Holland – von Amersfoort nach Rheine

Amersfoort
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Ein Artikel in der HAZ aus dem Jahre 2007 über den Nationalpark De Hoge Veluwe war die Ursache für die Planung der Radtour.

Die lange geplante und wegen ungünstiger Wetterverhältnisse immer wieder verschobene Radtour wurde im September 2008 endlich durchgeführt:

1. Tag – Amersfoort –Arnheim - ca. 65 km

Drei Radfahrerinnen des ADFC Burgdorf/Uetze starteten morgens um 5.55 Uhr in Burgdorf mit dem Zug über Hannover Richtung Niederlande.

Die Radtour begann gegen 10.30 Uhr. Die nur grob geplante Strecke führte uns zuerst durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet.

Leider waren nicht alle Wege „Radfahrerfreundlich“. Die Landstraßen ohne extra ausgewiesenen Radwegen wurden von den Autofahrern rücksichtslos genutzt. Hohes Tempo und mit nicht genügend Sicherheitsabstand rasten diese an uns vorbei. Gut sind die Radwege zu radeln, die extra in den Niederlanden für Radfahrer angelegt sind. Das gut ausgeschilderte „Radnetzwerk“ haben wir nach anfänglichen Schwierigkeiten gut nutzen können.

Schön wurde die Strecke in der Heide von Edese. Interessant auch durch die Übung, die die Armee dort u.a. mit einem Hubschrauber abhielt. Dieser probte mit gewagten Manövern das Aufnehmen und Absetzen von Soldaten.
Die Jugendherberge in Arnhem war im Voraus gebucht. Leider war uns nicht bekannt, dass es – in den angeblichen flachen Niederlanden - doch einige Berge gibt. Die Jugendherberge lang natürlich oben am Berg. Wunderschön gelegen und von sehr netten Leuten betreut.

Da wir am Abend doch noch die Altstadt von Arnhem kennen lernen wollten, ging es 3 km ins Tal (und natürlich danach auch wieder hoch L.

2. Tag – Nationalpark De Hoge Veluwe (sprich: Hooche Felüe)– ca. 56 km

Der Artikel in der HAZ hatte Neugierde geweckt. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Ein Tag der Höhepunkt:

1. Eine Abfahrt von ca. 7 km J
2. das Kröller-Müller Museum
3. der Skulpturengarten Beldentuin
4. die skurrile Landschaft des Nationalparks mit weiteren vereinzelt aufgestellten Kunstwerken
5. Brunftgeschrei der Hirsche

Weitere Einzelheiten würden diesen Bericht sprengen. Es sei nur gesagt, dass das Museum 280 Werke von van Gogh, sowie Werke von Cézanne, Gauguin, Renoir, Picasso vorzuweisen hat – einfach sehenswert. Der Skulpturengarten beinhaltet Objekte von Künstlern wie Henry Moore oder Christo.
Die Landschaftsstriche des Nationalparks wechseln von riesigen Heide- zu Savannenlandschaften; von Eichenwäldern zu Buchen-, Birken- oder Kiefernwäldern.
Nachdem wir am Abend wieder die 7 km Rückfahrt bergan hinter uns gebracht hatten, kehrten wir in ein China-Restaurant ein. Dort wurde uns nach der Bestellung der Getränke und vor der Bestellung der Gerichte mitgeteilt, dass die Preise von denen in der Karte abwichen. Leider hatten wir so einen Hunger! Und in der Nähe gab es keinerlei weitere Möglichkeiten. Unser Verdacht hier hintergangen zu sein, bestätigte sich dann spätestens beim Lesen der Rechnung. Dort wurde ein ganz anderes Gericht in Rechnung gestellt. Auch das war ein Höhepunk; allerdings im Negativen!

3. Tag – Arnhem – Diepenheim – ca. 90 km (insgesamt 105)

Am Morgen des dritten Tages ging es erstmal in die Altstadt nach Arnhem um einzukaufen: Lakritze und Käse als Mitbringsel, sowie Verpflegung und Getränke für unterwegs. Es wurden einige Kilo mehr im Gepäck als eingeplant!

Danach starteten wir auf dem Radweg LF 3 (über die aus dem Film berühmte Brücke von Arnheim) südlich der Ijssel in Richtung Zutphen; dann weiter auf LF 4 in Richtung Diepenheim.
Wir fuhren durch historische Dörfer und interessante Landschaften – geprägt durch Windmühlen, Pferde und Ebenen mit vielen Hecken, einsam gelegenen Höfen und Schlössern.
Leider gab es ein Übernachtungsproblem. Unsere Anrufe bei mitgenommen Adressen ergaben kein Ergebnis. Um nicht weiter ins Blaue hinauszufahren, versuchten wir in Lochem eine Unterkunft zu finden. Leider ohne Erfolg – alles war ausgebucht. Ein neuer Versuch in Diepgenheim ergab endlich eine Übernachtsmöglichkeit in einem familiär geführten Hotel. Allerdings hatten wir bei der vergeblichen Suche in Lochem viel Zeit und Rad-km verbraucht, so dass wir die letzten 15 km in einem rasanten Tempo fahren mussten. Trotzdem mussten wir das etwas außerhalb gelegene Hotel in der Dunkelheit finden – was uns mit Unterstützung von sehr hilfreichen Niederländern dann doch noch gelang. Ein gutes Abendessen und ein entsprechender Schlummertrunk rundeten den Tag ab.

4.Tag – Diepenheim – Rheine ca. 85 km

Mit Morgennebel begann dieser Tag und einem ausgiebigen Frühstück. Um 10 Uhr ging es dann auf Piste. Die Landschaft Richtung Enschede war wieder sehr landwirtschaftlich geprägt. Diesmal mit ganz vielen Mastbetrieben, man roch es! Deshalb fuhren wir auch auf dem schnellstens Wege Richtung Gronau um dann auf die 100-Schlösser-Route weiter nach Rheine zu kommen. Leider konnten wir die 100-Schlösser-Route nicht finden. In Ochtrup half uns ein nettes Rad fahrendes Paar auf diese Route zu kommen. Sie erzählten uns, dass durch den Bau eines Gewerbegebietes diese Route dort nicht mehr richtig ausgeschildert sein.

Sie brachten uns auf einen Klasse-Radweg (eine alte Bahntrasse) die uns auf direkten Wege nach Rheine brachte, so dass wir 18.38 Uhr in den RE nach Hannover einsteigen konnten – allerdings: Schlösser haben wir nicht gesehen.

insgsamt 4 Tage und 323 km

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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