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Ärzte fordern größere Mindestabstände bei Windenergieanlagen

  • Einleitungsvortrag Dr. Stiller vom Bündnis Ärzte für Immissionsschutz
  • hochgeladen von Mario Gawlik

Großes Interesse bei Info-Veranstaltung der FDP

Vor ca. 100 Gästen im StadtHaus von Burgdorf erläuterte der umweltpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Gero Hocker, seine Forderung, im neuen Windenergieerlass Mindestabstände vom 10fachen der Nabenhöhe festzulegen. Ein entsprechender Antrag wurde bereits im Landtag eingebracht. Hocker begründete dies in seinem Eingangsreferat mit erheblichen Gefahren, die bei kürzeren Abständen für die Menschen nachgewiesen seien.

Der FDP-Ehrenvorsitzende Dieter Lüddecke wies auf einen gleich lautenden Antrag im Burgdorfer Rat hin. Da in der neuen Generation von Windmasten von 180 m Höhe auszugehen sei, wäre demnach der Mindestabstand 1800 m. Lüddecke forderte die anwesenden Landwirte auf, einmal in ihren eigenen Organisationen zu diskutieren, welchen Einfluss Windparks mit 200 m hohe Masten auf ihre landwirtschaftlichen Flächen hätten. Jeder Mast dieser Größe benötigt eine Verankerung im Boden mit Betonsockeln von 30 bis 50 m Durchmesser und ca. 8 bis 10 m Tiefe mit allen Folgen für Natur und Grundwasser. Wenn in 20 oder 30 Jahren aufgrund wissenschaftlicher Forschung neue Energiequellen erschlossen seien, würde dies einen kaum zu bewältigenden Rückbau riesiger Flächen bedeuten.

Großen Beifall erhielt der parteiunabhängige Arzt Dr. Thomas Stiller, der neueste Forschungsergebnisse der Medizin vorstellte. Das Mitglied im Bündnis Ärzte für Immissionsschutz erläuterte, dass es neben den akustischen Immissionen neue gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen von Infraschall gebe. Die zwar nicht gehörten aber im Gehirn verarbeiteten Schallereignisse führten zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Blutdruckanstieg und Stress. Er befürchte, dass diese Erkenntnisse im Umweltministerium nicht wahrgenommen werden, um die politische Forderung, Windkraft mit größeren Anlagen und Flächen zügig durchzusetzen.

Bodo Kutzke vom NABU ergänzte, dass nicht nur der Mensch vor diesen riesigen Windenergieanlagen zu schützen sei sondern auch viele Vogelarten. Schon heute stirbt in Deutschland eine große Zahl an Vögeln aufgrund der bereits vorhandenen Anlagen. Er forderte deshalb, neue Windkraftanlagen auf wenige Flächen zu begrenzen und Natur- und Landschaftsschutzgebiete auszuschließen.

Hocker und Lüddecke forderten abschließend die Landesregierung auf, die Energiewende nicht mit der Brechstange zu Lasten der Menschen und der Natur durchsetzen zu wollen sondern ein für alle erträgliches Konzept zu entwickeln. Energie sei heute in ausreichendem Maße vorhanden. Es gebe keinen Zeitdruck.

  • Einleitungsvortrag Dr. Stiller vom Bündnis Ärzte für Immissionsschutz
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  • Impulsreferat Herr Dr. Hocker
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3 Kommentare

Es ist sehr befremdlich, wie sehr die Gesundheit der Anwohner egal ist!
Lärm ist nachweislich gesundheitsschädlich.

Flughafen Hannover hat kein Nachtflugverbot. Geschenkt!!!
Infraschall??
Was soll das sein...?!

Natürlich sind bei diesen Themen einigen Kommentatoren immer auch die Tiere wichtiger als die Menschen... gut, zu diesem Menschenbild erübrigt sich wohl jeder Kommentar.

@k.h wulf aus garbsen:
so ungefähr JEDE Energiequelle dürfte in 20-30 Jahren interessanter sein als WIndkraft! Oder wer produziert den Strom, wenn Flaute ist?!
RIchtig: Kohle und Atom!
Wussten Sie schon, dass die vielgepriesene Fotovoltaik erst seit kurzem (2013?) in den USA den Durchbruch schaffte, und Solarzellen produzieren konnte, die MEHR ENERGIE im Laufe ihrer Nutzung herstellen, als sie bei ihrer Produktion vebrauchen? Das bedeutet ALLE Anlagen, die nicht diese Technologie haben (wohl fast alle bis heute) sind KEIN Umweltschutz, sondern eine gigantische Mogelpackung!!!

Hallo Herr Wulf,

ich kann natürlich nicht in die Zukunft schauen. Wenn ich aber sehe, mit welchen Reisekoffern wir unterwegs waren um Mobil zu telefonieren - und das waren wirklich Koffer - und ich heute nach einer überschaubaren Zeit mein Smartphone in der Hand halte, dann habe ich vertrauen, dass wenn wir den Wettbewerb fördern, wir deutlich bessere Ziele erreichen, als wenn wir den Status Quo subventionieren.

Aus heutiger Sicht sollte man meiner Meinung nach deutlich mehr in den Bereichen "Power to Gas" (Windstrom zu Wasserstoff), Wasserstofftechnologien, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie geforscht werden. Auch das Thema Solarstrom aus dem All könnte sehr interessant werden.

Was meinen Sie, in welche Richtung sollte Ihrer Meinung nach geforscht werden?

Beste Grüße
Mario Gawlik

In Dr. Stiller seinem Vortrag war besonders interessant, dass sich Schwangere nicht in Gebieten, in denen es Infraschall gibt, aufhalten dürfen. Das Risiko für junge Familien ist offensichtlich in solchen Gebieten unkalkulierbar.

In der Formel 1 gilt „safety first“ Sicherheit zuerst.
Warum hält sich die Politik nicht an diese Regel, wenn es um die Sicherheit seiner Bürger geht?

Würde der Bürgermeister seinen Sohn und seine Schwiegertochter in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen lassen, wenn er sich gesunde Enkel wünscht?

Der 118. Deutscher Ärztetag forderte jetzt in seiner Tagung vom 12.05. - 15.05.2015 die Intensivierung der Forschung zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen bei Betrieb und Ausbau von Windenergieanlagen. Schauen wir mal, wie die Politik reagiert.

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