Die Geschichte der Kastratensänger

Ich habe letzte Woche einen Bericht über die Kastratensänger, die es überwiegend in Italien gab im Fernsehen verfolgen können.
Dieser Bericht hat mich wirklich schockiert und leid tun mir die ganzen kleinen Knaben die dabei ihr Leben lassen mussten.

Kastratensänger gab es seit der Spätantike, wurden öfter mal verboten aber hielten sich dennoch bis Mitte des 19 Jahrhunderts.
Kastratensänger bezeichnete man einen Sänger, der vor der Pubertät der Kastration unterzogen wurde. Das Ziel war den Stimmbruch/Wechsel zu unterbinden um die Knabenstimme zu erhalten. So wurden aus den Knaben ein Erwachsener der aber seine hohe Stimme behielt aber dennoch kraftvoll damit umgehen konnte. Das war teilweise für die Kirchenchöre erforderlich, da dort keine Frauen singen durften. Im Anschluss bekamen sie dann Gesangesunterricht, welcher sehr hart war. Sie wurden behandelt wie ein Instrument nicht wie ein Mensch.
Die Kastration an sich war zu den damaligen Zeiten kein Zuckerschlecken da man von sterilen Operationsmethoden oder auch den erforderlichen Medikamenten keine Ahnung hatte. So mussten viele Knaben ihr Leben dabei lassen oder waren zeitlebens verstümmelt.

Um Nachschub zu besorgen wurden Reiter ins Land geschickt um nach möglichen Knaben zu suchen. Wurden sie fündig haben sie dem armen Bauern ein paar Taler für ihr Kind gegeben, nahmen es mit und verstümmelten es.

Ich empfinde das als eine ganz grausame Vorstellung!

Es war nun aber auch nicht so das aus jedem Kastraten ein Stimmwunder wurde. Nur wenige von den ganzen kastrierten Knaben fanden den Weg auf die Bühne. Sie; die nicht berühmt wurden traf ein schweres Los. Sie mussten versuchen in Kirchenchören unterzukommen, zogen mit den Gauklern mit oder mussten sich Prostituieren.
Viele Damen der feinen Gesellschaft hielten sich gerne einen Kastraten, da diese sich aufopferungsvoll um ihre Herrin kümmerten.

Es wurde durch die Kastration nicht nur das Wachstum der Stimmbänder unterbunden sondern auch andere gesundheitsschädliche Aspekte waren vorhanden. Das Längenwachstum war beeinträchtigt und zwar so das viele Kastrierte übermäßig groß wurden und im späteren Alter zur Leibesfülle neigten sowie Brustansätze bekamen.
Kastraten durften nicht heiraten, dass war ihnen verboten.

Die Stimmlage der Kastraten bezeichnete man als überirdisch. Im Grunde war es eine reine Kunststimme und die, die es auf die Bühne geschafft hatten wurden gefeiert wie Popstars.

Berühmte Kastraten waren Senesino, Farinelli, Caffarelli und Antonio Bernacchi.
Über Farinellis Leben wurde im Jahr 1994 ein Film gedreht Titel : "Farinelli". Der Gesang wurde von einer Sopranistin und einem Countertenor getrennt eingesungen und auf einem Tonmischpult gemixt.

Der letzte Kastratensänger der päpstlichen Kapelle "Alessandro Moreschi", verstarb im Jahre 1922. Von ihm sind sogar noch Tonbandaufnahmen erhalten.

Bürgerreporter:in:

Silke M. aus Burgwedel

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