Jakobsweg - vor einem Jahr: in die Weinregion Rioja

Sansol
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Donnerstag, 01.05.2008 – der achte Tag
Los Arcos – Logrono 30,9 km

Das Frühstück im Casa Austria: zu gutem Brot nehme ich Honig und Nutella.
1.Mai: Tag der Arbeit. Anlass, die „Internationale“ zu singen, zumal Pilger aus vielen Ländern unterwegs sind. Ich schätze, Deutsche, Franzosen und Italiener zu gleichen Teilen, Spanier, Österreicher, Holländer Belgier, Portugiesen, Slowenen, Amerikaner und Kanadier, um einige weitere zu nennen.
Bei Sansol / Torres del Río wurde der Camino in einen Plattenweg aus Natursteinen umgebaut. Höchst erstaunlich ist, wie total eben die Platten verlegt sind. Wir kommen, nachdem wir quer verlaufende Trennfugen entdecken, zu der Überzeugung, dass es sich um große gegossene Platten handelt.
Unser Tagesziel Logrono ist schon sehr früh in weiter Ferne auszumachen. Dem Rat eines älteren und erfahrenen Belgiers – er geht den Weg zum wiederholten Mal – folgend, kürzen wir in Viana ein wenig ab. Wir sparen uns den Aufstieg zur Kirche in der Ortsmitte.
Vorbei am Naturschutzgebiet Pantano de las Canas mit einem großen See gehen wir auf den Berg Cantabria zu und umgehen ihn rechts, um den Stadtrand von Logrono und damit die autonome Region La Rioja zu erreichen.
Am Weg hinab zum Río Ebro treffen wir auf eine besondere Stempelstelle (Tisch, Stuhl, Sonnenschirm). Hier saß bis 2003 Dona Felisa, um die Pilgerpässe zu stempeln. Heute sitzt hier ein Mann. Pilger berichten später, es sei ihr Sohn. Noch später erfahre ich, dass eigentlich die Tochter ihre Tradition fortsetzt. Wenn heute ihr Bruder am Camino weilt, dann möglicherweise nur vertretungshalber.

Nach gut 6 Stunden, die wir für die heutigen knapp 31 km gebraucht haben, stehen wir vor der städtischen Herberge, an der sich schon eine lange Schlange an Rucksäcken gebildet hat. Mit den 88 Schlafplätzen könnte es heute auch für uns schon eng werden. Nach der Öffnung der Herberge kurz vor ½ 2 Uhr werden wir gruppenweise eingelassen. Als Nr. 69 und 70 erhalten wir Plätze im Matratzenlager im obersten Stock mit Schrägdach. Walter muss seine Matratze ein gutes Stück vorziehen, weil er genau unter einem Dachsparren liegt. Die Dusche ist zum ersten Mal auf unserer Wanderung kalt. Da ich mich unter diesen Umständen nur ein wenig frisch mache und dem kalten Strahl fern bleibe, vergesse ich meine kleinen Tuben mit Shampoo und Duschgel. Erster Material-verlust.
Logrono – Stadt der Störche. Sie nisten auf allen Kirchtürmen. Wo immer sich ein Nest unterbringen lässt, gibt es auch eines. Überall Geklapper.
Wir essen gut in einem empfohlenen Restaurant in angenehmer Atmosphäre zu Abend. Um 21.00 Uhr liegen wir nach dem anstrengenden Tag flach.

Bürgerreporter:in:

Heinz Schumann aus Burgdorf

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