Pressekonferenz in der Arbeitsagentur Donauwörth: Es geht aufwärts!

Pressekonferenz in der Arbeitsagentur Donauwörth
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Pressekonferenz in der Arbeitsagentur Donauwörth:
Es geht weiter aufwärts!
Zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt lud die Arbeitsagentur Donauwörth Repräsentanten der Wirtschaftsjunioren, der IHK Schwaben und der Medien zu einem Pressegespräch. Insbesondere der Berufswegekompass der Wirtschaftsjunioren Donau-Ries stand in der ersten Hälfte der Konferenz im Fokus des Interesses, ehe Werner Möritz (Arbeitsagentur) Statistiken und Trends auf dem Ausbildungsmarkt in der Region präsentierte.

Achim Schubert, Wirtschaftsjunioren, referierte über den Berufswegekompass, eine äusserst erfolgreiche Initiative, die jedes Jahr Jugendliche auf dem Scheideweg zur Ausbildung unterstützt, berät und informiert. Letztes Jahr waren über 100 Ausbildungsbetriebe in Harburg, und konstant wie jedes Jahr nützten zahlreiche Jugendliche diese jährliche Option, vor Ort mit kompetenten Ansprechpartnern Kontakt aufzunehmen, Infos und Tipps zu sammeln, sich zu orientieren auf ihrem Weg in die Arbeitswelt.

„Früher gingen wir vor allem in die Schulen,“ berichtete Achim Schubert. „Aber [diese von den Schülern eher passiv mitgemachte Form der Information] dies erwies sich in vielerlei Hinsicht als weniger hilfreich.“ Diese schulmäßig-passive Art der Information brachte oftmals keine besondere Resonanz. Viel erfolgreicher zeigte sich der Berufswegekompass in der heutigen Form: als Veranstaltung, zentral im Landkreis, nicht in den Wochenplan der Schule integriert, sondern am Wochenende (meist samstags): die erforderliche Eigeninitiative der werdenden Berufsanfänger veranlasst auf diese Weise den Jugendlichen, was fortan vom ersten Tag an seiner Ausbildungsstelle bis zum letzten Arbeitstag im Beruf von ihm erwartet wird, nämlich Motivation, Engagement, Eigeninitiative, Neugier und ein wenig Mut, den ersten einfachen Schritt zu tun.

„In einem Jahr waren sogar über 6000 Jugendliche da! Eine Sensation ...,“ erläutert Schubert den Erfolg des Projekts. „Es ist wichtig, dass der Bewerber sich interessiert, sich informiert - auch über den Betrieb, in dem er „nur“ ein Praktikum absolvieren will.“ Leider zeigt sich zwischen der Erwartungshaltung eines Ausbildungs- und Praktikumsbetriebes und der Motivation und Einstellung manchmal noch eine bedenkliche Diskrepanz.

„Einmal schlief inmitten meines Arbeitsteams während der Arbeit ein Praktikant ein ... er nickte ein und blieb so in aller Ruhe am PC-Monitor liegen,“ veranschaulichte Jochen Schmidt, neuer Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Donau-Ries. „Als ich ihn aufweckte und auf sein Verhalten hin ansprach,“ erschien ihm diese implizite Rüge seines Benehmens nicht nachvollziehbar, eine Entschuldigung gar als abwegig. Vielleicht leuchtete dem übernächtigen Praktikanten es später ein, warum er noch am gleichen Tag (der zugleich sein erster Praktikumstag dort war) aus dem Praktikum entlassen wurde.

Zwar zeigen sich die Trends und Tendenzen auf dem Ausbildungsmarkt, insbesondere im Raum Donauwörth, in einem sehr positiven Licht, da durchschnittlich mehr Ausbildungsplätze angeboten als nachgefragt werden, wie im folgenden aus den Erläuterungen von Werner Möritz anhand einer PowerPoint-Präsentation veranschaulicht wurde; ungeachtet dessen bedarf es eben einer grundlegenden Disziplin, eines teamfähigen Verhaltens und freundlichen Benehmens und all' jener Tugenden des Arbeitnehmers, ohne die ein Unternehmen keinen wirtschaftlichen Erfolg haben kann.

Fehlen diese, so mag dem Betreffenden auch seine (meist noch zu erlangende) Fachqualifikation nichts nützen. Dagegen schaut auch ein Ausbildungsbetrieb insbesondere darauf, welches Interesse der Jugendliche dartut - z. B. ob er nur seine Soll-Praktika absolviert hat oder darüber hinaus aktiv war. Wie teamfähig ist der Bewerber? Zeigt er auch in seinem Äußeren (Bekleidung, Körperpflege etc.), dass er sich wahrscheinlich in den Betrieb gut einfügen wird?
„Auch bei den Eltern zeigt sich ein Nachholbedarf: die Berufsbilder, die da gepflegt werden, entsprechen oft nicht mehr den realen Berufsanforderungen.“ Wenn man bedenkt, was für ein rasanter Wandel sich in der Arbeitswelt nur in den letzten zwei Jahrzehnten vollzogen hat, verwundert dies nicht. Entscheidender - so unterstrich Schmid - sei es, wenn Lehrkräfte über ihr Soll hinaus ihren Unterricht an der Berufswelt orientieren: pädagogisch wertvoll handelt wohl vor allem jene Lehrkraft, die selber Ahnung von dem hat, worauf sie in den letzten beiden Schuljahren insbesondere ihre Klasse vorbereiten will. Da aber zeigen sich durchaus erhebliche Unterschiede im einzelnen.

Die Arbeitsagentur steht jedem Informationssuchenden mit unzähligen Optionen offen: es liegt meist an jenem Quäntchen Mut, aber auch Motivation, wenn Angebote, die vorliegen, ungenützt bleiben. Schade ist das vor allem, wenn sich diese oder jene Info gerade im Bewerbungsgespräch als vorteilhaft herausstellen sollte.-

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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