Busunternehmen leistet Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Hauptbahnhof im Grenzübergang Przemysl/Polen | Foto: GNU-Lizenz Wikipedia
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Seit dem verbrecherischen Überfall russischer Soldaten auf die Ukraine geht eine große Welle der Hilfsbereitschaft durchs Land. Dazu gehört auch eine private Initiative des hannoverschen Busunternehmers Martin Schörnig, der sich mit drei Reisebussen daran beteiligte, nach einem Sammelaufruf der Diakonie vor allem Sachspenden an die polnisch-ukrainische Grenze in Przemyśl zu bringen und Flüchtlinge auf dem Rückweg mit nach Deutschland zu nehmen.
Die private Hilfe durch die Menge der Sachspenden war überwältigend und so groß, dass die geplanten zwei Reisebusse um einen weiteren ergänzt werden mussten. Mit sieben Fahrern und einem Betreuer für die Flüchtlinge fuhr man los. Unter den Teilnehmern waren auch zwei Müller der Bockwindmühle des weit entfernten Heimatvereins in Wettmar, die sich hier als Ehrenamtliche an der humanitären Hilfsaktion beteiligten.

Nach sechzehn Stunden Nonstop-Fahrt mit Fahrerwechsel kamen die Busse in der polnischen Grenzstadt an. Sie mussten von den Fahrern selbst entladen werden. Zahlreiche Flüchtlinge warteten schon, es waren fast nur Frauen und Kinder. Nach einer Registrierung kamen sie an Bord und die Busse kehrten sofort nach Deutschland zurück. Als Ziel war Braunschweig geplant, aber unterwegs stellte sich heraus, dass die Unterkunft noch nicht zur Verfügung stand. Daher wurde Berlin angesteuert. Weil es aber auch dort Schwierigkeiten gab, kümmerte sich Martin Schörnig selbst um eine Bleibe und fand sie schließlich in einer Jugendherberge.
Die ganze Aktion war emotional sehr aufwühlend für alle Beteiligten. Für die Fahrer war es ungewöhnlich, dass sie sonst fröhliche Reisegruppen durch Europa fahren, während sie hier still schweigende Frauen und Kinder als Fahrgäste hatten, sichtbar niedergedrückt von ihren Fluchterfahrungen mit Ängsten vor ihrer Zukunft.
Die Rückkehr nach Hannover-Badenstedt verlief programmgemäß, aber es war kein Wunder, dass nach solcher körperlichen und emotionalen Anstrengung am Ende der Fahrt auch bei solchen die Tränen flossen, die sonst nicht dazu neigen. Man war Zeuge einer grausamen und traurigen Zeitenwende geworden.

Video-Dokumentationen unter:
https://www.youtube.com/watch?v=6VyeQTeWUB4
und
NDR Nordreportage:Hilfstransport statt Kaffeefahrt - Ein Reisebus für Ukraine-Flüchtlinge
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordrep...

Bürgerreporter:in:

Reinhard Tegtmeier-Blanck aus Wedemark

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