Keine Open Air Veranstaltungsfläche auf dem Messeparkplatz P1

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Düsseldorf, 7. September 2019

Im März 2019 hatte die Stadt Düsseldorf die Öffentlichkeit in die Merkur Spiel Arena eingeladen, um vor Beginn des offiziellen Bebauungsplanverfahrens zur Open Air Veranstaltungsfläche auf dem Messeparkplatz P1 die Anregungen und Wünsche sowie Ängste und Sorgen zu erfahren.

Am 5. September 2019 lud die Stadt erneut in die Merkur Spiel Arena ein. Die für Planen, Bauen, Mobilität und Grundstückswesen zuständige Beigeordnete Cornelia Zuschke erklärte im Vorfeld, „die Veranstaltung zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung soll dazu dienen, die weiterentwickelte Planung vorzustellen und gemeinsam mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.“ Im Verlauf des Abends wurde klar, dass es sich um den ersten Schritt des Bebauungsplanverfahrens nach § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch handelte.

Anwesende Bürger monierten, dass Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung erst sehr spät, z.B. durch die Presseveröffentlichung der Stadt vom 02.09.2019 (siehe Quelle), bekannt wurde. Die Stadt verwies auf die Veröffentlichung im Amtsblatt Nr. 34/2019 vom 24. August 2019 sowie die Anzeigen in den Tageszeitungen.

Auch die schlecht vorhandene Beschilderung zum Auffinden des Tagungsortes sowie die nichtvorhandene Barrierefreiheit wurden kritisiert. Es wurde der Wunsch geäußert, dass solche, über den Stadtbezirk hinauswirkenden Entscheidungs- bzw. Weichenstellungsabende an besser erreichbaren Orten in der Innenstadt durchgeführt werden sollten. Der städtische Vertreter erklärte, dass Veranstaltungen dieser Art grundsätzlich immer gerne möglichst nah am Ort der geplanten Bebauung durchgeführt werden und was läge näher am Messeparkplatz P1, als die Arena.

Die Stadt trug vor, dass der Parkplatz ein Parkplatz ist und ein Parkplatz bleibt. Nur in den Sommermonaten könnten an einigen wenigen Tagen, z.B. an zwei Wochenenden hintereinander, Open Air Veranstaltungen durchgeführt werden. Unabhängig davon, wie die Bühnen innerhalb noch zu erlaubender Flächen aufgestellt werden, wird mit bis zu 80.000 Besuchern geplant, die innerhalb der Tagzeit Musik nicht lauter wie 75 dB(A) hören würden.

Es wurde auch erklärt, dass die 2017 ausgebuddelten 60 Bäume, die seit dem in der städtischen Baumschule leben, auf Standorte auf dem Messeparkplatz P1 zurückkehren werden. Trotzdem müssten noch weitere rund 60 Bäume umgesetzt, verpflanzt oder gefällt werden.

Derzeit würden diverse Gutachten, z.B. zum Lärm, zum Verkehr, zur Natur, etc. erarbeitet, weshalb das heute Vorgetragene nur ein Zwischen-, aber kein Endergebnis wäre. Alles, was die Bürger heute vortragen, würde protokolliert. Außerdem haben alle bis zum 20. September 2019 die Möglichkeit, ihre Anregungen, Anmerkungen und Einwendungen an die Landeshauptstadt Düsseldorf, Postfach, 40200 Düsseldorf oder per E-Mail an marcus.tomberg@duesseldorf.de einzureichen.

Andrea Vogelgesang, Baumschutzgruppe, wies darauf hin, dass im Verlauf der Ed Sheeran Planungen herausgearbeitet wurde, dass wegen dem Schutz brütender Vögel und ihrer Aufzucht nur von August bis Februar Veranstaltungen möglich wären, nicht aber in den Sommermonaten Juni und Juli.

Siegfried Küsel, Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum, wies auf die schon heute hörbaren Lärmereignisse hin, wenn Parkplatzanweiser rufen „mehr rechts, rechts“, wenn Torjubel aus der Arena schallt oder wenn LKW-Fahrer lautstark rangieren. Er bezweifelt, dass Open Air Veranstaltungen nur Geräusche in der Lautstärke von Rasenmähern machen, wie es der Sachverständige vortrug.

Klaus Scholz, Siedlergemeinschaft Düsseldorf-Nord, wies auf den schon vorhandenen Gesamtlärm hin, der vom Flughafen, Stadion, Messe, B8, A44 und der möglichen Hochbrücke U81 auf die Bürger in Stockum und Lohausen niederprasseln.

Auch weitere Bürger äußerten sich ausschließlich kritisch zu den Planungen der Stadt und von D LIVE, einer städtischen Tochter. „Wie kann es sein, dass die Stadt und ihre städtische Tochter hier so gegen die Interessen der Bürger aus Stockum und Lohausen handeln“, fragte eine aufgeregte Anwohnerin. Die Stadt erklärte, dass sie den Auftrag abarbeite, den sie vom Stadtrat bekommen hat. Diese Antwort löste heftige Reaktionen in der Zuhörerschaft aus.

Alexander Führer, stellv. Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Erstens: Unsere Fraktion ist für eine Open Air Veranstaltungsfläche im Stadtgebiet Düsseldorfs, wenn man geprüft hätte, ob weitere Standorte, wie z.B. an der Abfahrt der A3 Knittkuhl/Mettmann möglich wären.

Zweitens: Unsere Fraktion ist aus vielen Gründen gegen eine Open Air Veranstaltungsfläche auf dem Messeparkplatz P1. Neben den Argumenten, die Frau Vogelgesang und die Herren Küsel und Scholz vorgetragen haben, denken wir beispielsweise auch an den ausgerufenen Klimanotstand. Nicht ein Baum, der damals wegen dem Messeneubau gepflanzt wurde, darf gefällt werden. Nicht ein Tier, welches dort lebt und brütet, darf einer weiteren Belastung ausgesetzt werden, weder durch den Lärm der Musik, noch durch die 80.000 Besucher, den Verkehr, etc. pp. Wir nehmen die Grundgesetzartikel 1, 2 Absatz 2 und 20a, Würde des Menschen, Recht auf Gesundheit und Tierschutz sehr ernst.

Drittens: Unsere Fraktion bleibt bei dem, was wir in der Ratssitzung vom 11. Oktober 2018 gesagt und beantragt hatten. Weder für ein Ed Sheeran Konzert, noch für sechs im Jahr, darf der Messeparkplatz P1 als Open Air Veranstaltungsfläche zur Verfügung gestellt werden.

Viertens: Oberbürgermeister Thomas Geisel hat gemeinsam mit SPD, GRÜNEN, FDP und CDU letztes Jahr für dieses Verfahren gestimmt. Jedem muss klar sein, dass bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen und Interessenlagen am Ende die Open Air Veranstaltungsfläche herauskommt. Unsere Fraktion versteht sich als Stimme der Bürger in Stockum und Lohausen, die gegen dieses Ansinnen kämpfen.“

Quelle = PM der Stadt vom 02.09.2019    

Weiterführende Informationen:
Website der Stadt   
und
Website von D LIVE    

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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