Warum tue ich mir das an ...??

Standplatz Mündener Kanu Club
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denke ich, als mich der Wecker um 4.45 aus meinen Träumen in die raue Wirklichkeit holt.
Verschlafen öffne ich die Wohnwagentür und sehe im Halbdunkeln des frühen Tages geschäftiges Treiben auf dem Platz des Kanuclubs. Kanuten/innen wuseln hektisch durch Gegend, schleppen Boote und Ausrüstung zum Wasser.
Von rechts - vor seinem Wohnwagen sitzend - höre ich Hansi mit fröhlicher Stimme: "Auch schon wach !?!"
Schrecklich, diese Fröhlichkeit an einem so frühen und so kalten Sonntagmorgen !!
Kaffeeduft zieht mir in die Nase und vertreibt die letzte Müdigkeit. Schnell waschen und Zähne putzen, in die Klamotten werfen, dann Frühstück.
Ja, liebe Leser dieses Beitrags, ich bin freiwillig an diesem frühen Sonntagmorgen aus dem warmen Wohnwagenbett gekrochen, der 41. Wesermarathon 2011 ist der Grund !!
Der Wesermarathon - jeweils am ersten Wochenende im Mai - ist eins der größten Kanu-Events in Deutschland, so um die 1.600 Kanuten und Ruderer nehmen daran mit ihren Kajaks/Kanadiern/Ruderbooten teil. Von Hann.- Münden streben sie die Weser abwärts, über 53 km (Bronze), 80 km (Silber) oder - für die ganz Harten - 135 km (Gold).
Doch zurück zu meinem Paddelfreund Hansi und mir.
Frühstück, mit heißem Kaffee, Brötchen mit Marmelade oder deftiger Wurst ist angesagt, ein Frühstücksei gehört auch dazu.
Die Hektik herum stört uns wenig. Wir haben nicht den Ehrgeiz als Erste um 6.00 Uhr aus der Schleuse auf die Weser zu kommen.
Um 6.15 Uhr sind wir - warm eingepackt - in unseren Kajaks auf dem Wasser, tauchen unsere Paddel in das kalte Nass der Fulda und streben der Schleuse zu.
Dann heist es warten, schleusen und kurz danach sind wir auf der Weser.
Die Sonne sendet ihre ersten Strahlen über den Berg, ein herrlicher Tag beginnt.

Vorbei geht es an den Dörfern Gimte und Hilwartshausen, links grüßt der Reinhardswald, rechts der Bramwald. Bald ist das hessische Dorf Vaake erreicht, die Hochseilfähre von Veckerhagen kreuzt unsere Fahrt, rechts das niedersächsiche Dorf Hermeln.
Der Frühstückskaffee macht sich bemerkbar! Die kurze Rast am Ufer benutzen wir zum Beinevertreten. Bei Flußkilometer 23,0 erreichen wir das etwas landeinwärts gelegene Hugenottendorf Gottstreu. Die Sonne steigt höher und bald sitzen wir im T-Shirt im Kajak. In Gieselwerder weisen uns Schilder auf den Natur-/Tierpark Sababurg hin. Die Hochseilfähre Lippoldsberg liegt still am Ufer, rechts tritt der Solling an die Weser, es wir heiß auf dem Wasser. Bodenfelde grüßt mit dem Schornstein der Holzkohlenfabrik und es riecht stark nach Grillkohle. Die Lust auf eine Rast treibt uns nach Bad Karlshafen.
Gegenüber der Mündung der Diemel machen wir rechts auf dem Campingplatzgelände Mittagspause. Die Sonne sticht vom Himmel, es ist drückend heiß geworden.
Noch 9 km bis zum Ziel !
Nach ausgiebiger Stärkung nehmen wir nun den Rest der Fahrt in Angriff. Links das Dorf Herstelle mit kleiner Personenfähre, rechts kommen die Reste des AKW`s Würgassen in Sicht und das Fahrgastschiff "Hessen" dampft uns entgegen. Nach der nächsten Biegung sehen war das Ziel: Das Bootshaus des WSV Beverungen.
Es ist 13.50 Uhr als Hansi und ich, nach 53 km und ca. 6 3/4 Stunden, verschwitzt aber zufrieden unsere Kajaks aus der Weser nehmen.
Was jetzt kommt, kennen wir schon vom letzten Jahr:
Plakette und Bootsaufkleber abholen, Stempel ins Fahrtenbuch, Kajaks auf das Auto laden und zurück nach Hann.- Münden.
Um 16.00 Uhr sitzen wir vor dem Wohnwagen und lassen uns erst mal den frisch gebrühten Kaffee schmecken. Dann duschen, den Rest des Nachmittags genießen und abends bei gegrillten Steaks und Würstchen, dazu einen guten Rotwein lassen wir - zusammen mit anderen Paddler/innen - den Tag ausklingen.
Das war Hansis (Hans-Gerhard) und mein Wesermarathon !!!

Im nächsten Jahr werde ich wieder fragen: Warum tue ich mir das an ...??

Bürgerreporter:in:

Dieter Irle aus Dautphetal

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