Das Dschungelbuch - eine bejubelte Premiere

Mogli und sein Freund, der Bär Balu

Das Dschungelbuch – Abenteuer des Mogli im bedrohten Paradies

Eine bejubelte Premiere des lange erwarteten „Dschungelbuchs“ (nach dem englischen Nobelpreisträger Rudyard Kipling von Otto Junggeburth), zu dem Michael Zinsmeister eigens die Bühnenmusik komponierte, konnte ein begeistertes Publikum an der Freilichtbühne am Mangoldfelsen in Donauwörth vergangenen Samstag erleben. Sowohl Kinder wie Erwachsene ließen sich von dem unter der Regie Wolfgang Schiffelholz dargebotenen Stück mitreißen: eine imposante Tiergeschichte rund um Mogli (alias Julia Kurnoth), seinen Freunden dem Bär Balu (Walter Walden), den schwarzen Panther Baghira (Jürgen Melan) und Raksha, seiner Wolfs-Adoptiv-Mama und dem Tiger Shir Khan (Stephan Geist), der das Menschenjunge Mogli zu töten sucht und so sein Paradies und seine Heimat bedroht.

Jung und Alt, Klein und Groß, können sich an dieser brillant inszenierten Tierfantasy erfreuen, mitfiebern, wie Mogli glücklich ist inmitten „lauter Freunde“, seiner Kameraden und seiner schützenden Begleiter, dem trolligen Bär Balu, dem fürsorglichen und klugen Baghira, wie er (bzw. sie) sein bedrohtes Paradies verteidigt, Abenteuer besteht und mit seinen Gefährten Freiheit und Freundschaft, Glück und zunächst unbeschwerte Daseinsfreude genießt.

Doch sein naives Glück, das keine Furcht, keine Arglist und keine Bösartigkeit kennt, wird jäh durch den zurückgekehrten Tiger Shir Khan bedroht. Dieser sieht in Mogli nicht das harmlose und friedliche Menschenkind, sondern den heranwachsenden Menschen, der im Besitz der „roten Blume“, dem Feuer, ist, jenem Element, das alle Tiere und auch der König des Dschungels fürchten.

Muss Mogli fliehen? Seine Freunde raten ihm, zu den Menschen zurückzukehren, um der tödlichen Bedrohung zu entkommen. Ist alles vorbei? Das Herumtollen mit Balu und den Wolfskindern? Baghira, stets wachsam und besorgt, erkennt, dass nicht nur Mogli, sondern alle in seiner Nähe durch den grausamen Tiger gefährdet sind – nicht nur sein, nein auch ihr Leben wäre bedroht, bliebe Mogli.

Wie gelingt es den Freunden mit Mogli eine Lösung dieses von nun an allgegenwärtigen Problems zu finden? Muss er gehen? Mit dem Elefantenheer, angeführt von Oberst Hathi (gespielt von Herzog-Darsteller Bernd Zoels), zu den Menschen ziehen? Das durchaus dramatische, aber auch unerwartete Ende des Stücks sei nicht verraten: nur so viel, dass es viele Gefahren bis zum Happy End zu bestehen gibt, die viele Herzen höher schlagen lassen, sei es die wiederkehrende Begegnung mit Kaa, der listigen Riesenschlange (überzeugend gespielt mit einem beeindruckenden Gesangssolo von Sabine Müller), sei es die heimtückische Entführung durch die Affen unter ihrem King Lui (Florian Lang).

Nicht unerwähnt darf man Slick, den schleichenden Schakal lassen, brillant präsentiert durch Marc Kiwull, dessen ausdrucksvolle Mimik und Gestik, sein Gebaren und Spielen unübertroffene Artikulationen sind, die von beachtlichem Talent zeugen. Im selben Atemzug sind die Geier zu nennen, von deren Horst aus sie stets alles und jeden im Blick haben: fast teichoskopisch kommentieren sie (ähnlich dem Chor im altgriechischen Drama) und deklarieren sie – sehr zur Freude eines tosend applaudierenden Publikums, dessen humoristischen Nerv sie voll zu kennen scheinen.

Wer das aufwendige, detailgenaue Bühnenbild betrachtet, weiss, wieviele Hände hinter den Kulissen lange vor der Aufführung gearbeitet haben, erahnt, dass weitere Mitwirkende an Maske und Kostüme ungezählte Stunden gearbeitet haben und wieviel Herzblut in allem steckt, was das interessierte Publikum noch an weiteren Abenden u n d Nachmittagen bis zum 5. August erleben kann. Zuletzt seien – repräsentativ für viele weitere Mitwirkende vor und hinter den Kulissen – noch Birgit Padrok (Bühnenbild) und Bühnentechnik (Theo Gerstmeier) genannt.

Ein kurzweiliger Abend voll Spass und Abwechslung, humoristischen und musikalischen Effekten ist garantiert und lädt alle ein.-

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.