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Amis spotten: Die Deutschen und der böse Wolf

Zitat NDR:

Nun sind Niedersachsens Wölfe auch in den Vereinigten Staaten angekommen. Nicht etwa in den tiefen, grünen Wäldern der amerikanischen Weite, dort laufen schließlich schon genug wilde Tiere umher. Sie haben es in die US-Medien geschafft, genauer gesagt auf die Titelseite der bekannten New Yorker Tageszeitung "Wall Street Journal". Dort beschäftigt man sich in einer Ausgabe mit der Angst der Deutschen vor dem Raubtier, das nach langer Zeit wieder den Weg in die heimischen Wälder gefunden hat. Auf der anderen Seite des Atlantiks sorgt das aber eher für ein Schmunzeln. So titelt die Online-Ausgabe der Tageszeitung: "Some Germans Really Are Afraid of the Big Bad Wolf" - was so viel heißt wie: Manche Deutsche haben wirklich Angst vor dem großen, bösen Wolf. Die Hauptrolle im Artikel spielt der sogenannte Problem-Wolf aus Goldenstedt (Landkreis Vechta), der sich im Februar neben einem Waldkindergarten blicken ließ.


Im Land der Wolfs-Märchen

Ausgerechnet in Deutschland, dem Land, in dem Märchen wie "Der Wolf und die sieben Geißlein" oder "Rotkäppchen" geschrieben wurden, sorgten sich die Menschen vor dem Raubtier, gibt Autorin Andrea Thomas aus dem Berliner Hauptstadtbüro der Tageszeitung zu bedenken. Seit 14 Jahren schreibt sie für das "Wall Street Journal", neulich war sie vor Ort, in Goldenstedt. Von dort aus berichtet sie in ihrem Artikel von ängstlichen Eltern, die fein Acht geben auf ihre Kinder, ihnen beibringen, laut zu rufen, wenn der Wolf da ist. Und in die Hände zu klatschen, wie es Niedersachsens Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz vor wenigen Wochen vor der Presse erklärte.


"Sorglose Zeiten vorbei"

Die "sorglosen Zeiten", in denen deutsche Kinder "vor dem Frühstück im Kindergarten" im Wald spielen seien vorbei, schreibt sie. Zu gefährlich sei es offenbar auf Niedersachsens Straßen geworden: "Ich erlaube meiner Tochter nicht länger mit dem Rad zu fahren", erzählt zum Beispiel Bianka von Döllen der Wallstreet-Journal-Korrespondentin. Von Döllen hatte am 9. Februar den Wolf in Goldenstedt entdeckt.

Übertreiben die Niedersachsen?

So sehr das Thema Wolf auch manchem Niedersachsen nahegeht, Thomas kann sich einen ironischen Unterton nicht verkneifen. Man findet ihn zwischen den Zeilen, bei den Beispielen, die sie dem amerikanischen Leser präsentiert. So berichtet sie von Tino Barth, einem Berufsschäfer aus Twistringen im Landkreis Diepholz. Er zeigt der Autorin "Zora", "Molly" und "Oma Gretchen". Die drei Esel hat er eigens gekauft, damit sie auf seine 2.000 Schafe aufpassen. Mit Erfolg: Er sei der einzige Landwirt in der Region, der noch kein Schaf an den Wolf verloren hat. Und Ludger Bruns aus Visbek im Landkreis Vechta hat eine Autobatterie an das alte Radio seines Kindes geschlossen. So beschalle er den Wolf, erzählt er dem "Wallstreet Journal". Auch seine Methode habe Wirkung gezeigt. Dabei seien Rock- und Pop-Musik effektiver als Klassik - und Nachrichtensendungen seien "überraschend abstoßend" für das Raubtier.

Amerikaner sehen wilde Tiere anders

Gerade solche Beispiele aus Deutschland sorgten bei den Amerikanern für ein Schmunzeln, erklärt Thomas NDR.de. "Sie kennen Bären und andere Raubtiere aus ihren Wäldern", so die Korrespondentin. Außerdem hätten die Deutschen in den USA ohnehin den Ruf der "Verkopften", die für alles eine Regel bräuchten und sich um so vieles sorgten. Dennoch ist sich Thomas sicher, dass ihr Text, den sie für die unterhaltsame, skurrile Rubrik "The A-Hed" geschrieben hat, auch hierzulande funktioniert.

Augenzwinkern kommt an

Denn Thomas liefert in ihrem Text mehr als einen Seitenhieb an die vermeintlich verkopften Deutschen. Sie hat Fakten zum deutschen Wolf zusammengetragen, spricht mit Lokalpolitikern, wie Willibald Meyer, dem Bürgermeister von Goldenstedt. Und auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird zitiert. Für ihren Bericht habe sie bereits viele Leserbriefe aus den USA bekommen, erzählt Thomas. Die meisten lobten sie für die Ironie im Text, andere schrieben, dass der Wolf ein durchaus gefährliches Tier sei. "Es gibt positive Reaktionen aus beiden Lagern." Im Übrigen kommt Thomas in ihrem Artikel zu dem Schluss, dass es sich in Goldenstedt nicht um den Kampf "Mensch gegen Bestie", sondern "Dorfbewohner gegen Naturschützer" handele.

Amis spotten: Die Deutschen und der böse Wolf

Wenigstens taugen wir und unser "wildes, gefährliches Tier" zur Aufmunterung anderer Erdbewohner.

Eine ungewöhnliche Idee: Tino Barth aus Twistringen (Landkreis Diepholz) will seine Schafherde künftig mit Eseln vor Wölfen schützen. Drei hat er nun in Sachsen-Anhalt gekauft.

http://www.dielinke-hannover.de/uploads/media/1505...

http://unserewelt.eu/wissenswertes-zum-thema-wolf-...

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44 Kommentare

;-))))

Habe ich eben gelesen:

http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanze...

> "Habe ich eben gelesen"

Wollen die Wolfskuschler nicht wissen.
Ausserdem bekloppt, dass man sich über mangelnde Distanz wundert: Hallo?! Wir sind ein dicht besiedeltes Land, in dem es KEINE unberührte Wildnis gibt, ausser in eins, zwei kleinen Naturschutzparks. Alles andere von D ist Kulturland. Da kann der Wolf gar keine Distanz einhalten.

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