„Unser Charly“ wird abgesetzt

Erfolg für Tierschützer: Der ZDF-Serienerfolg "Unser Charly" wird ab Juni 2012 eingestellt. Wer kennt ihn nicht? Der Schimpanse „Charly“ aus der gleichnamigen ZDF-Familienserie eroberte vor rund 15 Jahren die deutschen Wohnzimmer. Lustige Geschichten und spannende Abenteuer erlebte der einmalig menschlich wirkende Affe. Nach dem Ablauf der letzten Staffel, die noch bis zum 2. Juni läuft, wird es keine neuen Folgen mehr geben.

Bei der ZDF-Produktion vermuteten die wenigsten Zuschauer eine schlechte Behandlung des tierischen Serienhelden. Doch Tierschützer kämpften schon seit Langem gegen die Serie. 2010 endlich wurde der Entschluss gefasst, nach der jetzigen 16. Staffel keine weitere mehr zu produzieren. Tierschützer, die jahrelang die Behandlung der Affen nach ihrem Einsatz kritisiert hatten, wurden schließlich von Politik und Wirtschaft unterstützt. Die letzten, damals produzierten Folgen gehen jetzt zuende. Die Affen, die in der Serie eingesetzt wurden, blieben meist nicht länger als zwei Jahre dabei, denn mit der beginnenden Pubertät der Tiere lassen sich diese nicht mehr dressieren.

Charly wandert ins texanische Tierasyl
Nach dem Deutschen Tierschutzbund ist der Verbleib nach dem Job fragwürdig. Viele würden in ein Tierasyl in Texas geschickt, sie werden bis zu fünfzig Jahre alt. Hier jedoch müssten sie als Einzelgänger leben, da sie durch ihre Kindheit unter Menschen mit anderen Artgenossen kaum zu sozialisieren seien. Das ZDF sieht sich hierfür nicht verantwortlich, zuständig seien in diesem Punkt die Besitzer der Tiere. Der Umgang mit den Tieren am Set wurde weniger bemängelt. So sind sie dort von Tierärzten begleitet worden. Trotzdem beschwerten sich Tierliebhaber immer wieder über die Darstellung der Affen als vermenschlichte Unterhaltungsfigur.

Die Absetzung von "Unser Charly" ist also ein großer Erfolg für Tierschutzvereine. Nicht nur dass Schimpansen nicht mehr in der Serie eingesetzt werden, auch die Nachricht an die Öffentlichkeit: Ein Ausnutzen von Tierleben zur Unterhaltung der Menschen ist nicht mehr zeitgemäß. Doch für die Fans ist es dennoch ein Schock gewesen und es wird wohl auch traurige Kinder geben. Doch immerhin gibt es mit insgesamt 221 Folgen genug Material, die Abenteuer vielleicht noch einmal zu verfolgen.

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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