1. Traditionelles Gespannfahren - AIAT- in Celle 2010

Alben-Charles de Busschere - mit einem Welsh Cob - auf einem Polo Gig von 1906
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  • Alben-Charles de Busschere - mit einem Welsh Cob - auf einem Polo Gig von 1906
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Mit den AbKürzungen ist da so eine Sache. Sie sollten in Zukunft vielleicht behutsamer zur Anwendung kommen, denn wer weiß schon was AIAT ist. und da hilft dann auch das fröhlich chaotische Internet nicht mehr viel weiter.
* AIAT (Auroville Institute of Applied Technology
* Alliance Insurance Agents of Texas
* Automobile Insurance Agents of Texas (Austin, TX)
* Associazione Italiana Aquiloni da Trazione
* Automatic Image Analysis Technology
* Apple Information Access Toolkit
Ich gebe es auf. - mit den Buchstaben muss es eine ganz andere Bewandnis haben.

1. Traditionelles Gespannfahren - CIAT- in Celle 2010

Durch einen genau genommen puren Zufall kam ich gestern vor dem Celler Schloss in den Genuss einer internationalen Prüfung von Gespannen. Für die an diesem Tag zur Teilnahme schon sehr vorgemeldeten Gespanne ein Veranstaltung so richtig nach dem Muster, es muss alles ganz ernst genommen werden. Denn ein zweistufige Jury bewertete jeden kleinen Handgriff und jedes akkurat zur Anwendung kommende Zubehör, genauso wie das Verhalten und die Gesten der Personen auf den "Wägen" (die Moderatorin outete sich als Frau aus Württemberg). Die Kopfbedeckungen mussten nicht nur der historischen verbrieften Wirklichkeit entsprechen, sondern auch das aktuelle Bild der lebenden und sichtbaren Personen entsprechen- Den grauen Zylinder darf nur der, nein schlimmer noch, muss der Besitzer des Gespannes tragen und ist er nicht in diesem Rang, dann hat die Kopfbedeckung sich in schwarzer Farbe vorzustellen...
Und so fuhren sie nach und nach beim Schloss vor, als wollten sie dem Herzog die Kohlen bringen (auch solch ein Gespann gab es zu sehen) oder eine Depesche in delikater Mission vom spanischen Hof.

Zu sehen waren Gespanne (jetzt muss ich auf die korrekte Verallgemeinerung achten!), den Wägen als Orginal mindestens 100 Jahre als sind und die schlimmstenfalls in einem einem erstklassigen Renovierungsszustand sich befinden, also kein Nachbau oder andere Kompromisse. -- Also der Satz: das Gespann muss mindestens 100 Jahre alt sein wäre ein zu hoch gestecktes - biologisch nicht eben leicht zu erfüllendes Kriterium.

Traditionelle Anspannung, was ist das eigentlich im strengen Sinne der Fachleute!
Wenn man in klassischer Weise Pferde, Maultiere, Esel oder Ponies an alte Wagen spannt. Traditionelle oder klassische Anspannung gab es früher im normalen Leben und im Geschäftsverkehr. Man verwendete die Pferde in hergebrachter Wei­se für vielerlei Dinge des täglichen Lebens neben Land- und Forstwirtschaft, man fuhr zum Markt, man brachte Patienten zum Doktor oder fuhr selber zum Doktor, man besuchte Freunde, holte sie von der Bahn ab oder brachte sie dort hin oder benutzte das bespannte Taxi, man reiste etc.. Es hing davon ab, ob man unter Zeitdruck war oder nicht, man fuhr im Schritt oder im Trab, (ganz selten im Galopp, z.B. Feuerwehr). Diese Form der Anspannung ist die na­türlichste und erlaubt auch heutzutage die Pferde leicht in gute Fahrkondition zu bringen.

Seit 15 Jahren ist das internationale "Turnier für traditionelle Anspannung" in Cuts/Frankreich das bekannteste und der Vorreiter in Europa. Ca. 60 Teilnehmer kamen in den zurück liegenden fahren nach Cuts. Es beteiligten sich immer zwischen 7 und 10 Nationen aus Eng­land, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Schweiz, Schweden, Vereinigte Staaten, Dänemark, Deutschland und Frankreich.
und so weurde es zu einem Spectaculum für Tausende von Zuschauern, die jährlich nach Cuts pilgern, um solche schönen Wagen in Bespannung zu bewundern.

Am Samstag-Nachmittag ging es vor dem Celler Schloss allein um die Präsentation.
Dabei wurden den "Richtern" die Möglichkeit geboten, die Gespanne im Halten(!) zu beurteilen:
die Pferde
das Geschirr
den Wagen
Sitz der Geschirre/Gebisse
Anzug von Fahrer und Groom*
und schließlich der Gesamteindruck

* = Beifahrer auf der Pferdekutsche beim Geländefahren.

Zu meiner "Schande" muss ich gestehen, dass ich auch heute nicht wirklich ein Stück mehr über diese wirklich ernst zu nehmende Materie weiß. Und darum werde ich mich bei der Vorstellung der Fotos nur auf die wesentlichen Daten beziehen. Alles andere ist mir einfach zu speziell geblieben.

Am Sonntag sollten noch folgen:
Gelände- und Streckenfahrt
Die Gespanne sollen dann eine Strecke von 15 Kilome­tern durch die Stadt Celle auf Landstraßen und den Französischen Garten in einer vorgegebenen Zeit fahren.
5 Gehorsamsprüfungen (Gehorsam der Pferde, wohl bemerkt) und Ausdauer der Pferde zeigen.
und eine Fahrt über den Kegelparcour: Hier müssen die Teilnehmer ca. 20 Kegelpaare durchfahren. Auf jedem Kegel liegt ein Ball - also wehe der Ball fällt herunter!

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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