anschaulich gezeigt werden, sowie die Studio-Galerie und die Moderne Galerie, in denen regelmäßig Wechselausstellungen internationaler Künstler stattfinden, so wie ein Medienzentrum für Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen.

Die Dauerausstellung im „hinteren Quadrat“ ist über eine architektonisch interessante Brücke aus Metall und Glas erreichbar, Die Daueraustellung ist die weltweit größte Albers-Sammlung. Sie umfaßt eine bedeutende Sammlung von Werken des Bauhauskünstlers, von den frühen expressionistischen Werken, Selbstporträts, Landschaftsdarstellungen, Glasarbeiten, Resopalgravuren bis zu den „Huldigungen an das Quadrat“.

Der ältere Teil des „Quadrates“ beherbergt Sammlungen zur Natur- und Siedlungsgeschichte der Region, zur Ortsgeschichte (Heimatmuseum), eine bergbaubezogene Mineraliensammlung und die „Eiszeithalle“. Diese Sammlung seltenster eiszeitlicher Tiere und einer Sammlung von Werkzeugen aus der Zeit des Neandertalers, gehört nach eigenen Angaben zu den bedeutendsten in Europa. Im Mittelpunkt steht ein Skelett eines Mammuts. Viele der Exponate wurden bei Bauarbeiten während der industriellen Besiedlung des Ruhrgebietes gefunden, beispielsweise beim Bau von Straßen, Talsperren, Kanälen oder Schachtanlagen.

Zu dem Schwerpunktprogramm des Museums gehört die Präsentation von konstruktiv-konkreter Kunst. Mit Ausstellungen von Max Bill, Richard Paul Lohse oder Günther Uecker hat sich die Moderne Galerie nach eigenen Angaben einen guten Namen gemacht. In regelmäßigen Abständen werden auch Klassiker der Moderne vorgestellt, so wurden Werke von Pablo Picasso, Paul Klee, Marc Chagall, Oskar Kokoschka und Emil Nolde gezeigt, ebenso künstlerische Fotografie.

Albers und seine Kunst ist sicherlich eine lokale Bottroper Berühmtheit. Tut man ihm Unrecht, wenn man dies behauptet? Ich hoffe nicht. Wer die regionale Kunst-, Museums- und Kulturlandschaft des Ruhrgebiets beobachtet, wird jedenfalls nur in der kleinen Nachbarstadt Oberhausens auf diesen Namen stoßen.

Zumindest bei gutem Wetter ist der Besuch in Bottrop durchaus lohnenswert. Das Museum wird vom ZOb aus von der Buslinie 267 angesteuert; die Haltestelle "Quadrat" liegt praktischerweise direkt vor der Haustüre. Es Park, in dem auch Skulpturen gezeigt werden, umgibt das Museumsgelände und lädt zum Spaziergang nach dem Museumsbesuch ein.

Ob die Kunst, die im Museum gezeigt wird, wirklich sehenswert und spektakulär ist, kann der geneigte Leser ja selbst entscheiden.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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