Bauhaus im Preußenmuseum

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Im Rahmen der Ausstellungsreihe "100 Jahre Bauhaus im Westen" ist derzeit die Sonderausstellung "Von Wilhelm nach Weimar Zwischen Monarchie und Republik" im LVR-Niederrheinmuseum Wesel, dem früheren Preußenmuseum, zu sehen.

"In der Ära Wilhelm II (1888 - 1918) traten traditionelle Herrschaftsvorstellungen mit politischen Neuorientierungen und einem grundlegenden Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Das Rheinland bildete innerhalb des Deutschen Reiches einen der bedeutendsten Kernräume von Industrialisieruzng und Urbanisierung, von politischem Katholizismus und Arbeiterbewegung. Der Gegensatz zwischen Modernisierung und dem Festhalen an überkommenen Strukturen und Milieus trat immer deutlicher zutage. Vieles von dem schien sich in der schillernden Figur Wilhelms II zu verkörpern.

Weltkrieg, Revolution und Zusammenbruch des Kaiserreichs sorgten für einen grundlegenden Politik- und Regierungswechsel. Heftige Auseinandersetzungen innerhalb der unvorbereitet an die Regierung gekommenen Parteien und Kämpfe mit den Republikfeinden von links und rechts kennzeichnen die Anfangsjahre der neuen Republik.

Besonders leastend wirkte sich der 1920 in Kraft getretene Versailler Vertrag mit den von ihm verhängtem Gebietsbesetzungen, Reparationen und späteren Strafaktionen für das Rheinland aus. Belgische und französische Truppen auf dem linken Rheinufer, die Besetzung rechtsrheinischer Städte 1921 und des gesamten Ruhrgebietes 1923 ließen die Republik vorerst nicht zur Ruhe kommen und luden die ohne erbittert geführten Auseinandersetzungen um Kriegsschuld, Kriegsende, Unterzeichnung des Versailler Vertrages und politisch-soziale Systemfragen noch weiter auf. Damit einher gingen wirtschaftliche Schwierigkeiten, die1923 in einer Hyperinflation mündeten.

Die soziale Not, das Taktieren der auf die Kooperation mit bürgerlichen und militärischen Kräfte setzenden Reichsregierung und der rechtsgerichtete Kapp-Putsch riefen Streik- und Protestaktionen hervor, die schließlich 1920 im flächendeckenden Aufstand der "Roten Ruhrarmee" gipfelten," berichtet eine Handreichung, die die Ausstellung begleitet.

Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet. Mit dem Bauhaus als solchem hat sie nichts zu tun. Die Ausstellung konzentriert sich auf die politischen Ereignisse in der Zeit von 1915 - 1925. In dem Rundgang bekommt der Besucher Fotos, Gemälde, Videos, Lesetafeln, Plakate, Uniformen, Brüsten, Bekleidung, Bücher und viele andere historische Originalstücke zu sehen. So wird ein Eindruck von den Lebensumständen der Menschen im damaligen Rheinland vermittelt, ohne auf einzelne Orte im Detail einzugehen.

Einmal im Museum, kann der Besuchernatürlich auf einen Blick auf die Dauerausstellung werfen. Inhaltlich auf die Themen Volksfrömmigkeit, Christianisierung und politische Entwicklung bis zum 18. Jahrhundert konzentriert, ist sie (zumindest in Zeiten von Sonderaustellungen) hinsichtlich des Umfangs etwas zu überschaubar geraten. Die Lesetafeln stehen auch deutlich im Vordergrund. Vor geraumer Zeit gab es ja bekanntlich Umbauarbeiten und eine Neugestaltung der Dauerausstellung. Ohne behaupten zu wollen, das Vorhandene sei schlecht, so kann der Besucher ja selbst entscheiden, ob die Ausstellung dem Niederrhein gerecht wird.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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