myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

MENSCHEN EINER STADT

MENSCHEN EINER STADT
Portraitreihe von Wolfgang Leitner
Interview mit Evelyn Leippert-Kutzner,
Leiterin der Stadtbibliothek Donauwörth

Die Stadtbibliothek als ein Ort der Kultur und Bildung

WZ: “Welches Buch bzw. welche Literatur fällt Ihnen spontan ein, wenn ich Sie, Frau Leippert-Kutzner, nach einem faszinierenden, für Sie persönlich bedeutsamen Lese-Erlebnis frage?”

Evelyn Leippert-Kutzner (L.-K.): “Es gibt da nicht e i n Buch, das für mich wichtig wäre; vielmehr sind da zahlreiche Bücher, die im Lauf meines Lebens faszinierend waren und sind. Z. B. als Kind, da erinnere ich mich an “Die kleine Hexe” von Otfried Preußler: eine kleine Magierin, der eben aber doch nicht alles gelingt, wenn sie zaubert. Da sind die Tücken des Alltags, da passieren einem die tollsten Sachen auf dem Weg in die große Welt. Mich faszinierte da einerseits das “Zaubern-können” und andererseits wie ähnlich die kleine Hexe dem Mädchen, das ich selber war, sich zeigte: die Welt der Großen, der Erwachsenen, in die man hineinwächst ...”

WZ: “Das Moment der Identifikation, das beim Lesen doch wohl eine große Rolle spielt?”

L.-K.: “Ja, genau, als Kind und Heranwachsende findet man ja auch tausend Dinge auf dem Weg zum Erwachsensein, da sind Probleme, Aufgaben - und wirklich, da gelingt einem ja auch nicht alles ...”

