Norwegen 2010, Teil 7: Hornindal

Hornindalsvatn
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Europas tiefster See ist der Hornindalsvatn. An seiner tiefsten Stelle misst er 514 Meter! Seine Fläche beträgt knapp 51 km². In grauer Vorzeit war der Hornindalsvatn ein Teil des Fjordsystems des Nordfjords. Eine Landhebung nach der letzten Eiszeit trennte ihn jedoch vom Fjord. -

Zwei Touren machte ich ins Hornindal, dabei habe ich mich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Aber lest selbst.....

Erst kam meine wohl am schlechtesten vorbereitete Tour, und das kam so:

Auf meiner Straßenkarte entdeckte ich einen Aussichtspunkt, den Hornindalsrokken, und schätzte die Wanderung auf ca. acht bis neun Stunden hin und zurück. Na prima, ein Wandertag! dachte ich und nahm es in meine 'to-do-list' auf. Vor Ort las ich dann in einem Prospekt: Wanderung ca. vier Stunden für Leute mit guter Kondition. Okay, Kondition ist Mangelware, ständig bleibst du zum fotografieren stehen, also rechne eine Stunde dazu. -

Guter Dinge ging es dann los, zwei Stunden mit leichter, stetiger Steigung. Währenddessen kam ein Berg immer näher! Da werd ich doch wohl nicht hoch müssen? Ach, kann ja gar nicht sein, da stand 'Wanderung'. Dann war er da - der Berg. Jetzt gab es genau zwei Möglichkeiten: Umkehren oder rauf! Wie sagte weiland der Trenker Louis? "Wenn der Berg ruft, muss ich in die Wand!" Also, auf geht's! Es folgten zwei weitere Stunden steil nach oben, und ich musste nicht nur einmal in den Fels greifen und mich hochziehen. Der Aufstieg ist ja im allgemeinen nicht das große Problem, aber runter.....? Endlich hatte ich den Sattel mit dem Schneefeld erreicht, völlig durchgeschwitzt (Ja ja, das gute Leben!), aber happy, und jetzt fehlte mir die Orientierung. Es gab keine Wegweiser mehr, oder ich habe sie nicht gefunden. Ich bin noch um einiges nach oben geklettert, aber den eigentlichen 'Rokken' habe ich nicht gefunden. So machte ich mich nach einer kurzen Mittagspause an den Abstieg. Komisch, der war halb so schlimm. -

Unten angekommen betrachtete ich mir das Ganze noch einmal durch's Fernglas, und wusste jetzt, was ich falsch gemacht hatte. - Bis zur Spitze hätte ich wohl noch eine halbe bis dreiviertel Stunde gebraucht. Egal, ich war trotzdem zufrieden, aber morgen der Muskelkater.....

Komisch, ich hatte (fast) keinen. -

Jetzt hatte ich aber auch noch etwas von einer historischen Brücke, der 'Horndøla Bru', und dem Hochzeitsstein, dem 'Giftesteinen', gelesen. Mit diesem Stein sind zwei Legenden verbunden. Die erste erzält, dass der Brautzug zu diesem Stein wanderte, und die Braut musste unter den Augen aller unter dem Stein hindurchkriechen. Wenn es ihr gelang, war alles in Ordnung, klappte es nicht, war sie wahrscheinlich schwanger. Die andere Geschichte berichtet, dass die Sennerinnen von den Almen der Umgebung unter dem Stein hindurchkriechen mussten, wenn sie im Mai kamen - und wenn sie im Spätsommer ihre Arbeit beendeten. So konnte man sehen, ob sie während ihrer Arbeitszeit im Sommer ein "ausgelassenes Leben" geführt hatten.

Irgendwie konnte ich mit dem Prospektmaterial nicht herausfinden, wo diese Sehenswürdigkeiten zu finden waren. Also fuhr ich nach Grodås, dem Hauptort der Gemeinde mit immerhin knapp 400 Einwohnern (!), und fragte mich durch. Da, wo die Straße zum Hornindalsrokken abzweigt, sind auch Brücke und Stein zu finden. Ich bin also direkt daran vorbei gefahren!

That's life!

Bürgerreporter:in:

Gerhard Redeker aus Burgdorf

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