Radverkehrskonzepte von Ortsräten abgelehnt

Nach Ramlingen-Ehlershausen lehnt nun auch Otze das Radverkehrswegekonzept ab. Klar ist, dass der Radverkehr nicht nur viel größere Zuwachsraten als der PKW-Verkehr hat, klar ist auch, dass schnellere Pedelecs (ein Pedelec ist ein Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor, der bis 25 km/h unterstützt) sich viel rasanter verbreiten als Elektro-PKW. Das Fahrrad hat großes Zukunftspotential als Beitrag zur Lösung der lokalen Verkehrsprobleme, die uns der überbordende Autoverkehr erst gebracht hat. Der von der Stadt beauftragte Planer und Gutachter weiß das natürlich. Genau dafür gibt es Gutachter, um Politiker zu helfen, die selbst nicht das nötige Fachwissen haben.
Unsere Feierabendpolitiker sind leider meist Autofahrer mit entsprechend subjektivem Blickwinkel und können verständlicherweise auch nicht alle Themenbereiche selbst abdecken, auch die Stadt kann es nicht. Warum weiss dann der Hobbypolitiker alles besser, setzt sich über erfahrene Gutachter hinweg und erklärt eine Ausgabe von 40.000 € als rausgeworfen für die Umsetzung des gesamten Konzepts im Ortsbereich Otze, das die in dieser Sache weitsichtigere Stadt richtigerweise hat erarbeiten lassen?? Gleichzeitig plant man eine Auetreppe in Burgdorf für 70.000 € und um ein Vielfaches teurere Projekte für den PKW-Verkehr, der erkennbar an seine Grenzen gestoßen ist.
Die (leider kleine) Radfahrerlobby dankt für diesen neben der Sache liegenden Diskussionsbeitrag. Möge man uns erklären, wo man mit dieser Summe mehr für die Verkehrssicherheit bewirken kann!
Wir benötigen dringend eine Verbesserung des Schutzes der schwachen Radfahrer und keinen Begegnungsverkehr von 25 km/h schnellen Pedelecs auf einem manchmal nicht einmal einen Meter breiten kombinierten Fuß- und Radweg. Vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten, um die Sicherheit für Radfahrer im mittleren Bereich der Ortsdurchfahrt zu verbessern. Man könnte sie womöglich in beiden Richtungen über den Kapellenweg leiten, was natürlich auch markierte Schutzstreifen erfordert - ich bin aber kein Experte, der die Machbarkeit und Akzeptanz dieser Idee beurteilen kann.
Ich weiß aber, dass in Deutschland jährlich über 15 Millionen (!!) Fahrräder verkauft und auch manchmal benutzt werden, von diesen Zahlen träumt die Automobilwirtschaft. Wie unauffällig Fahrräder im Verkehr sind, sieht man daran, dass kaum jemand diese enormen Zahlen des Neuverkaufs und des noch viel größeren Altbestandes kennt.

Bürgerreporter:in:

Ulrich Guenther aus Uetze

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