Gründe für die Abnahme der Stau-Stunden
Verwaltung erklärt, dass mehr Fuß, Rad und ÖPNV genutzt werden

In Düsseldorf haben sich die jährlichen Stau-Stunden von 50 (2019) auf 30 (2022) verringert. „In der letzten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses fragten wir die Verwaltung, welche Einflüsse und/oder Maßnahmen dies bewirkt haben,“ erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER.

Der Beigeordnete Jochen Kral führte aus: „Die Gründe hierfür liegen mutmaßlich in einem sich ändernden Verkehrsverhalten der Bürger. Durch die immer stärkere Etablierung des Homeoffice entfällt ein Großteil der Arbeitswege, was bei einer Pendlerstadt wie Düsseldorf von großer Bedeutung ist. Zusätzlich werden verstärkt Verkehrsmittel des Umweltverbundes genutzt (Fuß, Rad und ÖPNV). Detailliertere Informationen zum Verkehrsverhalten der Bürger liefert die aktuelle Haushaltsbefragung "Mobilität in Städten", die Teil des Forschungsprojektes "Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen 2023" ist und von der Technischen Universität Dresden durchgeführt wird.“

Auf die Frage, Welche Veränderungen auf die Stau-Stunden in Düsseldorf erwartet die Verwaltung unter Berücksichtigung der Beschlüsse, z.B. durch die Fahrrad-Hauptstraße, die von Heerdt quer durch das Stadtzentrum bis ins obere Gerresheim führen wird und damit ein Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr wegfällt; aber nicht nur dort, sondern auch durch den Versuch Torfbruchstraße, und an anderen Orten/Straßen, erklärte Herr Kral: „Die die Stärkung der alternativen Mobilitätsangebote (Radverkehr, Fußverkehr, ÖPNV, Sharing) führt bereits zu einer Verlagerung der Verkehrsmittelwahl weg von der Nutzung des eigenen PKW für die Bewältigung der täglichen Wege. Diese Entwicklung zur Entlastung der Straßenzüge und Kreuzungen vom MIV wird mit den geplanten Maßnahmen weiter befördert, so dass eine signifikante negative Auswirkungen aus der Neuaufteilung der Straßenraumes nach der Phase der Eingewöhnung nicht erwartet werden. Im Fokus der Verwaltung steht die Sicherung eines stabilen Verkehrszustandes mit möglichst geringen Beeinträchtigungen der Bewegungsfreiheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Angestrebt wird die Qualitätsstandards D des Handbuches für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV).“

Zur Frage, Durch welche zur Antwort auf Frage 2 begleitenden Maßnahmen hofft die Verwaltung – und kann dies auch wissenschaftlich bzw. durch Erfahrungen an anderen
Standorten belegen – , dass die Stau-Stunden in Düsseldorf nicht wieder ansteigen und Fahrzeugführende nicht Auswege suchen und nutzen, wie z.B.: derzeit die Josef-Neuberger-Straße zum Ausweichen der Stau-Situation Torfbruchstraße/Dreherstraße führte er aus: „Der Mobilitätsplan D wird in seinem Maßnahmenkonzept für 15 Handlungsfelder ca. 80 Maßnahmen ausweisen, die dazu beitragen, den Verkehr in Düsseldorf nachhaltiger und damit stadtverträglicher abzuwickeln. Der Mobilitätsplan D wird der Politik in diesem Jahr zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird nach deren Umsetzung evaluiert und im Hinblick auf die gewünschte Zielerreichung ausgewertet. Erfahrungen aus anderen Kommunen belegen jedoch bereits jetzt, dass ein sicheres und komfortables Radnetz, ein leistungsfähiger und verlässlicher öffentlicher Personenverkehr und ein Netz von niederschwellig zugänglichen Sharing-Angeboten zu erheblichen Verlagerungen der Verkehrsmittelwahl führen können und somit die Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr merklich entlasten.“

„Ist es wirklich so, dass sowohl Düsseldorfer, als auch Einpendler verstärkt Fuß, Rad und ÖPNV nutzen?
Wie kommt man zu dieser Antwort, wenn doch die TU Dresden derzeit ein Forschungsprojekt durchführt?
Wenn die Neuaufteilung der Straßenraumes nach der Phase der Eingewöhnung zu keinen negative Auswirkungen führt, warum wurde dann der Verkehrsversucht Torfbruchstraße abgebrochen?
Wie kann auf einen Mobilitätsplan D verwiesen werden, der Politik, Verkehrsteilnehmenden und den Düsseldorfer Bürgern bis heute nicht bekannt ist?
Welche Erfahrungen aus anderen Kommunen mit rund 650.000 Einwohnern und rund 350.000 Einpendlern belegen die behaupteten guten Entwicklungen?

Hier ist noch Vieles zu fragen und zu diskutieren, auch jetzt, nachdem die coronabedingten Einschränkungen der Jahre 2020 bis 2022 weggefallen sind,“ resümiert Torsten Lemmer.

Foto: pixabay

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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