„itslearning“ wird ein Jahr weiter genutzt – kein besserer Corona-Deltavarianten-Schutz für Kinder und Jugendliche

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat in ihrer Pressemitteilung „Digitale Lernplattform schon bei über 100 Düsseldorfer Schulen im Einsatz –Die Landeshauptstadt macht Tempo und aktiviert vorzeitig das Lernmanagementsystem "itslearning"“ am 3. April 2020 mitgeteilt, dass sie aufgrund der „Schulschließungen im Zuge der Corona-Krise reagiert und entschieden [hat], kurzfristig wichtige Kernelemente des Medienentwicklungsplans vorzeitig zu aktivieren, damit Düsseldorfer Schulen digital die Möglichkeit erhalten, Unterrichtsstoff auch in Zeiten der Corona-Krise zu vermitteln. Seit dem 23. März [2020] steht den 78.000 Schülerinnen und Schülern an städtischen Schulen, den Lehrenden und Eltern eine zentrale Lernmanagementsystem-Plattform (LMS) zur Verfügung.“
Das Angebot von "itslearning" sollte bis Ende Juni 2021 genutzt werden.

Stand 17.06.2021 sind in Düsseldorf 63 Schüler, 2 Betreuungspersonen, 1 sonstige Person (z.B. Sekretariat, Reinigungskraft, etc.) sowie 95 Kontaktpersonen der Kategorie 1 Kinder mit dem SARS-CoV-2 Virus infiziert.
Virologen warnen seit Wochen vor einer vierten Welle nach Ende der Sommerferien und weisen diesbezüglich auf die Delta-Mutation hin, die „einen starken Anstieg der Inzidenzzahlen vor allem unter Schulkindern verursacht habe.“

Deshalb fragte Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER in der letzten Ratsversammlung die Verwaltung,

aus welchen konkreten Gründen läuft das Angebot von "itslearning" nun über Ende Juni 2021 hinaus – und bis wann und

wie konkret ist die Stadtverwaltung Düsseldorf aufgestellt, um unabhängig vom Verlauf des SARS-CoV-2 Virus und dem Impffortschritt in den nächsten Wochen Kinder und Jugendliche in Düsseldorf in Kindertageseinrichtungen, Horte, Kindertagespflegestellen oder/und staatlich anerkannten allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher oder freier Trägerschaft vor einer möglichen Corona-Infektion zu schützen?

Der Beigeordnete Burkhard Hintzsche antwortete, dass „im Dezember 2019 die Verwaltung mit dem Medienentwicklungsplan (MEP) ein Konzept vorlegte, das die Grundlage für die Digitalisierung der Düsseldorfer Schulen für die kommenden Jahre schafft. Wesentlicher Bestandteil ist der Einsatz einer digitalen Lernumgebung, die weit über das Ersetzen analoger Lernmittel hinausgeht. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hatte sich dazu entschieden, ein Lernmanagementsystem aus städtischen Mitteln für Schulen in ihrer Trägerschaft zu finanzieren, sofern und solange an anderer Stelle kein geeignetes System bereitgestellt werden würde.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat bereits im Frühjahr 2020 auf die Schulschließungen im Zuge der Corona-Krise reagiert und entschieden, kurzfristig wichtige Kernelemente des Medienentwicklungsplans vorzeitig zu aktivieren, damit Düsseldorfer Schulen digital die Möglichkeit erhalten, Unterrichtsstoff auch in Zeiten der Corona-Krise zu vermitteln und so Lernen auf Distanz digital zu unterstützen. Vereinzelt waren an den städtischen Schulen bereits eigeninitiierte Lernmanagementsysteme im Einsatz. Sowohl bei der Aufrechterhaltung dieser Systeme als auch bei der Einführung neuer hat der Schulträger die Schulen unterstützt. Die Mehrheit aller städtischen Schulen hat in diesem Zusammenhang das kurzfristig befristet für die aktuelle Pandemie eingerichtete System itslearning zur Bewältigung der neuen Herausforderungen in Anspruch genommen.

