Haus Bürgel in Monheim

Haus Bürgel ist ein relativ unbekanntes Ausflugsziel. Es liegt idyllisch inmitten grüner (zumindest im Sommer) und weiter Auen zwischen Monheim und der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Verkehrstechnisch ist Haus Bürgel günstig gelegen; die Buslinie 788 hält direkt vor der Haustüre (Haltestelle: "Haus Bürgel").

"Im 1. Jahrhundert nach Christus begann die römische Besiedlung der Auenlandschaft im heutigen Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe. Im Verlauf des 4. Jahrhunderts wurde zur Sicherung der Rheingrenze ein Militärkastel errichtet. In nachrömischer Zeit verfiel die Festung. Im Mittelalter wurde sie zu einer Burganlage umgebaut. Um das Jahr 1702 gelangte Haus Bürgel als Gutshof in den Besitz der Grafen von Nesselrode. Sie bewirtschafteten den Hof fast dreihundert Jahre lang, bis das Bau- und Bodendenkmal 1989 von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung erworben wurde. Erstmals erwähnt wird Haus Bürgel in einer Urkunde aus dem Jahre 1019 als `castrum in burgela´, wovon sich der heutige Name ableitet.

Das Militärkastell Haus Bürgel wurde im 4. Jahrhundert als massive Festung zum Schutz vor den kriegerischen Germanenstämmen errichtet. Seine Ausmaße betrugen 64 mal 64 Meter. Die Mauern waren etwa 1,80 Meter dick. An der Außenmauer befanden sich insgesamt zwölf Wachtürme. Der heute sichtbare Eckturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, seine Fundamente sind jedoch aus römischer Zeit und in die Ausstellung integriert.

Der Innenhof des Kastells war nicht bebaut und bot vermutlich Platz für Zelte. Kasernenräume, Kornspeicher und Werkstätten befanden sich direkt an der Wehrmauer. Bis zu 150 römische Soldaten mit ihren Familien lebten im 4. Jahrhundert nach Christus in dem Militärkastell. Zahlreiche Funde zeugen vom römischen Alltag: Kämme und Schmuck, Geschirr und Töpfe wie auch Speiseabfälle erzählen von den Gewohnheiten und Bedürfnissen der `alten Römer´. Sehr wichtig war beispielsweise die Körperpflege - selbst in dem kleinen Kastell Haus Bürgel gab es ein Bad mit Warm- und Kaltwasserbecken und Fußbodenheizung," berichtet ein Faltblatt.

Haus Bürgel weist die Besonderheit auf, rechtsrheinisch zu liegen. Was aber nicht unbedingt an den Römern liegt. Um das Jahr 1350 herum verlagert der Rhein sein Flußbett. Das Kastell war nun nicht mehr linksrheinisch, sondern rechtsrheinisch.

Ein Bauernhof und eine Biologische Stadt machen heute Haus Bürgel aus. Hinzu kommt das "Römische Museum Haus Bürgel". Das flächenmäßig und hinsichtlich der ausgestellten Exponate eher kleine Museum zeigt archäologische Fundstücke aus der Römerzeit. Mit seinen Vitrinen und Lesetafeln wirkt das Museum eher altmodisch. Dafür, daß Monheim ansonsten keine nennenswerten Touristenattraktionen hat, ist das Museum eher schlecht aufgestellt.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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