DLRG-Jugend Hessen senkt das Wahlalter drastisch ab

Der neue Landesjugendvorstand der DLRG-Jugend Hessen
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Heisterberg | 74 Delegierte und Gäste aus 15 Bezirken und Kreisverbänden trafen sich am vergangenen Wochenende zum Landesjugendtag der DLRG-Jugend Hessen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Schnapp dir die Zukunft“. Neben verbandsrelevanten Themen wurde eine völlig neuartige und mit Sicherheit auch revolutionäre Landesjugendordnung beschlossen, sowie ein neuer Landesjugendvorstand gewählt.

Schon die ersten Stunden der Tagung des höchsten Gremiums der DLRG-Jugend Hessen begannen mit einer Neuerung. Die insgesamt 47 Delegierten und die Gäste wurden aufgefordert in einem großen „Open Space“ Themen zu benennen, die ihnen persönlich auf den Nägeln brennen. Einzige Vorgabe war das Leitthema: „Zukunft in der DLRG-Jugend Hessen“, sowie Ort und Raum. Es trafen sich alle Interessierten in lockerer Atmosphäre um zu diskutieren oder sich auch einfach nur auszutauschen. So wurden viele aktuellen und verbandsrelevanten Themen am Vormittag in Kleingruppen angesprochen, diskutiert und die Ergebnisse protokolliert. Der Geschäftsführer der DLRG-Jugend Hessen, Markus Bürger, versprach sich dadurch einen aus den Gliederungen getragenen inhaltlichen Input und weiterführenden Impuls an den im Laufe der Tagung zu wählenden Landesjugendvorstand. Die Themen in den Kleingruppen waren u.a. „Bindung von pubertierenden Jugendlichen an den Verein“, „Stellung der DLRG-Jugend zur Ganztagsschule“, „Jugendeinsatzteams (JET) in der DLRG“, „Wahlalter in der DLRG-Jugend“ oder „Attraktive Öffentlichkeitsarbeit“. Diese und andere Themen wurden gut angenommen und kritisch-konstruktiv diskutiert. Es ist aber nicht bei einer reinen Bestandsaufnahme diskussionswürdiger Themen geblieben. Aus der Arbeitsgruppe „Gemeinsames (Groß-)Zeltlager“ entstand direkt ein Antrag zur Einrichtung einer Projektgruppe, welche im Anschluss von dem Gremium beschlossen wurde. Ziel der Projektgruppe wird es sein, Kooperationen zwischen mehreren Bezirksjugenden/Kreisjugenden mit einem schon bestehendem Kinder- und Jugendzeltlager zu ermöglichen, um ein gemeinsames Zeltlager zu entrichten.

Im weiteren Verlauf der Tagung wurde nach langer und ausführlicher Diskussion die Landesjugendordnung geändert. Die „neue“ Landesjugendordnung ist „ein politisches Signal in die richtige Richtung, welches die konsequente Umsetzung der in unserem Leitbild geschriebenen Ziele einleitet und ermöglicht“ so interpretiert der neu gewählte Landesjugendvorsitzende, Mathias Fahrig (22), die Beschlusslage. Er bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass ab sofort jedes Mitglied in den Untergliederungen der DLRG-Jugend Hessen unabhängig von seinem Alter abstimmen darf. Ein Beschränkung des aktiven Wahlalters wurde vollständig abgeschafft, so dass jedes Mitglied bis 26 Jahre stimmberechtigt ist. „Jeder der will soll auch können. Damit heben wir als Kinder- und Jugendverband die Beschränkung dieses Grundrechts endlich auf und ermöglichen somit allen Kindern und Jugendlichen eine gleichberechtigte Chance der Partizipation in unseren Gliederungen“, erläutert Mathias Fahrig weiter. „Die Umsetzung in der Praxis wird jedoch noch ein langer Weg. Die Landesjugend muss nun Konzepte entwickeln, die diese uneingeschränkte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in den Gliederungen auch praktisch möglich macht. Auch das wird einer der zukünftigen Schwerpunkte des neuen Vorstandes sein.“ Ähnlich spannend ist auch die Herabsetzung des Rechtes gewählt zu werden und die Einführung einer entsprechenden Höchstgrenze für Amtsträger in der Jugend. Nach neuer Ordnung dürfen nun auch schon Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren bis einschließlich 35 Jahren Verantwortung in einem gewählten Amt übernehmen. Die Altershöchstgrenze wurde in den Untergliederungen auf 30 Jahre festgesetzt. Die Landesjugend verspricht sich dadurch mehr Verantwortung für junge Mitglieder und eine frühe Bindung an den Verein. Außerdem soll der Jugendverband durch die Altersdeckelung jung gehalten werden, bis in seine höchsten Gremien.

Nach diesem ereignisreichen Tag verabschiedeten die Delegierten und Gäste die ausscheidenden Mitglieder des Landesjugendvorstandes und feierten bis in dir frühen Morgenstunden. Der bisherige Landesjugendvorsitzende, Philipp Reuter (29), sprach von einer großartigen Zeit mit vielen spannenden und wichtigen Themen für den Verband und bedankte sich für das Vertrauen. Reuter und sein Team waren maßgeblich durch intensiven Druck auf die damalige Landesregierung an einer erfolgreichen Befreiung der Ehrenamtlichen von Studiengebühren beteiligt, dem konzeptionellen Ausbau der internen Bildungsangebote, sowie der Schaffung eines parallelen Projektmanagersystems unter dem eine erste Pilotausbildung stattfand. Bereits die zweite Generation von ausgebildeten Projektmanagern konnte am Landesjugendtag ernannt und vorgestellt werden.

Am folgenden Tag wurde dann Mathias Fahrig (22) aus dem Lahn-Dill-Kreis (DLRG-Wetzlar) zu seinem Nachfolger gewählt. Dominik Graulich (23) (DLRG-Heuchelheim) wurde im Amt des Ressortleiters für Wirtschaft und Finanzen bestätigt. Gleichberechtigte stellvertretende Vorsitzende wurden Siri Metzger (24) (DLRG-Wetzlar), Kevin Ansorg (19) (DLRG-Büdingen), Katharina Nonnenmacher (18) (DLRG-Frankfurt), Carsten Drechsler (27) (Frankfurt-Höchst), Christopher Gardner (25) (Niedernhausen) und Lars Ewald (18) (DLRG-Nauheim-Trebur). Somit hat der neue Vorstand ein durchschnittliches Alter von jungen 22 Jahren, was wiederum die Änderung der Landesjugendordnung bekräftigt. Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen bei den gesteckten Zielen und vor allem auch eine glückliche Hand bei den weitreichenden Veränderungen in Bezug auf die neue Landesjugendordnung.

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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