Die Schulen haben dem Schulträger in den letzten Wochen und Monaten überzeugend verdeutlicht, dass sie den Umstieg auf ein potentiell anderes Lernmanagementsystem in der aktuellen Situation derzeit nicht leisten können. Die immer noch stetig wechselnden Rahmenbedingungen und Anforderungen an den Schulalltag lassen einen Systemwechsel zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu. Daher hat der Schulträger sich entschlossen die laufenden Lernmanagementsysteme für das kommende Schuljahr 2021/2022 weiter zu unterstützen und den Schulbetrieb in der noch immer herausfordernden Situation hierdurch sicherzustellen.

Alle Schulen wurden ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Kündigung aller bestehenden Lernmanagementsystem-Verträge des Schulträgers, somit auch der Vertrag zu itslearning, mit Wirkung zum 31.07.2022 erfolgt.

Grundsätzlich sind zum Beispiel die geübten AHA+L+A-Regeln nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gute Schutzmaßnahmen gegen das SARS-CoV-2-Virus.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen und insbesondere zum empfohlenen Stoßlüften werden bis zum Ende der Sommerferien in allen städtischen Grundschulen UVC-Luftreinigeranlagen montiert sein.

Die Schulverwaltung wird auch weiterhin zusätzliche Schulbusfahrten für die Schülerinnen und Schüler an Förderschulen anbieten und die aktuell bis zu den Weihnachtsferien verlängerte Förderung des Landes NRW für diesen Zweck entsprechend abrufen.

Mit der Verfügbarkeit von Schnelltests, Selbsttests und PCR-Pooltests steht inzwischen ein weiterer Baustein zur Pandemiebekämpfung zur Verfügung, der es ermöglicht, Einrichtungen auch bei vorhandenem Infektionsgeschehen offen zu halten. Alle erforderlichen Materialien werden entsprechend den Regelungen der für diese Einrichtungen einschlägigen Coronabetreuungs-Verordnung angeschafft und zur Verfügung gestellt (z.B. Testmaterial, Masken und weitere Hygieneartikel).

Aktuell lässt sich nicht prognostizieren, in welchem Umfang die unter 18-jährigen Schülerinnen und Schüler bis zum Ende des Jahres geimpft sein werden. Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf steht im engen Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO).

Seitens der KVNO kann bezugnehmend auf die Impfungen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren lediglich Auskunft über die Anzahl der in den Arztpraxen geimpften Personen gegeben werden. Danach wurden mit Stand vom 22. Juni 2021 nordrheinweit 19.117 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren in den Arztpraxen geimpft, davon 952 in Düsseldorf.

Die Wirksamkeit, Notwendigkeit und Angemessenheit von Maßnahmen lässt sich jedoch seriös nicht losgelöst vom Verlauf des SARS-CoV-2 Virus und dem Impffortschritt definieren. Die Stadtverwaltung Düsseldorf verfolgt daher tagesaktuell die Pandemieentwicklung und setzt die jeweils gültigen Erlass- und Verordnungslagen sowie die führenden wissenschaftlichen Empfehlungen konsequent um.“

Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER erklärt: „Wir danken allen Verantwortlichen, dass das Angebot von "itslearning" nun bis zum Ende des Schuljahres 2021/22 zur Verfügung steht und hoffen, dass die Schüler und Schülerinnen, trotz der Coronaeinschränkungen, damit möglichst gut lernen können.

Die Antwort zur Delta-Variante und den Vorbereitungen auf das nächste Schuljahr überzeugen uns nicht. Das Robert-Koch-Institut hat nun einen Durchimpfung von 85% in der Altersgruppe 12 bis 59 und sogar von 90% in der Altersgruppe ab 60 Jahren empfohlen.
Da aber immer noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht und die Ständige Impfkommission für die Altersgruppe 12 bis 17 keine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen hat, werden wohl insbesondere Kinder und Jugendliche in den nächsten Monaten durch das Coronavirus gebeutelt werden.

Hier haben wir von der Düsseldorfer Stadtverwaltung erwartet, dass sie nicht nur auf AHA+L+A-Regeln, das Land NRW, die KVNO und die allgemeinen Coronaregeln verweist.“

Fotos: pixabay

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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