AKW’s abschalten, Grüne an die Front

Kaum hat der erste Deutsche Grüne Politiker es ausgesprochen, „wir wollen die japanischen Zustände nicht für Wahlkampfpolemik nutzen!“ ist es 5 Minuten später auch schon geschehen. Die katastrophalen Ereignisse in Fukushima reißen im Land der deutschen Jammerlappen natürlich offene Wunden auf. Kaum kräuselt sich die erste Wolke über Reaktor 1 im 9000 km entfernten Japan, bricht in Deutschland die Hysterie aus. Und diese Hysterie kann natürlich auch wahlkampftaktisch genutzt werden.

Der unglaubwürdige Spontanwechsel der Merkel Regierung von „Pro-Atom“, zu eventuell „Ein bisschen-Atom“ wird selbst von den dümmsten Bürgern, nicht mehr geglaubt. Und gerade Grüne und Sozialdemokraten rüsten nun auf und werfen alles in die Waage, um dem Wahlvolk zu zeigen, „Seht her, mit uns nicht!“ wir wollen keine AKW’s mehr. Und dann wird zu großen Mahnwachen und Demonstrationen aufgerufen.

Dabei wissen gerade Sozen und Grüne, es ist rechtlich nicht so einfach, den Energie-Konzernbossen, den Strom (aus AKW’s) abzudrehen. Schon die Rot-Grüne Regierung unter Schröder musste einsehen, dass Deutsches Recht auch für Energiekonzerne und deren Aktionäre gilt. Und daher einigte man sich, in einem rot-grünen Atomkonsens. Soweit, so gut, dachte man hier. Aber nun kamen die gelben Wirtschaftsliberalen und Schwarzen Befürworter der Atompolitik und der ursprüngliche Konsens, wurde per Bundestagsmehrheit, mal gerade so geändert, wie es die Vorstände von RWE, EON, Vattenfall und Co forderten. Das war vor Fukushima.

Nun könnte man ja meinen, nachdem traurigen Moratorium der Regierung, es käme wieder ein wenig Ruhe ins Land, weit gefehlt. Das ist ja für mich als ebenso AKW-Ablehnender noch nachzuvollziehen, aber es geht ja noch weiter. Während auch ich der Meinung bin, die ältesten 7 Atommailer müssen schleunigst vom Netz und deren Entsorgung ist nun zu überlegen, gehen Sozis und Grüne inzwischen wesentlich weiter.
So fordern selbst Spitzenbonzen dieser Parteien (die auch dem Atomkonsens zugestimmt haben), den Totalausstieg aus der Atomkraft, wohl wissend, dass dieses weder technisch noch rechtlich zu machen ist. Natürlich ist es auch in meinen Augen richtig, weg mit der Atomkraft, aber dann mit einem sinnvollen nachzuvollziehenden Plan für die Bürger.

Blinder, wahlkampfgeprägter Aktionismus hilft keinem (denke ich), aber Hunderte von Demos und Aufrufen, sprechen eine andere Sprache. Wenn Mütter ihren Kindern Plakate mit „Atomkraftausstieg Jetzt“ umhängen, wird bei vielen das Gehirn abgeschaltet. Das wir gerade 8 Prozent Strom aus regenerativen Energien beziehen, stört keinen, lasst uns doch Schleswig-Holstein mit Windmühlen zu pflastern oder am Rhein Wasserkraftwerke bauen. Wenn Trittin und Roth in die Kameras sprechen, könnte ich kotzen, diese Heuchelei ist kaum auszuhalten.

Und so verkommt ein durchaus wichtiges Thema in diesem Land wieder zu einem Wahlkampfthema, wobei alle Politiker jeder Couleur wissen, dass es ein komplettes Abschalten in einer Woche nicht geben kann.

Daher sollte jeder, der eine solche Demonstration besucht, sich im Vorfeld informieren, was überhaupt machbar ist und nicht kleine Kinder mit dusseligen Plakaten in die Kameras der notgeilen Presse hängen.
Wir haben in diesem Land wahrlich wesentlich mehr Probleme, wegen nur 5 Euro mehr Hartz 4, wird unter den Deutschen Gut/Wutbürgern und Bildzeitungslesern Speck gemacht, das sind die wahren Verlierer dieser Gesellschaft, aber diese haben keine Lobby, weder bei Politikern noch in der Wirtschaft.

Aber AKW's und Bahnhöfe sind eben besser für grüne Anti-Politik.

Bürgerreporter:in:

Torsten Meletzki aus Cölbe

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