Verwaltung hat entgegen ihrer Ankündigung und ihrer Verantwortung die Corona-Teststrategie bei Feuerwehr und Rettungsdienst nicht verstärkt

In der Sitzung des Rates am 18. März 2021 zu COVID 19 Impfungen und SERODUS Studien I und II hat die Verwaltung mitgeteilt, dass die Teststrategie der Landeshauptstadt verstärkt werde, indem großflächige Testungen dazu beitragen sollen, weniger Erkrankungen zu übersehen.

Da gemäß statistischem Diagnoszentrum im Zeitraum 03.02. bis 07.06.2021 weitere 35.490 Testungen durchgeführt, also in diesen 124 Kalendertagen rechnerisch im Durchschnitt rund 286 Testungen je Tag, fragte die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER die Verwaltung,

  1. wann,wie und wo hat die Landeshauptstadt im Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst, aber gerne auch in anderen Bereichen, großflächige Testungen durchgeführt und
  2. wie passen die rund 286 Testungen je Kalendertag zu den Aussagen, man wolle verstärkt testen bzw. was hinderte an der Erhöhung der durchgeführten Testungen?

Die zuständige Beigeordente Helga Stulgies teilte mit, dass „mit der Testkapazität an der Mitsubishi-Electric-Halle hätten täglich bis zu 2.000 PCR-Tests durchgeführt werden können.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf orientiert sich bei den PCR-Testungen an den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI). Danach ist eine Testung mittels PCR indiziert, wenn aufgrund von Anamnese, Symptomen oder Befunden ein klinischer Verdacht besteht, der mit einer SARS-CoV-2 Infektion vereinbar ist.

Weitere Indikationen zur Testung können sich aus epidemiologischen Fragestellungen ableiten. Von einer massenhaften Testung asymptomatischer Personen wird aufgrund der unklaren Aussagekraft eines negativen Ergebnisses (lediglich eine Momentaufnahme) in der Regel abgeraten.

Ein Anlass zur Testung von prä- bzw. asymptomatischen Personen ist auch die Fallfindung unter Personen, die z.B. im Rahmen der Ermittlungen durch das Gesundheitsamt als enge Kontaktperson eines laborbestätigten Falles eingestuft wurden. Weiterhin ist es sinnvoll im stationären Bereich, Patient*innen vor/bei Aufnahme bzw. Mitarbeitende in der Patientenversorgung ohne erkennbare Beschwerden zu testen. Diese Tests werden von den jeweiligen Einrichtungen selbst durchgeführt und finden in der Statistik der insgesamt durchgeführten Tests keine Berücksichtigung.

Auch in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen kann es sinnvoll sein, Pflegepersonal und Heimbewohner ohne Beschwerden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt periodisch testen zu lassen.

Aufgrund der rechtlichen Vorgaben von Bund und Land wurde Anfang März 2021 z.B. für die Inanspruchnahme bestimmter Dienstleistungen die Vorlage eines Nachweises erforderlich, dass keine SARS-CoV-2 Infektion vorliegt. Dieser Nachweis ist mittels Schnelltest zu erbringen. Diese für die Bürger*innen kostenlosen Schnelltests sind in der Landeshauptstadt Düsseldorf seit dem 08.03.2021 in Schnelltesteinrichtungen möglich. Die Standorte einer Vielzahl von Schnelltesteinrichtungen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Mit Stand 07.06.2021 wurden insgesamt 1.342.262 Schnelltests durchgeführt.“

Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER merkt an: „Wir entnehmen dieser Antwort, dass die Verwaltung, entgegen ihrer Ankündigung, im Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst, aber gerne auch in anderen Bereichen, großflächige Testungen durchführen zu wollen, diese nicht durchgeführt hat.

Das ist bemerkenswert!

Erstens, die SERODUS Studien I und II hatten hohe Dunkelziffern erwiesen.

Zweitens, im Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst waren großflächige Testungen angekündigt.

Drittens, diese erfolgten nicht. Damit waren sowohl diese Beschäftigten, als auch ihre Patienten weiterhin über Wochen und Monaten unnötigen Risiken ausgesetzt.

Viertens, auf die Bürger-Schnelltests zu verweisen, löst das Problem, selber großflächig testen zu wollen, nicht, zumal viele Beschäftigte von Feuerwehr und Rettungsdienst nicht in Düsseldorf, sondern außerhalb wohnen. Hier darauf zu vertrauen, dass diese Beschäftigten aufgrund ihres Helfersyndroms und ihrer Eigenverantwortung mögliche Kohlen aus dem Feuer zu holen, empfinden wir als extrem verantwortungslos.

Schade, dass hier die Verwaltung entgegen ihrer Ankündigung und entgegen ihrer Verantwortung die Teststrategie nicht verstärkt hatte.

Zum Ende des Schuljahres gibt es hierfür eine klare 6!“

Foto: pixabay

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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