WZ: “Und doch ist es Ihnen gelungen, aus einer Stadtbibliothek weit mehr zu machen, als man gewöhnlich von einer >Bücher-Ausleihe< erwartet und was gewiss vergleichbare Büchereien in der Region nicht bieten oder bieten können. Wie kamen Sie nach Ihrer Schulzeit in Giengen an der Brenz ausgerechnet nach Donauwörth?” L.-K.: “In München absolvierte ich eine Ausbildung zur Bibliothekarin, machte mehrere Praktika, und als ich fertig war, wollte ich zunächst an die Uni-Bibliothek, um dort als wissenschaftliche Bibliothekarin zu arbeiten. Aber zu dieser Zeit war keine Planstelle frei, und es ergab sich, dass damals in Donauwörth gerade jemand mit dieser speziellen Ausbildung für die Bücherei gesucht worden ist: tja, und ich ergriff die Gelegenheit ... . Das war 1978/79.” WZ: “Und seither - wenn ich das sagen darf - hat sich die Stadtbibliothek, die mit dem Gütesiegel “Partner der Schulen” der bayerischen Ministerien für Unterricht und Kultus sowie für Wissenschaft und Forschung 2006 ausgezeichnet worden ist, nun, ziemlich gemausert, ist ausgebaut worden zu weit mehr als einem “Bildungsdienstleister”: eigentlich ein kulturelles Zentrum mit zahlreichen, regelmäßig angebotenen Veranstaltungen und Initiativen.” L.-K.: “Ja, insbesondere seit letztem Jahr, da die Bücherei ausgebaut worden ist, können die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen hier noch umfassender und spezieller aufgegriffen werden: Wir haben eine umfangreiche Mediathek mit DVDs, Hörbüchern, Computerspielen, Musik-CDs, eigentlich alles, was in der Freizeit für Kinder und Jugendliche “in” ist, “up-to-date”, aber auch schulisch relevant ist, da gibt es auch mehrere Ressorts, z. B. zu Themen wie “Wie bewerbe ich mich richtig?”, zu Fragen, wie es nach dem Schulabschluss weitergehen kann, speziell für Schulen darüber hinaus Themenboxen, entweder nach den Wünschen der Lehrkräften gesondert arrangiert, aber auch aktuelle Unterrichtsthemen in einer “Box”, die von Lehrern angefordert werden kann und zur Verfügung im Unterricht gestellt wird.” WZ: “Ihnen gelingt es auch immer wieder, sogar die Kleinsten anzusprechen, etwa mit Monika Kaudewitz ... .” L.-K.: “Ja, Frau Kaudewitz führt regelmäßig ihre Märchenstunde hier durch, ein interaktives Spiel, in dem nicht nur Märchen erzählt werden, sondern Kinder in die Rollen der Märchenfiguren schlüpfen dürfen und spontan das Märchen selber spielen ... erstaunlich, was die jüngsten sogar unter den Kindern da leisten!” WZ: “Weiterhin organisieren Sie auch Autoren-Lesungen, prominente Persönlichkeiten wie Senta Berger, die 2006 hier im Tanzhaus ihre Autobiografie vorstellte, Hellmuth Karasek, der im Gallussaal las, der inzwischen verstorbene Josef Walter König las hier, sein literaisches Lebenswerk wurde hier ausgestellt.” L.-K.: “Vergessen Sie nicht die Ausstellung >Natur pur< im Frühjahr hier, in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Kunst des Gymnasiums und Schülern.” WZ: “Oder Christl Kegler, die einen unterhaltsamen Nachmittag für eine Seniorengruppe aus dem BRK gestaltete, mit amüsanten Kurzgeschichten, über den ich für die WZ letzte Woche berichten durfte!” L.-K.: “Und nun die Kulturtage im Oktober! Da wird sich hier in Donauwörth wieder einiges rühren: eine Lesung mit Wladimir Kaminer steht im Tanzhaus an oder: Rufus Beck mit einer >szenischen Lesung< auch im Tanzhaus ... es gibt noch Karten!” WZ: “Oft haben Sie auch ein Puppentheater hier ... wie ich weiß ...” L.-K.: “Ja, im Oktober ist da viel los - gleich mit mehreren Angeboten, hier oder in anderen Räumlichkeiten der Stadt, auch dem Zeughaus.” WZ: “Zweifellos könnten wir die Liste der für jeden kulturell, künstlerisch oder literaisch Interessierten um nicht wenige Namen, Autoren, Persönlichkeiten, Künstler und Schauspieler erweitern: für dieses Mal darf ich mich bei Ihnen für dieses kulturell spannende Gespräch bedanken und freue mich auf die kommenden Kulturtage in Donauwörth im Oktober!” Infos zu den Angeboten der Stadtbibliothek Donauwörth unter: Tel.: 0906 / 2 33 20 oder: www.donauwoerth.de (Internet) Veranstalter der 34. Donauwörther Kulturtage: Stadt Donauwörth, Kulturamt, Tel.: 0906 / 789 - 160 Dr. Herbert Kurz Foto: Das Team der Stadtbibliothek Donauwörth: Sebastian Unfried (Praktikant), Stephanie Klug, Evelyn Leippert-Kutzner, Hildegard Gail sowie Frederic Rudolph (Praktikant). Personell unterstützt wird das Team durch Schüler und Schülerinnen der Hans-Leipelt-Schule (FOS-BOS), die in der 11. Klasse jeweils ein halbes Jahr ein Praktikum zu absolvieren haben. Nicht auf dem Foto zu sehen sind die Praktikantinnen: Nicole Rauch und Marina Wolf.

Weitere Beiträge zu den Themen

InterviewBildungKulturDonauwörthStadtbibliothek

4 Kommentare

Wieder mal eine tolle Idee vom Wolfgang.

Gruß Stephan

Tolles und interessantes Interview!

Hallo Wolfgang, finde dein Interview sehr gelungen und zeigt uns auf, dass es Menschen in einer Stadt gibt, die man dann nur wahrnimmt, wenn man direkt vor Ort mit Ihnen zu tun hat. Die Bedeutung einer Stadtbibliothek kann nicht deutlich genug herausgestellt werden, denn neben dem Angebot zu fast kostenloser Literatur zu kommen, tun die Mitarbeiter sehr wohl einiges für die Bildung der Bürger ihrer Stadt. Dabei darf auch der Austausch von Informationen nicht zu kurz kommen und das ist dann der Fall wenn man neben dem Ordern von Büchern auch zur Unterhaltung mit seinen Mitmenschen kommt. Dass dahinter auch sehr viel Arbeit steckt darf nicht unerwähnt bleiben. Daher meinen Dank an die Mitarbeiter dieser Einrichtung, denn nur durch ihren Einsatz lässt sich diese Einrichtung am Leben halten.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

AusbildungRatgeberAgentur für ArbeitAusbildungsplätzeBundesagentur für ArbeitBewerbungVorstellungsgesprächAgentur für Arbeit Donauwörth