Im Celler Residenzschloss: "Empfang durch den Herzog"

Die Schlossbesucher steigen (zusammen mit der Museumsführerin) die repräsentative Schlosstreppe zu den barocken Staatsgemächern im 2. Obergeschoss empor. Zunächst heißt es jedoch, im Vorzimmer zu warten, bis der Herzog geruht, die Gäste zu empfangen.

Für die Besucher ist es eine gute Gelegenheit, sich beim Aufenthalt in den historischen Räumlichkeiten über den Lauf der Geschichte informieren zu lassen.

Geschichtlicher Rückblick:

- Als Herzog Ernst August 1658 Sophie von der Pfalz heiratete, ahnte niemand, dass die hannoverschen Welfen eines Tages den britischen Thron besteigen würden. Sophie stammte aus der protestantischen Linie der Familie Stuart, sie war eine Enkelin des Königs von England, Jakobs I. 1701 wurde sie durch den „Act of Settlement“ vom englischen Parlament zur rechtmäßigen Nachfolgerin der Königin Anna erklärt.

- Sophie starb jedoch 1704, kurz vor der Königin. Dadurch gelangte ihr Sohn Georg Ludwig an die Macht. Als Georg I. regierte er das Königreich Großbritannien und das Kurfürstentum Hannover in Personalunion. Beide Staaten waren allein durch den Herrscher miteinander verbunden, ihre staatliche Autonomie blieb gewahrt.
Der Herrscher weilte zumeist in England. 1814 nahm Hannover den Rang eines Königreiches an, und es konnte 1815 auf dem Wiener Kongress sein Territorium erheblich vergrößern.

- Die 123 Jahre dauernde Personalunion endete, als Wilhelm IV. kinderlos starb. Aufgrund verschiedener Thronfolgeregelungen gelangte in Großbritannien seine Nichte Victoria auf den Thron, in Hannover jedoch sein Bruder Ernst August. Unter dessen Sohn Georg V. fand das Königreich 1866 sein Ende.