Das Essen bringt mich um: Leseprobe aus dem Tagebuch einer psychisch Kranken

Im folgenden Beitrag präsentieren wir euch einen Ausschnitt aus dem Tagebuch einer psychisch kranken Frau. Larissa ist 29 Jahre alt und leidet unter Depression, Borderline, Probleme mit Essen und Selbsthass.

Erster Tag, Samstag, 31.01.2015.
Das Essen bringt mich um

Mein heutiger Tag.

4.20 Uhr ich wache auf. Alle Lichter sind an. Pipi machen. Wieder ins Bett. Um 5 stehe ich auf, habe ich vor. Aber ich schlafe doch weiter.

6.30 Uhr ich wache auf. Keine Lust. Wieder alles falsch gemacht. Ich will nicht. Ich will einfach nicht. Gar nichts.

7 Uhr ich stehe langsam auf.

Ich zünde eine Zigarette an. Obwohl ich weiss, dass ich nicht rauchen sollte. Ich hasse Zigaretten, dennoch rauche ich.

Sport

7.30 Uhr ich gehe joggen. Komisch, das einzige, was ich immer schaffe, ist alle 2 Tage den kompletten Sport durch zu ziehen. Weil ich weiß, dass ich es immer schaffe, schaffe ich auch heute meine 10 Runden, und Gymnastik. Während dem Sport überlege ich mir, wie ich das mit dem Termin heute mache. Ich will duschen, habe seit vier Tagen kein Wasser gesehen und keine Zähne geputzt. Also finde ich eine Lösung und so mache ich es. Ich akzeptiere es, wie es ist und freue mich darauf, heute Abend voll duschen gehen zu können.

Wieder Zigarette! Das ist schlimm. Haarewaschen, teilweise duschen.

10 Uhr einkaufen, Ölstand am Auto checken. Endlich dran gedacht. Ich fahr seit Tagen fast trocken, obwohl mich das Lämpchen ständig warnt. Brauche Öl und Ölwechsel sowieso auch. Am Montag mache ich das. Wieder verschoben, typisch Larissa.

10.30 Uhr. Um 11 Uhr habe ich eine Couch-Besichtigung. Das Sofa ist farblich nicht mein Geschmack, ich werde trotzdem hingehen, irgendwie muss ich anfangen. Noch schnell zwei Mails beantwortet.

Ich geh jetzt.

10.45 Uhr auf dem Weg zur Sofa Besichtigung, ich überlege mir, wie ich wirken will, was ich fragen will usw.

11.10 Uhr auf dem Heimweg. Besichtigung war gut. Weiß nicht, ob ich das Sofa will. Es ist gut, aber die Farbe, also der Bezug ist nicht hundert Prozent meins.
Zigarette.

Essen!

12 Uhr Mittagessen. Eisbergsalat mit zwei Dosen rote Bohnen, ganze Gurke, paar Trauben. Ja, Larissa in ihrem Element. Das Essen bringt mich irgendwann um.
Danach fertigmachen, packen, ins Hotel mit einem Sextoy.

Das Bumsen war gut. 3,5 Stunden lang.

Ich dusche dann jetzt endlich mal richtig und fahre heim.

Höre meine Mailbox ab, mit Brices Nachricht. Diese schöne Stimme.

Lese Mails von meinem Therapeuten und Coach. Vieles finde ich erstmals nicht gut.
Wieder essen...

Ich koche und esse was und das ist nicht mal das Abendessen. Wieder zu viel. Warum kann ich nicht normal essen?

Wieder Frust. Wieder Zigarette und weiter Zigarette. Oh mein Gott, was ist nur mit mir los?
Ich denke „Alles, was mein Coach mir geschrieben hat, ist gut. Er weist mich auf meine Fehler hin, damit ich besser werde. Er will mich positiv programmieren, alles bis jetzt, was er für mich getan hat, war immer gut.“

Und nochmal essen.

19.30 Uhr nun Abendessen. 6 Kartoffeln, 2 Bratwürste, wieder Bohnen, ein paar Trauben. Schnell gemacht und schnell gegessen.

20 Uhr 30 Geschirrspülen.

Insgesamt habe ich am Abend 4 Zigaretten geraucht.

Mein erstes Buch. Ich lese Koffi sucht einen Freund. Schönes Buch von Dantse Dantse. Danach geht es mir gut.

Schon wieder Hunger

22 Uhr zu Hause. Ich habe wieder Hunger, will einen Apfel essen. Vorerst trinke ich etwas. Vielleicht hatte ich nur Durst.

Ich mache meine Mails. Ich habe immer noch Hunger. Aber ich esse nicht.

23 Uhr. Der Hunger ist weg. Mein Hals ist trocken. Die Zigarette muss ich schnell wieder aufhören. Heute Morgen war meine Nase zu. So wie früher. Ich rauche drei Zigaretten und bekomme keine Luft mehr.

Das Hungergefühl ist latent da. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Müdigkeit kommt auf.
Ich will jetzt nicht mehr arbeiten, also Mails schreiben, lesen.

Nochmal kochen.. essen... Mitternachtssnack.

Ich esse doch einen Apfel. Es bleibt nicht bei einem Apfel. Ich koche noch was, obwohl es so spät ist und ich den ganzen Tag nur gegessen habe. Ich bin immer noch nicht zufrieden. Rauche wieder eine Zigarette, dann noch eine weitere. Ich kann kaum noch atmen, aber dann noch eine Zigarette. Warum tue ich mir das an?

Ich mache Coaching-Übungen weiter. Sie helfen mir immer, aber ich mache sie selten.
Bestelle mir Leinwände zum Malen.

24 Uhr ich mache kein weiteres Coaching mehr.

00.13 Uhr Hunger kommt wieder. Ich habe noch Gurken da.

00.54 Uhr habe nochmal nach Couches geschaut. Bin unsicher in meinen Suchkriterien. Schlaffunktion oder nicht? Ist das wichtig für mich? Oder ist die Farbe wichtiger? Ich hänge bereits an der Couch, die ich heute besichtigt habe. Trotz der Farbe. Eigentlich ist die Farbe ganz ok, wenn auch nicht mein Stil. Meine Übung ergab, dass es eine gute Wahl ist.

01.24 Uhr ich geh jetzt schlafen aber ich will Sex. Ich will kommen. Deshalb tue ich es mit meinem Dildo und denke an Brice. Ich komme sehr laut mehrmals. Es war schön. Ich bin beruhigt.

02.10 Uhr kann nun schlafen. Ende gut, alles gut?

Das komplette Tagebuch von Larissa S. (herausgegeben von Dantse Dantse) "DEPRESSION - BORDERLINE - ESSSTÖRUNG" kannst du direkt bei indayi.de KAUFEN.

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Sowie in allen online Shops, tolino Shops, bei Libri, KNV und in allen Buchhandlungen.
Als Printversion oder eBook erhältlich.

Warnung:
Das Lesen der Bücher von Dantse Dantse kann deine Augen öffnen, die Ohren sensibilisieren, die Zunge schärfen, dein Herz berühren, dein Leben beeinflussen, deinen Horizont erweitern, deine Sorgen beseitigen, dich gesund machen und erhalten, dein Schicksal verändern und dich glücklich machen.

Bürgerreporter:in:

Dantse Dantse aus Darmstadt

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