Diktatur und Religion unter der roten Khmer

Die rote Khmer haben vor nicht all zu langer Zeit in Kambodscha für Angst und Schrecken gesorgt. Durch Mord und Totschlag, aber auch durch das unterdrücken der Religion der Bevölkerung. Aber was genau waren ihre Ziele mit der sehr Religiösen Gesellschaft und was genau haben sie getan?

Pol Pot und Religion

Um den von Pol Pot angestrebten Agrarkommunismus zu erreichen, wurde das Geld abgeschafft, Bücher verbrannt und Lehrer, Kaufleute und fast die gesamte intellektuelle Elite des Landes ermordet. Pläne, die Wirtschaftstätigkeit aufs Land zu verlagern, brachten sie vollständig zum Erliegen, da auch Industrie- und Dienstleistungsunternehmen – Banken, Krankenhäuser, Schulen – geschlossen wurden. Die Roten Khmer verboten auch jede Form von Religionsausübung. Um die Religion auszurotten, zerstörte das Pol-Pot-Regime Hunderte von buddhistischen Klöstern, christlichen Kirchen und Moscheen.

Religion in Kambodscha

Wat Bo ist einer der ältesten buddhistischen Tempel in Kambodscha. Es bleibt die Heimat der Frommen. Es wird gesagt, dass der Mönch Angst hat, weil er weise ist. Mönch Pin Sem hat allen Grund, sich zu fürchten: Der Terror der Roten Khmer. Von Mitte bis Ende der 1970er Jahre versuchte das Regime, jede Form von Individualismus und Fortschritt zu unterdrücken. Geld als Zahlungsmittel wurde abgeschafft, Bücher verbrannt und fast die gesamte intellektuelle Elite Kambodschas verfolgt und ermordet. Zwei Millionen Menschen fielen den Khmer zum Opfer – darunter auch buddhistische Mönche und ihre Klöster. Ihr Ziel ist es, alle Formen der Religion zu zerstören. Einigen gelang dennoch die Flucht. Sie würden später zurückkehren, um ihr Kloster wieder aufzubauen. Pin Sem ist einer dieser Mönche.

Mitte der 1980er Jahre unterrichtete Pim Sem weiterhin zukünftige Mönche im Kloster Wat Bo. Er erkannte jedoch, dass buddhistische Lehren allein nicht ausreichten, um mit der modernen Welt fertig zu werden. Deshalb änderte und erweiterte er seine Unterrichtsmethoden. Jetzt lernen seine Neulinge Fremdsprachen und den Umgang mit Computern.

Wen Hao bereitet sich auf die Prüfung vor. Nur durch das Bestehen der Abschlussprüfung der Schule kann er offizieller Mönch werden. Buddhistische Klöster sind keine Orte der Abgeschiedenheit. Es ist international und zukunftssicher. Dieses Prinzip gibt dem Kloster wieder eine glänzende Zukunft. Die Ausbildung von Neulingen wird durch Spenden finanziert. Während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer war das undenkbar, denn Bildung war für jeden ein fataler Makel. Die Folgen sind noch heute zu spüren: Ein Viertel der Kambodschaner sind Analphabeten. Dank Menschen wie Pin Sem werden immer mehr Bewohner dieses Landes über das Leben in der modernen Welt aufgeklärt.

Religion der roten Khmer heutzutage

Einige Ex-Khmer Rouge, die zum Christentum konvertiert sind, wollen mehr Vergebung, darunter Duch, der ehemalige Kommandant des Sicherheitsgefängnisses Nr. 21 in Phnom Penh. Die meisten Dokumente, die die Roten Khmer beschuldigen, stammen aus Gefängnissen.

Eine Geschichte zur Zeit der Roten Khmer
Wenn Sie mehr über die Kadesch und dessen reiche Geschichte und Kultur lernen wollen, dann lesen sie nun, den Roman „Roulette Khmer“ von Carl Isengard. Er spielt zur Zeit des kommunistischen Systems der Roten Khmer. In der Geschichte erleben LeserInnen die Grausamkeiten der Schreckensherrschaft gemeinsam mit der Protagonistin Shanra, die mit ansehen muss, wie ihre Eltern in einem Lastwagen abtransportiert und zu einem Arbeitslager gebracht werden. Als Frau begibt sich die erwachsene Shanra auf einen Rachefeldzug, um Gerechtigkeit für die vielen Opfern des Völkermordes, die sie als Geister und verlorenen Seelen begleiten, zu verüben.

„Roulette Khmer: Tanz der langen Stunden einer kambodschanischen Rachegöttin inmitten eines makabren Kammerspiels“ von Carl Isangard ist erhältlich auf indayiedition, thalia, Hugendubel und Amazon

Bürgerreporter:in:

Dantse Dantse aus Darmstadt

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