Mercatorhalle

Die alte Duisburger Tonhalle wurde 1887 festlich eingeweiht. Ihr Konzertsaal faßte 1.200 Personen. Die Tonhalle war nicht nur ein Zentrum des Duisburger Kulturlebens. Im Laufe der Zeit wuchs ihr auch überregionale Bedeutung zu. Das Orchester, die heutigen Philharmoniker, wurde 1877 ins Leben gerufen. Die Tonhalle wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1942 durch einen Bombenangriff zerstört. Die Tonhallenstraße wurde nach ihr benannt.

Mit dem Bau der zunächst noch namenlosen Nachfolgerhalle wurde 1957 die Architektengemeinschaft Graubner, Stumpf und Voigtländer beauftragt. Es entstand ein dem Stil der 1960er Jahre entsprechendes funktionelles Gebäude. Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der Zerstörung der Tonhalle wurde die Mercatorhalle im September 1962 eingeweiht.

Mit der Vergabe der letzten Spielcasino-Lizenz des Landes Nordrhein-Westfalens an die Stadt Duisburg stellte sich in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die Frage nach dem Standort des geplanten Spielcasinos.

Die Stadt spielte mit dem Gedanken, die sanierungsbedürftige Mercatorhalle durch einen Neubau zu ersetzen. Trotz erheblicher Bedenken von Seiten des Denkmalschutzes beschloss der Rat der Stadt 1999, am Standort der Mercatorhalle das Spielcasino anzusiedeln.

Außerdem sollte die bisherige Nutzung der Mercatorhalle gewährleistet sein. Deshalb wurde neben dem Casino auch ein Veranstaltungs- und Kongresszentrum einschließlich Konzertsaal für die Duisburger Philharmoniker geplant.

Der neue Komplex sollte zunächst den Namen "Urbanum Duisburg" tragen. Aufgrund von finanziellen Problemen des ursprünglich benannten Investors scheiterte die Realisierung des Projekts im September 2004.

In einer neuen Ausschreibung erhielt die Landesentwicklungsgesellschaft NRW (LEG) als neue Investorin den Auftrag, das Casino einschließlich Veranstaltungs- und Kongresszentrum zu bauen.

Nachdem die Finanzierung gesichert war, erteilte NRW-Städtebauminister Michael Vesper (Bündnis90/Grüne) als Landeskonservator die Abrissgenehmigung. Diese war notwendig, da die Mercatorhalle in der Denkmalschutzliste eingetragen war. Rat und Investor gaben dem Neubauprojekt den Namen "CityPalais".

Nachdem die alte Mercatorhalle drei Jahre lang ungenutzt blieb, begann man am 17. Januar 2005 mit deren Abriss, obwohl sich seit 2002 diverse Einzelpersonen und Vereine, unter anderem der Freundeskreis zum Erhalt der Mercatorhalle e.V um den Erhalt der Halle und eine Verhinderung des geplanten Casinos bemühten. Ein beantragter Bürgerentscheid für den Erhalt scheiterte jedoch. Am 18. Juni 2005 wurde der Grundstein für den Bau des neuen Komplexes gelegt und die neue Mercatorhalle innerhalb des CityPalais am 21. April 2007 eröffnet.

Das CityPalais ist außerdem ein multifunktionales Zentrum. Es beherbergt auf ca. 77.000 m² neben der Mercatorhalle und dem Kasino, ein Kongresszentrum, einen Bürokomplex sowie mehrere Restaurants und Geschäfte. Außerdem eine Tiefgarage mit 670 Stellplätzen.

Der Einzelhandelt ist im Erdgeschoß untergebracht. Ein Einzelhandelsgeschäft, ein anatolisches Restaurant und ein Kosmetikgeschäft haben inzwischen geschlossen. Zumindest das Eiscafe und ie Außengastronomie sind im Sommer genutzt. Bei der Eröffnung der Duisburger Akzente 2009 war ich zum letzten Mal in der Mercatorhalle. Das Spielcasino habe ich mangels Interesse noch nie betreten.

Das Haus ist kein Platz zum Wohlfühlen. Ihm fehlt Atmosphäre.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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