On Tour - Dollard-Route - grenzenlos radwandern....

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1. Tag (Leer – Papenburg) ca. 42 km

Montagmorgen Bahnhof Burgdorf: Mit acht Mitgliedern des ADFC OG Burgdorf/Uetze geht es auf die Dollard-Route.
Hinfahrt: 8.24 Uhr ab Burgdorf, 1 x umsteigen in Hannover, Ankunft in Leer 12.15 Uhr mit dem RE. Ab Hannover mit dem Niedersachsenticket (Räder kosten jetzt 5 € (und sind damit schon wieder über 10 % teurer geworden).

Ankunft in Leer und schnell auf die Räder. Wir haben einen Besuch auf der Meyer Werft in Papenburg gebucht. Wir müssen erst nach Papenburg zum Info-Schiff und dort unsere Tickets abholen. Dann geht es mit einem überfüllten Bus zurück zur Meyer Werft (hier sollte es die Möglichkeit geben, direkt an der Werft die Besichtigung zu beginnen). Die Werft liegt direkt an der Route. Wir hatten auch Gegenwind und konnten deshalb nicht pünktlich am Info-Schiff sein, so dass wir doch etwas in Hetze waren.

Der Besuch der Meyer Werft war sehr interessant, obwohl unser Gruppenführer sehr detailverliebt war und viel redete. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hat man dann leider nicht mehr so genau hingehört. Kritisches wie z.B. giftiges Schweröl für den Antrieb der Schiffe; zur Emsvertiefung bzw. -Aufstauung oder über das Emssperrwerk) wurde nicht angemerkt.
Aber man hörte viel über die Geschichte der Werft, der Familie Meyer sowie über die Herstellung der Schiffe.

Nach diesem Besuch suchten wir unser Quartier in Papenburg auf. Das Bett und Bike Hause kann man nur empfehlen. Ein wunderschönes ehemaliges Kapitänshaus, mit viel Liebe renoviert. Die Inneneinrichtung des Kaffees unbedingt sehenswert.
Nachdem wir unser Gepäck abgeladen haben, radelten wir nochmals in die sehenswerte Innenstadt von Papenburg. Dort beschlossen wir den Abend dann noch mit einem Abendessen an der Gracht.

2. Tag (Papenburg – Scheemda) ca. 75 Tages-km

Nach dem sehr guten Frühstück sollte es dann pünktlich gegen 9 Uhr losgehen. Am Morgen hatte es geregnet. Gegen 9 Uhr hatte das Wetter sich etwas beruhigt und unsere erste Etappe über die holländische Grenze hinweg bis nach Scheemda in die Jugendherberge begann.
Leider war schlechtes Wetter angesagt. Und zwar Sturmböen bis Windstärkte 7 sowie Schauerregen. Vom Wind wurden wir verschont aber dafür fing es bald an zu regnen. Erst sporadisch, dann wurde der Himmel grauer und grauer und es wurde ein stetiges Landregen mit zwischendurch starken Regen daraus. Bis Mittag waren wir fast trotz Regenkleidung alle mehr oder weniger durchnässt.
Eine Pause und die Abstimmung ergab: Wir frieren alle, wollen nicht weiterradeln. Die Reststrecke sollte mit dem Zug erfolgen. Aber erst im nächsten Ort hielt die Bahn. Der Automat war genauso schlecht zu verstehen wie bei uns in Deutschland.
In der Jugendherberge angekommen, besserte sich das Wetter. Gegen 16 Uhr starteten wir einen neuen Versuch. Mit trockenen Sachen radelten wir erneut los. Wir wollten uns die „blaue Stadt“ anschauen und dann schauen, ob wir irgendwo noch Abendessen konnten.
Das Projekt „blaue Stadt“ ist ein Landschaftsprojekt. Ein künstlicher Seenverbund mit Neubaugebieten innerhalb eines bestimmten Bereiches (ca. 25 km²).
Wir bewunderten die Gartenanlagen von den vielen Hofanlagen rund um Midwolda. Die Rotbuchen haben dort ein beträchtliches Alter und Größe und sind hervorstechend.
Das Gebiet „blaue Stadt“ kann man umradeln bzw. auch streckenweise auf kleinen Wegen - die vom Wasser umgeben sind - durchradeln. Und das ist wirklich sehenswert. Die Neubaugebiete waren nur teilweise fertigt, aber die Anlage der Seen und die dazugehörige Natur und die brütenden Wasservögel waren schon sehenswert.
Ein offenes Restaurant zu finden, war auch ein Problem. Doch auf dem Rückweg wurde auch in Winschoten erledigt, so dass wir doch noch auf unsere 70 Tages-km kamen.
Ein Teil der Gruppe beschloss den Abend noch an der Bar der Jugendherberge (mit Fußball schauen), der Rest ging schlafen!

