Die Sendung mit der Laus im Pelz — Heute: „Waschechte israelische Studenten" (Glosse)

Und das kommt so. Da hat die jüdische Kultusgemeinde Gemeinde in Bielefeld, von dem Onkel David Weigel, von der (FHdD, "Fachhochschule der Diakonie" und ESG - "Evangelische Studierenden Gemeinschaft" — Bielefeld), eine Einladung bekommen.
Das hat der Onkel Adam, der Ansprechpartner der jüdischen Kultusgemeinde in Bielefeld, sofort im Gemeindeblatt Mai/Juni 2013 veröffentlicht. Damit bloß alle hingehen und keiner etwas verpasst.

Liebe Mitglieder der jüdischen Gemeinde!
„Im Namen der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bethel und im Namen eines Austausch Programms mit Israelischen Studenten, lädt diese am 26. 6. 2013 zu einem Treffen nach Bethel ein. [...] Nachdem Studenten vom Western Galilee College in Akko Ihre Synagoge ab 11.00 Uhr besichtigt haben werden (damit meint er die Bielefelder Synagoge, wo der Onkel Adam wohnt), wozu im Übrigen auch jeder von Ihnen eingeladen ist teilzunehmen (auch die Juden in Bielefeld dürfen ihre eigene Gemeinde besichtigen, das ist toll), um mit waschechten israelischen Studenten ins Gespräch zu kommen, werden wir uns gegen 14.00 Uhr am Bethelplatz treffen, um bis ca. 18.00 Uhr mit dem Onkel Neumann den Tag zu verbringen."

Onkel Adam, ist kein "waschechter" Ansprechpartner der jüdischen Kultusgemeinde Bielefelds. Onkel Adam ist das aber pupsegal. Und er ist sogar vom Onkel Weigel eingeladen worden, seine Synagoge zu zeigen. Das ist toll. Und Onkel Weigel freut sich. Er kann nämlich nicht nur „israelische Studenten" anbieten, nein, auch nicht nur „echte israelische Studenten", sondern „waschechte israelische Studenten". Also solche, die nicht abfärben wenn man sie wäscht.

Und - es können sogar die Onkel und Tanten Juden in der eigenen Gemeinde, die Echten und die Waschechten sich mit den waschechten israelischen Studenten unterhalten. Onkel Weigel und Onkel Adam würden sich dann auch freuen, wenn dann noch deutsche, echte deutsche oder waschechte deutsche Besucher kämen. Und damit man sie auseinanderhalten kann, bekommen alle Namensschilder - deutsch - echt deutsch und waschecht deutsch.

Und damit alle dann nicht nur glücklich und noch glücklicher werden, sondern ganz doll doll glücklich, geht der Onkel Weigel mit den Juden, den echten und den waschechten Juden und waschechten israelische Studenten gemeinsam zum Bethelplatz, um auf den Spuren von Onkel Bodelschwing zu wandern. Dieser war nämlich ein waschechter evangelischer Widerstandskämpfer. Onkel Adam freut sich, denn er ist auch ein waschechter Widerstandskämpfer.

Früher hat Tante Michelsohn noch mitgekämpft, aber weil sie dauernd verloren hatte, hatte sie keine Lust mehr und hat dann den Onkel Adam geheiratet.
Onkel Adam hat es bis heute geschafft, Widerstand zu leisten. Widerstand gegen die Satzung der jüdischen Gemeinde; Widerstand gegen die Wahl einer Gemeindevertretung, Widerstand gegen die Verabschiedung von Haushaltsplänen und Widerstand gegen waschechte jüdische Gerichtsentscheidungen. Onkel Adam hatte so viel Erfolg damit, dass die guten Onkels bei dem Landgerichtgericht Bielefeld ihm gesagt haben, dass er sich in einem (waschechten) rechtsfreien Raum bewegt. Darauf ist Onkel Adam bis heute immer noch stolz.

Deshalb ist es gut, dass sich Onkel Weigel und Onkel Adam so gut verstehen und gemeinsam den waschechten israelischen Studenten zeigen, wie lieb sie sich haben und wie toll es ist, waschechte Freundschaften zwischen der evangelischen Kirche und der jüdischen Gemeinde in Bielefeld zu pflegen und dass man auf seinen guten Ruf pfeifen kann.

Bürgerreporter:in:

Laus Lausilov aus Bielefeld

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