Äthiopisch-orthodoxe Kirche

Die Äthiopisch-orthodoxe Kirche ist eine der ältesten christlichen Kirchen überhaupt. Der Übertritt des Königs Ezana zum Christentum ist durch Münzfunde für das 4. Jahrhundert archäologisch belegt. Seit diesem Zeitpunkt waren im christlichen Äthiopien Herrscher und Kirche eng miteinander verbunden.

Was Themen wie Theologie, Organisation, Mitgliederstruktur und die Ereignisse ab der marxistischen Revolution von 1974 anbelangt, sei an die jeweilige Fachliteratur verwiesen.

Die Äthiopisch-orthodoxe Kirche ist inzwischen auch bei uns in Deutschland angekommen.

Die Gemeinde in Köln ist in der früheren Luther-Kapelle im Stadtteil Longerich untergebracht. Es gibt rote Teppiche und viele Kirchenbänke. Betreten die Gläubigen beim sonntäglichen Gottesdienst den Gottesdienstraum, tragen sie in der Regel einen weißen Umhang über ihrer normalen Bekleidung. Wer kann, kniet beim Eintreten auf die Knie und berührt auch mit der Stirn den Boden.
Fenster und Wände sind mit den obligatorischen Ikonen bedeckt. Groß und farbenfroh sind diese sehenswerten religiösen Kunstwerke. Der Altarraum ist – wie in orthodoxen Kirchen üblich – durch eine ikonenbemalte Wand von den Gläubigen abgetrennt; hier halten sich während des Gottesdienstes nur die Priester auf. Von der Kirchensprache abgesehen unterscheiden sich Gottesdienste hier nicht von Gottesdiensten in anderen orthodoxen Kirchen.
Die Priester sind in prächtige liturgische Gewänder gekleidet. Es gibt vergoldete und aufwendig gestaltete Kreuze, Weihrauchschwenker und weiteres liturgisches Gerät. Vor der Altarwand steht (vom Eingang aus gesehen) linker Hand ein mit liturgischen Textilien bedeckter Lesepult. Melodiöse Kirchengesänge bestimmen über weite Teile den Gottesdienst; eine Predigt kommt hinzu.

Die Gottesdienste weisen – zumindest für diejenigen, die ihn nicht gewohnt sind – einige Besonderheiten auf. Man zieht die Schuhe aus, bevor man den Gottesdienstsaal betritt. Soweit möglich sitzen Männer und Frauen getrennt. Der Gottesdienst beginnt in der Regel sonntags um 9 Uhr; er dauert mehrere Stunden. Da es sich nicht um eine Ortsgemeinde (wie etwa bei den deutschen Kirchengemeinden) handelt, wohnen die äthiopisch-orthodoxen Gemeindemitglieder weit verstreut.

Die Priester beginnen den Gottesdienst mit den Personen, die anwesend sind. Der Raum füllt sich dann im Laufe des Vormittags. Man steht zumindest während des Gesangsteils. Mangels Notwendigkeit gibt es während des Gottesdienstes keine deutsche Übersetzung der Texte.

Hinter dem Gottesdienstsaales schließen sich die Gemeinderäumlichkeiten an. Ein Aufenthaltsraum, eine Küche und die Toiletten gehören dazu. Hier trifft sich die Gemeinde nach dem Gottesdienst.

Wer genauere Informationen sucht, sei an den Internet-Auftritt www.aethiopisch-orthodoxe-kirche-deutschland.de verwiesen.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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