3. Tag (Scheemda – Appingedam) ca. 70 Tages-km

Der Wetterbericht hatte wieder schlechtes Wetter vorhergesagt. Morgens um 6.30 Uhr regnete es in Strömen. Das sah nicht gut aus! Aber nach dem Frühstück hörte es auf. Nur sehr windig war und kalt. Wir hatten Glück. Das Wetter hielt den Tag über, so dass wir zwar windschattenradeln mussten, jedoch nur einige Tropfen Regen abbekamen. Aber seeeehr kalt wurde es zum späten Nachmittag.
Wir konnten die Route genießen. Auch an diesem Tag wieder viele sehenswerte Gärten, eine schöne Landschaft, viel Wasser (Seen, Grachten, Meer).
Am späten Nachmittag kamen wir in Appingedam an. Nachdem wir unser Quartier aufgesucht hatten ging es um den Ablauf des restlichen Tages. Wir wollten erst essen, dann noch eine Radtour durch Appingedam machen mit Besuch der hängenden Küchen, des Rathaus und der Nikolei-Kirche. Die Radtour war sehr schnell zu Ende. Die Temperatur war nahe des Gefrierpunktes. Wir machten uns schnell wieder auf den Weg zurück zum Quartier und waren nach 4 km völlig durchfroren. Der Abend klang dann noch gemütlich aus.

4. Tag (Appingedam – Leer) ca. 50 Tages-km

Morgens vor dem Frühstück ein Blick nach dem Wetter. Es sah gut aus. Etwas blauer Himmel, nicht so windig. Die Tour brachte uns die ersten 10 Kilometer nach Delfzijl. Wir hatten die Fähre um 10.50 Uhr gebucht. Diese fuhr über den Dollart erst nach Emden und brachte uns dann nach Ditzum. Dort kamen wir gegen 13 Uhr an. In der dort im Hafen beheimateten Fischräucherei deckten wir uns mit Krabben- bzw. mit Fischbrötchen ein. Das war unser Mittagessen (die Brötchen war sehr pappig und schmeckten überhaupt nicht). Das hatten wir anders in Erinnerung. Wir empfehlen auf keinen Fall fertige Brötchen zu kaufen.
Weiter ging es durch das flache Rheiderland. Da wir am Dienstag am Melkhuske aufgrund des Regens vorbeifuhren, sollte heute zum Abschluss der Tour noch ein Besuch erfolgen.
Unsere Zeit war gut geplant und wir konnten dort noch bei Kaffee/Tee und Kuchen etwas Pause machen. Die restlichen 18 Kilometer radelten wir hinterm Deich!
Pünktlich 1 Stunde vor Abfahrt des Zuges kamen wir in Leer an. Am Montag mussten wir noch die Räder samt Gepäck die Treppen vom Gleis zur Stadt rauf- und runterschleppen.
Dieses blieb uns erspart. Wir bekamen den Tipp am Bahnhof nachzufragen ob wir nicht direkt über die Gleise konnten. Und tatsächlich war ein sehr netter Mitarbeiter der Bahn bereit uns über einen abgesperrten Übergang zu leiten. Außerdem gab er uns noch den Hinweis, wo wir auf dem Bahnsteig wir mit dem Radabteil zu rechnen haben, so dass wir fast auf dem Punkt genau einsteigen konnten.

Fazit: Die Dollard-Route macht viel Spaß. Über Leer mit dem Niedersachsenticket nebst Radkarte eine günstige Möglichkeit die Region zu erreichen.
Man sieht: viele Windmühlen, viel Wasser, schöne Innenstädtchen mit mittelalterlichen Häuserzeilen, ggf. Besichtigung der Meyer-Werft (vorbestellen der Tickets empfohlen)

Gesamt-km: ca. 240 (davon reine Dollard-Route: 204 km)
Wir sind im Uhrzeigersinn geradelt. Evtl. sollte man diese Tour entgegengesetzt radeln, da meist überwiegend NW-Wind.
Mehr dazu unter: www.Dollard-Route.de (dort kann man auch Info-Material anfordern). Der Routenführer reicht aus, da die Route sehr, sehr gut ausgeschildert ist.

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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